Beim Gang durch die Messehallen der NAB 2013 in Las Vegas fiel zunächst auf, dass immer mehr Hersteller von Spezialkameras den Markt bedienen. Das Angebot reichte hier von superkleinen, günstigen HD-Kameras bis hin zu leistungsstarken teueren Highspeed-Systemen. Im High-end-Bereich wurden zudem sehr stark die Themen 4K und Ultra High Definition TV (UHDTV) bedient. Aber auch kostengünstige Einsteigerkameras für ambitionierte Videofilmer wurden von vielen Anbietern in den Vordergrund gerückt.
Canon bot dafür ein gutes Beispiel. Erstmals vorgestellt wurden in Las Vegas die beiden Canon ProHD Camcorder-Einstiegsmodelle XA20 und XA25, die im Juni auf den Markt kommen sollen (1.999 bzw. 2.499 Euro). Sie überzeugen laut Dirk Fobker von Canon Deutschland durch viele neue Features und hohem Leistungsvermögen. Unter anderem bieten sie einen 20-fach optischen Zoom (entspricht 26,8mm bis 571mm Brennweite, das Vorgängermodell XA10 hatte nur einen 10-fach Zoom), 1/2.84’’ CMOS, gleichzeitige Aufnahmemöglichkeit von MPEG4 und AVCHD-Video über zwei SD-Kartenslots, 3,5“ OLED Touch Monitor und elektronischem Bildstabilisator. Die XA25 verfügt zudem über einen HD/SDI-Port zum Anschluss eines externen Recorders. Integrierte WiFi-Module erlauben den Camcordern FTP-Übertragung via WiFi-Verbindung, Kamerafernsteuerung (zum Beispiel mit einem iOS Smartphone) und den direkten Video-Upload auf einen YouTube-Kanal.
Canon präsentierte auf der NAB auch seine EOS C500 Cinema Camera in der PL- und EF-Mount-Version und mit dem neuen Super 35mm 4K CMOS-Bildsensor mit dem HD, 2K oder 4K RAW Files aufgezeichnet werden können. HD und 2K werden unkomprimiert in 12-bit RGB 4:4:4 ausgegeben. Unkomprimierte 4K RAW Files können als UHDTV oder im Cinematography Production Format verwendet werden. Das Unternehmen kündigte zur NAB auch die Entwicklung von Firmware Updates für drei seiner Cinema EOS System Filmkameras und verschiedene neue Funktionen für seine Cinema RAW Development (CRD) Software an.
JVC Professional stellte zur NAB 2013 mit dem GY-HM70 einen kostengünstigen, universell einsetzbaren Full HD ENG-Schultercamcorder vor. Er arbeitet mit zwei SDHC/SDXC-Speicherkarten und Akkus und mit hintergrundbeleuchtetem 12-MP-CMOS-Sensor, FALCONBRID Prozessor und lichtstarkem 16-fach-Weitwinkel-Zoom. Zur Ausstattung des GY-HM70 gehört auch ein integriertes Stereo-Zoom-Mikrofon, das seine Richtcharakteristik der jeweils gewählten Brennweite anpasst. Als Anschlüsse stehen zur Verfügung: HDMI-, AV- und Kopfhörerausgänge, USB und Mikrofoneingang. Laut JVC ist GY-HM70 der ideale Camcorder für Dokumentationen, Veranstaltungen jeder Art und Situationen, wo zusätzliches künstliches Licht unerwünscht ist. Dank seiner „intelligenten“ Automatiken und „pfiffigen“ Spezial-Funktionen eigne er sich für Videojournalisten ebenso wie als Backup-Camcorder für große Mehrkamera-Produktionen. Als Aufzeichnungsformate bietet der Camcorder AVCHD Progressive (1920×1080/50p – 28Mbps), AVCHD UXP (1920×1080/50i – 24/17/12/4,8Mbps) und AVCHD SD (720x576i – 6,2/3Mbps) an. Da der