Superzeitlupe für Wintersport-Produktion

Die Highspeed-Kamera Antelope MkIIs von LMC (Live Motion Concept) ist in diesem Winter bereits bei mehreren Live-Sport-Produktionen eingesetzt worden, so zum Beispiel bei der Biathlon-Weltcup-Produktion des ORF in Hochfilzen und beim Abfahrtsrennen in Kitzbühl.

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Superzeitlupe für Wintersport-Produktion

Host-Broadcaster ORF entschied sich in Hochfilzen für den Einsatz der Antelope Highspeed-Kamera, weil sie ohne Interpolation oder lmageprozessing mit bis zu 5.350 Bildern in der Sekunde in 1080i HD aufzeichnen kann und weil man mit Hilfe ihrer speziell für Sport-Broadcast entwickelten Controller einmalige Zeitlupensequenzen in das Weltbild von Live-Sport-Produktionen einspeisen kann. „Während beim Fußball auch Systeme zum Einsatz kommen, die mit 300 oder 600 Bildern pro Sekunde aufzeichnen, ist es gerade bei Sportarten wie Biathlon, Skispringen oder auch Ski Alpin ein enormer Unterschied, wenn man zwischen 2.000 und 4.000 Bilder pro Sekunde aufzeichnen kann“, sagt LMC-Entwicklungsingenieur Nikolai Bonstedt, der als Antelope-Operator bei vielen Produktionen selbst vor Ort ist.

Die Kombination aus einer Canon 100x Optik und der Antelope Mklls macht es laut Bonstedt sogar möglich, bei einer Belichtung von echten 4.000 Bildern pro Sekunde das Eintreffen und Komprimieren des Projektils sichtbar zu machen. Somit sollen auch Aufnahmen möglich sein, „die das Unsichtbare sichtbarmachen“. „Auch beim Skispringen sind hohe Bildraten das, was den Unterschied macht. Während in einer Superzeitlupe oder Medium-Highspeed-Kamera-Aktionen zwar verlangsamt wiederholt werden, sind nur beim Einsatz einer Antelope Details sichtbar, die sonst in der Bewegungsunschärfe oder im Shuttern der Zeitlupe verborgen bleiben“, meint Bonstedt. „Der exakte Absprungmoment, das Aufbauen des so wichtigen Luftkissens oder auch die Absprungenergie, welche sich im Flex der Skier zeigt, sind nur einige Beispiele dafür, warum eine Antelope bei solchen Sportarten eigentlich kaum mehr wegzudenken ist“, erklärt er.

In Hochfilzen, ebenso wie in Kitzbühl, war ein Tripod-System mit einer Canon J86x HD-Optik im Einsatz. Die Clips wurden über einen EVS XT2 HD Server in das ORF-Netzwerk eingespeist. So waren die Sequenzen auch für die Highlights und die LMC-Touch-Screen-Analyse verfügbar, die über Glasfaser angebunden wurde. Das System wurde im ORF-Studio installiert, so dass die Experten mit dem System sowohl live als auch für die Abendsendung graphisch analysieren konnten. Dazu stellte LMC ein Dartfish-Analysesystem für Überblendungen (SimulCam) und Stromotions. Die Antelope-MkII-Sequenzen wurden bei den Wintersport-Wettbewerben mit bis zu 3.000 Bildern/Sekunde aufgezeichnet. Die Startintervalle wurden von der ORF-Produktion mit der FIS speziell „getimed“, so dass die hochauflösenden Antelope-Sequenzen im Weltbild praktisch direkt nach jedem Läufer gesendet werden konnten.

Die Antelope zeichnet sich laut LMC zusätzlich durch Ihr exklusives De-Flickering aus, welches bei Veranstaltungen unter Kunstlicht-Bedingungen sowie bei der Verwendung von zusätzlichem Flutlicht das störende Pumpen während des Replays eliminiert. Diese Funktion soll ohne Zeitverlust und in Echtzeit verfügbar sein. Wichtig war für LMC auch, dass die neue Antelope Mklls sowohl unter Tageslichbedingungen als auch bei Bewölkung oder unter Kunstlicht jederzeit eine Top-Bildqualität bietet. Ein weiterer Aspekt bei solch hochauflösenden und extrem verlangsamten Zeitlupen ist für LMC die Sichtbarkeit der Sponsorenwerbung. „Gerade bei der Produktion des World Feeds ist dies ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium“, findet Bonstedt. „Eine verbesserte Detail-Funktion schärft das Bild zusätzlich und macht das System so zu dem State-of-th-Art Highspeed-Kamerasystem, das nicht zuletzt bei allen Großproduktionen auch in 2012 zum Einsatz kommt. Darunter fallen diverse internationale Fußball-Events und auch ein Großevent in Großbritannien“, sagt Bonstedt. Niklas Eckstein
(MB 03/12)

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