JVC-Camcorder gleich über zwei SDHC/SDXC-Speicherkarten-Slots verfügt ist eine unterbrechungsfreie Aufnahme möglich. Sowie die erste Speicherkarte voll ist, startet automatisch die Aufzeichnung auf der zweiten Karte. Mit Hilfe des „Auto Recovery Modus“ geschieht dies auch, sollte an der ersten Speicherkarte eine Störung auftreten. Als erster Camcorder überhaupt ist der GY-HM70 mit zwei Batterieanschlüssen ausgestattet. Die Akkus können sogar während des Betriebs und ohne Unterbrechung der Aufzeichnung gewechselt werden. Zur Bildbeurteilung und komfortablen Bedienung einiger Funktionen gibt es einen 3,0-Zoll großen, berührungsempfindlichen Touch-Screen mit einer Auflösung von 230.000 Pixel und – wie bei Profi-Camcordern üblich – auch einen Farbsucher, der mit 0,24“ Bilddiagonale und 260K-Auflösung ein detailreiches Bild liefert. Bei der Schärfeeinstellung, die wahlweise manuell oder automatisch vorgenommen werden kann, helfen die „Focus Assist“- und „Zebra“-Funktionen. Auch die Blende lässt sich manuell oder automatisch einstellen.
Ein Highlight bei JVC war zur NAB auch die Kombination des Handheld-Camcorders GY-HM650 mit einem 3G LTE-Modem von Verizon über das sich schon während der Aufnahme HD-Bildmaterial in Echtzeit ins Studio schicken läßt. Möglich wird das durch JVCs hierbei eingesetzte Dual-Codec-Technologie.
Grass Valley hat mit dem LDX Flex Studiokamerasystem ein kostengünstiges Einstiegsmodell für seine LDX-Kamerafamilie vorgestellt. Sie ist wahlweise in einer 720p- oder 1080i-Version erhältlich. An steigende Produktionsanforderungen kann die LDX Flex durch einfache Software-Upgrades angepasst werden. Sie kann so sukzessive auf die Modell-Varianten LDX Première, LDX Elite und LDX WorldCam aufgerüstet werden. Das Ganze funktioniert auf Basis des von Grass Valley neu eingeführten Lizenzmodells „eLicensing. Die LDX Flex eignet sich laut Grass Valley als Kamera für Nachrichten-, Corporate-, Ausbildungs-, Studio- und kleinen Ü-Wagen-Produktionen. Sie bietet eine große Auswahl an Gamma- und Highlight-Detail-Einstellungen, gleichzeitige sekundäre Farbkorrekturmöglichkeit für zwei unabhängige Farben und die Wahl von Glasfaser- oder Triax-Übertragung unter Verwendung der verschiedenen Versionen der 3G Basis-Stationen, einschließlich der neuen XCU (eXchangeable Control Unit) WorldCam-Basisstation.
Hitachi präsentierte auf der NAB 2013 mit der SK-HD2200 und der SK-HD1200 seine neuesten HD-Kameras der vierten Generation mit Progressiv-scan-CCD-Bildsensoren. Die SK-HD2200 ist eine Studiokamera, die mit großen Studiooptiken kombiniert werden kann und die SK-HD1200 ist ein portables, Hand-held-Model. Beide werden in 50Hz- und 60Hz-Versionen angeboten, bieten Multiformat Output mit gleichzeitiger SD- und HD-Signalausgabe und die Formatoptionen 1080p (50/59.94), 1080i (50/59.94) oder 720p (50/59.94) HDTV und SD.
Die SK-HD 1200 hat einen Stromverbrauch von nur 22 Watt und ist damit sehr energieeffizient. Dank ihres zweiteiligen, andockbaren Aufbaus ist die Kamera laut Hitachi zudem leicht und kostengünstig umrüstbar.
Ikegami gab zur NAB eine Kooperation mit ARRI bekannt. Die neue HDK-97 ARRI Kamera wird dabei von der Broadcast- zur Filmstyle-Kamera. Möglich macht das die Integration eines Super35-Sensors von ARRI. „Die HDK-97 ARRI kombiniert Broadcast Multi-Kamera-Funktionalität mit Eigenschaften der digitalen Filmkamerawelt. Das Ergebnis ist ein ‚best of both worlds` Bildakquise-System, das ideal für den Einsatz in szenischen Multi-Kamera-Produktionen ist“, erklärte Michael Lätzsch, Chefingenieur und Bereichsmanager Broadcast Support und Services von Ikegami. „Produzenten aus Film und Fernsehen werden von der beispiellosen Kombination der Eigenschaften dieses neuartigen Kamerasystems profitieren“, meinte er. Die Kamera überzeuge durch filmische Eigenschaften wie natürliche Farbwiedergabe, einen außergewöhnlich hohen Dynamikumfang und progressive Abtastraten.
Ikegami maximiert den Hochleistungs-Sensor von ARRI für Film und Fernsehen indem er mit der dazu gehörenden Elektronik nahtlos in eine sogenannte „Docking-Style Kamera“ aus der Ikegami Unicam HD-Kameraserie integriert wird. Mit Ikegamis neuestem 3G, FPGA-basierenden, digitalen Signalprozess stellt die HDK-97 ARRI die gesamte Kontrolle aller Einstellungen, Farb- und Detailfunktionen in Echtzeit bereit. Ein neues 3G-Übertragungssystem transportiert das Videosignal sowohl vom Kamerakopf zur Basisstation, als auch von der Basisstation zurück zum Kamerakopf. Return Videosignale in HD, ein HD-Teleprompter-Signal und zwei zusätzliche SD-Teleprompter-Video-Signale sind möglich. Weitere Signale, die im Kamerakabel transportiert werden, sind je zwei Intercom-, Audio- und Mikrofon- Kanäle sowie ein Taktsignal, die Kamera-Kontroll- und externe Zusatz-Signale. Die HDK-97 ARRI arbeitet in Standard- und 3G-Formaten inklusive 1080/23,98 bps 4:4:4. Ihre Signale lassen sich auf einer Strecke bis zu zwei Kilometern über hybrides SMPTE Glasfaser/Kupfer-Kabel übertragen. Möglich ist auch die Fernsteuerung über CCU. Weitere Features sind unter anderem: voreingestellte Cinema- und frei konfigurierbare Gamma Kurven, stufenlos einstellbare elektronische Farbtemperatur-Korrektur, 2-, 7- und 9- Zoll-Farbsucher für Studio- und Außenproduktionen und eine elektronische Schnittstelle für PL-Optiken mit Blenden-, Zoom- und Fokus-Steuerung. Acht der neuen Kameras wurden bereits an MTV verkauft, wo sie erstmals im August für die Übertragung der „Music Awards“ eingesetzt werden sollen.
Blackmagic Design präsentierte auf der NAB 2013 in Las Vegas eine digitale 4K-Filmkamera mit innovativem Super-35mm-Sensor und Global Shutter-Technik. Die Kamera soll ab Juli für 3.995 US-Dollar angeboten werden. Der 35mm-Sensor der neuen 4K-Kamera verfügt über zwölf Blendenstufen. Die Kamera zeichnet im Apple-Format ProRes 422 auf sowie im Kompressionsformat Cinema DNG RAW mit 23.98, 24, 25, 29.97 oder 30 Bildern pro Sekunde. Vorgesehen ist, dass künftig auch unkomprimiert im RAW-Format aufgezeichnet werden kann. Die Daten werden mit einem integrierten SSD-Rekorder aufgezeichnet. Die Kamera bietet zudem einen neuen 6G-SDI-Ausgang, um das Material in Ultra-HD oder HD (herunter konvertiert) ausgeben zu können, und kann deshalb auch für Live-Video-Produktionen eingesetzt werden. Ein Thunderbolt-Anschluß sorgt dafür, dass hochauflösendes Material schnell überspielt werden kann. Die Blackmagic 4K-Kamera ist keine Sucherkamera, sondern besitzt einen Touchscreen an der Rückseite, über den sie auch bedient werden kann. Über den Touchscreen lassen sich auch wichtige Metadaten eingeben, die dann mit den meisten Videoschnittsystemen, einschließlich Final Cut Pro X, genutzt werden können. Der EF-komatible Optik-Anschluss der Kamera erlaubt den Einsatz einer großen Vielfalt an Objektiven. Die Kamera eignet sich laut Blackmagic-Chef Grant Petty zur Produktion von fiktionalen TV-Serien ebenso wie für die Produktion von Werbespots, Dokumentationen, Sportevents, Nachrichten und Spielfilmen. Er machte deutlich, dass die Nachfrage nach einer 4K-Kamera mit 35mm-Sensor sehr groß gewesen sei. „Mit der Blackmagic Production Kamera 4K liefern wir jetzt das passende Produkt. Damit bringen wir ein Aufnahmesystem auf den Markt, mit dem sich Ultra HD-Programme produzieren lassen“, sagte er.
Eine besondere Überraschung bei der Blackmagic Pressekonferenz in Las Vegas war die Präsentation der neuen Cinema-Pocket-Kamera mit 1080HD Sensor im Super-16mm-Format, 13 Blenden-Stufen und integrierten SD-Karten-Recorder für Apple ProRes- und CinemaDNG RAW-Aufnahme sowie aktivem Micro Four Thirds Objektivanschluß. Die kleine Kamera soll nur 995 US-Dollar kosten und überall dort zum Einsatz kommen, wo die größere Cinema-Kamera von Blackmagic Design sich als unpraktisch erweist, meinte Petty. Der Super-16mm-Sensor spiele sein Leistungsvermögen insbesondere in Kombination mit Super-16-Cine-Objektiven auf MFT-Adapter aus. Aber auch kostengünstigere Optiken lassen sich mit Hilfe von PL Mount-Adapter einsetzen. „Dies ist eine extrem faszinierende Kamera und es ist toll, damit zu arbeiten“, begeisterte sich Petty. „Unsere Original Blackmagic Cinema Kamera ist schon recht klein, aber das neue Modell ist noch mal deutlich kleiner und vermag dabei fast eine ähnliche Bildqualität zu liefern. Wir gehen davon aus, dass unsere Kunden damit sehr viel Spaß haben und die Kamera sowohl für den privaten als auch für den professionellen Bereich einsetzen werden. Mit dieser Kamera werden sicherlich auch Tausende Nachwuchsfilmer ihr erstes Werkzeug für ihre Independent-Filme finden. Das wird sehr spannend“, meinte der Blackmagic-Chef.
Sony war auf der NAB mit zahlreichen aufnahmetechnischen Innovationen präsent. Zu den absoluten Highlights zählt die digitale CineAlta-Filmkamera F65 mit ihrem 20-Megapixel-8K-CMOS-Sensor. Die F65 kann bis zu 120 Bilder/s aufzeichnen und HD/2K oder native Bilder in 4K-Auflösung mit breiter Farbskala, außerordentlichem Dynamikbereich und hoher Empfindlichkeit erstellen. Mit der andockbaren SR-Memory-Einheit SR-R4 können bei bis zu 5 Gb/s lineare 16-Bit-SRRAW direkt auf einer SR-Memory-Karte aufgezeichnet werden. Weitere Highlights waren die kompakten 4K-CineAlta-Kameras PMW-F55 und der PMW-F5 mit 4K-Super-35-mm-CMOS-Sensor für die Aufzeichnung von HD-, 2K- oder 4K-Bildern auf SxS-Speicherkarten und die Ausgabe von 2K-/4K-Bildern in 16 Bit/RAW. Die Kameras eröffnen laut Sony bisher unerreichte kreative Möglichkeiten für HD und 2K (PMW-F5) sowie für HD, 2K und 4K (PMW-F55) und unterstützen XAVC, SR und XDCAM HD422 50 Mbit/s. Zudem können beide Kameras auf dem neuen RAW-Recorder AXS-R5 aufzeichnen und dabei 2K-RAW- oder 4K-RAW-Dateien erstellen sowie in Zeitlupe bei 240 Bildern/s (PMW-F55) und 120 Bildern/s (PMW-F5) drehen. Die 4K-Kameras basieren auf XAVC, dem neuen Aufnahmeformat von Sony, das eigens für 4K entwickelt wurde. Es nutzt MPEG-4 AVC/H.264 Stufe 5.2 als Videokomprimierungs-Codec. Dieser zeichnet sich laut Sony durch die zurzeit höchste Bildauflösung und Bildwechselfrequenz aus und bietet eine große Vielfalt von Betriebsfunktionen bei der Content-Produktion, allen voran Proxy- bis 4K-Pixelauflösungen, eine Intra-Frame- oder Long-GOP-Bearbeitung sowie eine 1080/50P/60P-Infrastruktur.
Sony gab zur NAB auch die Erweiterung des XAVC-Formats um die professionellen Long-GOP-Variante (4K 4:2:0 und HD 4:2:2), die den Anforderungen professioneller Anwender bezüglich geringerer Datenraten gerecht wird, und um eine Consumer-Lösung XAVC S bekannt. Die neuen XAVC-Codecs sollen die Etablierung von 4K in der Branche weiter vorantreiben. Weltweit mehr als 2.000 verkaufte Exemplare der neuen CineAlta-4K-Kameras zeigen laut Sony, dass das XAVC-Format in der Broadcastbranche großen Anklang findet. Vorteil des XAVC-Formats sei eine Pixelauflösung bis zu 4K, unter anderem 10-Bit-Farbtiefe oder auch die Intra Frame Codierung, heißt es. Das neue Format XAVC S (Auflösung: 4K 3.840 x 2.160, HD und Proxy, Kompression: MPEG-4 AVC/H.264, Wrapping-Format MP4) soll mit einem MP4-Wrapping-Format die Verbreitung von 4K auch im Consumer-Markt beschleunigen. XAVC ist ein offenes Format, mit dem Sony die Etablierung von 4K-Produktionsinfrastrukturen fördert. Für die Anbieter von Schnittsoftware, aber auch für Hardware-Hersteller bietet Sony ein Lizenzierungsprogramm an; bisher haben mehr als 60 Hersteller eine solche Lizenzierung beantragt. Laut Sony werden Produkte von 31 Anbietern künftig das XAVC-Format und den dazugehörenden Workflow unterstützen. Jeder Hersteller kann dabei selbst entscheiden, welche Profile und Funktionsmerkmale von XAVC er in seinen Produkten implementiert.
Um Anwendern noch mehr Flexibilität bei der professionellen Workflow-Gestaltung zu bieten, unterstützt Sonys 4K-Camcorder NEX-FS700 künftig den Direktanschluss an den neuen Field-Monitor Odyssey7Q mit Recording-Option von Convergent Design. So sind Aufzeichnungen im 2K-RAW-Format sowie 4K-Videoaufnahmen über nur eine 3G-Verbindung möglich. Bei der Aufnahme auf dem Odyssey7Q im 2K-RAW-Format erreicht die Sony NEX-FS700 bis zu 240 Bilder/s, wobei diese kontinuierlich aufgezeichnet werden – ohne Bildbeschneidung beim Sensor oder Zeilenverdoppelung beim Bildsignal. Auf diese Weise ist jederzeit die volle Auflösung ohne Artefakte gewährleistet. Der Direktanschluss an den neuen Odyssey7Q von Convergent Design ist eine Alternative zu der kürzlich von Sony vorgestellten Aufnahmelösung, bestehend aus dem RAW-Recorder AXS-R5 und der Schnittstelleneinheit HXR-IFR5.
Panasonic hat auf der NAB 2013 mit der AJ-PX5000G die erste P2 HD Kamera vorgestellt, die nativ in AVC-Ultra aufnehmen kann und über eingebaute MicroP2-Slots verfügt. Die Kamera mit 2/3-Typ 2,2-Megapixel MOS-Sensoren kombiniert laut Panasonic hervorragende Bildaufzeichnung mit geringem Gewicht (weniger als 3,8 Kilo) und innovativen Erweiterungsmöglichkeiten. Die PX5000G ermöglicht Aufnahmen mit 720p und 1080p/i und als erste P2-HD-Kamera auch die Aufnahme in 1080/50p. Mit den vielfältigen Aufnahmeoptionen, der hohen Bildqualität und den Erweiterungsmöglichkeiten richtet sich die PX5000G, so Panasonic, an professionelle TV-Nachrichtenproduktionen, Dokumentarfilmer, Corporate- und Sport-Produktionen und Verleiher. Die drei 2,2-Megapixel MOS-Sensoren der PX5000G liefern eine horizontale Auflösung von 1.000 TV-Linien und eine Lichtempfindlichkeit von Blende f13 bei 50i. Die Kamera im 2/3-Typ-Schulter-Camcorder-Design kann mit verschiedenen Objektiven bestückt werden. Sie kann standard-mäßig in AVC-LongG und AVC-Intra100/50 aufnehmen, DVCPRO HD, DVCPRO50, DVCPRO und DV sind optional. Für weltweite Einsatzfähigkeit ist die Kamera zwischen 50 Hz und 59,94 Hz umschaltbar. AVC-Ultra bietet Masterqualität und/oder niedrige Bitrate mit 10 Bit Quantisierung und 4:2:2 Abtastung in Full HD und deckt so eine große Bandbreite von Anforderungen ab, von Mastering bis zur Übertragung. AVC-LongG eignet sich besonders für Anwendungsbereiche mit kleinen Dateigrößen, bietet Quantisierung und 4:2:2 Abtastung mit Sample Recording und erzeugt kleinere Dateien als MPEG-2 bei gleicher oder sogar besserer Qualität. Die 1080p-Aufnahme bei 50 bps wird zu existierenden AVC-Intra Kompressions-Modi hinzugefügt. Für High-End-Mastering und andere Workflows ermöglicht Class 200 komprimierte Bilder ohne sichtbaren Verlust. „Dies eignet sich hervorragend für die Migration von HD Mastertapes auf ein dateibasiertes, speichersparendes Format ohne Qualitätsverlust. Wie die HPX600 ist auch die PX5000G eine zukunftssichere Innovation mit Optionen wie kabellose Eingabe von Metadaten, hochauflösendes Proxy-Recording und variable Frame-Rate“, erklärt Robert Wöhrl von Panasonic Deutschland. Die PX5000G unterstützt WiFi, USB und Gigabit Ethernet inklusive kabelloser Steuerung von Schlüsselfunktionen per Smartphone. Optional kann die PX5000G mit LiveUs LU40i Live Uplink ausgerüstet werden. Die Kamera wird laut Wöhrl ab Herbst 2013 zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 25.000 EUR (plus Mwst.) verfügbar sein.
Gezeigt wurden von Panasonic auf der NAB auch die neuen MicroP2 Karten. Sie sind die weltweit ersten UHS-II-Karten im SD-Karten-Format. Zudem präsentierte Panasonic einen MicroP2 Adapter, der es ermöglicht die neue Serie der 64GB und 32GB großen MicroP2-Karten im Verbund mit aktueller P2 Hardware zu nutzen. Die erwähnte AJ-PX5000 P2 HD Kamera ebenso wie der neue AJ-PD500 Half-Rack-Rekorder verfügen über MicroP2-Slots und AVC-Ultra Recording. MicroP2-Karten bieten eine Schreibgeschwindigkeit bis zu Class 200 beim Einsatz von AVC-Ultra. „MicroP2-Karten überzeugen durch extrem schnelle Datenübertragung, hohe Zuverlässigkeit und Schreibgenauigkeit bei allen P2-Bildraten, Formaten und Codecs“, betonte Wöhrl in Las Vegas. Das UHS-II Interface der MicroP2 -Karten ermöglicht Transferraten von bis zu 2 Gbs (1,7-mal schneller als Standard-P2-Speicher). Auch das MicroP2-Laufwerk kann per USB 3.0 bis zu 2 Gb/sec übertragen. Um den MicroP2-Adapter nutzen zu können, ist ein Firmware-Update der P2-Hardware erforderlich.
Panasonic gab zur NAB 2013 zusätzlichen Support für Konnektivität im gesamten Workflow bekannt. Die Neuerungen umfassen AVC-Ultra Plug-ins für Avid Media Composer 6.5 für Mac- und Windows-Versionen und die Einführung von Wireless Playlist Editing sowie Live-Uplink-Lösungen für Partner. Avid und Panasonic arbeiten seit 2004 an der Weiterentwicklung des P2-Solid-State-Formats hin zu nahtlosen dateibasierten Workflows. Der neueste Software Development Kit unterstützt umfassende Workflow Tools für die AVC-Ultra-Codec-Familie inklusive AVC-Proxy, AVC-Intra und AVC-LongG.
Vision Research stellte zur NAB 2013 seine neue Phantom Flex4K Kamera vor. Sie bietet mit ihrem 4K Super 35mm-Bildsensor eine Auflösung von 4096×2304 Bildpunkten und kann von 24 bis 900 Bilder pro Sekunde aufzeichnen, bei einer Auflösung von 4096×2160 bis zu 1.000 Bildern, bei 1920×1080 bis zu 2.000 Bildern und bei 1280×720 bis zur 3.000 Bildern. Die Phantom Flex4K erlaubt den Einsatz drei verschiedenen Kamera-Workflows für spezifische Produktionsbedingungen. Das unkomprimierte RAW-Format gewährleistet den schnellsten Workflow am Set mit höchster Qualität und Flexibilität in der Postproduktion. Alternativ können komprimierte Files für vereinfachte Workflows direkt aus der Kamera aufgezeichnet werden. Zudem bietet die Kamera die Option zur Aufzeichnung mit externen digitalen Rekordern über 2x 3G-SDI-Video-Outputs. Ein neues wichtiges Feature der Phantom Flex4K ist ein Kontroll-Interface an der rechten Seite des Kamerabodys. Damit lassen sich alle Aufnahme-, Playback- und Speicher-Parameter steuern. Separate Software-Verbindungen entfallen. Es gibt Shortcuts für die wichtigsten Funktionen und Optionen für mehrere Nutzer-Voreinstellungen für ein schnelles Set-up. Die Kamera unterstützt das Phantom CineMag IV und verfügt über einen integrierten 64 GB-Speicher. Sie soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen.
Red Digital hatte auf der NAB hinter Glasscheiben einen kompletten Reinraum mit Kamera-Montage aufgebaut. Die Stand-Besucher nutzen gerne die Möglichkeit, den Technikern beim Zusammenbau der Kameras auf die Finger zu schauen. Das Unternehmen präsentierte in Las Vegas zudem mit dem Red Dragon einen 6K-Sensor. Er liefert eine neunmal so hohe Auflösung wie HD. Besitzer von RED EPIC- und SCARLET-Kameras können damit ihre vorhandenen Sensoren aufrüsten. Zudem wurde die RED ONE in den Vordergrund der Präsentationen gestellt.
Arri präsentierte in Las Vegas unter anderem seine digitale Alexa-Kamera mit XT-Update. Es beinhaltet interne ND-Filter und ein XR Memory Modul, das zusammen mit Codex entwickelt wurde. Und FOR-A stellte seine neue 4K-Superslomo-Kamera (bis 900 bps) im Zusammenspiel mit dem Replay-System Dreamcatcher von Evertz vor. Damit ist es möglich, in die 4K-Bilder der FT-ONE 4K hinein zu zoomen und Ausschnitte ohne Qualitätsverlust in HD wieder zu geben.
Eckhard Eckstein
(MB 06/13)