Mo-Sys vereinfacht Virtual Production mit neuem Workflow

Mo-Sys Scan-to-Shoot ersetzt 3D-Modellierung durch LIDAR- und 3DGS-Scans – für schnelle, realistische virtuelle Produktionen.

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Der „Scan-to-Shoot“-Workflow von Mo-Sys ermöglicht es, reale Drehorte schnell zu erfassen und als fotorealistische virtuelle Kulissen einzusetzen.
Der „Scan-to-Shoot“-Workflow von Mo-Sys ermöglicht es, reale Drehorte schnell zu erfassen und als fotorealistische virtuelle Kulissen einzusetzen. ©Mo-Sys

Mo-Sys Engineering hat einen neuen Workflow vorgestellt, der die Arbeit mit virtuellen Drehorten deutlich vereinfacht. Mit „Scan-to-Shoot“ will das Unternehmen die Lücke zwischen realer Umgebung und virtueller Produktion schließen – und zwar so realitätsnah wie nie zuvor.

Das Besondere: Der neue Prozess erlaubt es, reale Drehorte innerhalb von Minuten zu digitalisieren und sofort in virtuelle Produktionen einzubinden. Damit richtet sich Mo-Sys gezielt an unabhängige Produzenten, technische Teams und Studios mit begrenztem Budget.

Vom realen Ort zur virtuellen Szene in Minuten

Kern des Systems ist ein hybrides Scanning-Verfahren, das LIDAR-Technologie mit sogenanntem 3D Gaussian Splatting kombiniert. Gesteuert wird der Workflow über die firmeneigene Software VP Pro sowie die XR Set Extensions von Mo-Sys.

Der Ablauf ist denkbar einfach: Ein realer Ort wird gescannt, die Daten werden aufbereitet und anschließend auf LED-Wänden für virtuelle Drehs genutzt. Kamerafahrten lassen sich dabei flexibel gestalten – selbst über die physische Fläche der LED-Wand hinaus.

Internationale Zusammenarbeit in Rekordzeit

Ein erster Praxistest dazu fand in Kooperation mit dem Studio X Beyond in Bangkok statt. Dabei wurde ein realer Schauplatz in London gescannt und die Daten unmittelbar für eine virtuelle Produktion in Thailand genutzt. Die Aufnahme des Schauplatzes dauerte laut Mo-Sys weniger als zehn Minuten.

Diese internationale Zusammenarbeit sollte zeigen, wie sich physische Grenzen durch den neuen Workflow überwinden lassen. Aufwändige Reisen und der Transport von Teams entfallen, ohne dass auf realistische Kulissen verzichtet werden muss.

Niedrigere Hürden für fotorealistische Umgebungen

Michael Geissler, CEO von Mo-Sys Engineering, auf der NAB 2025
Michael Geissler, CEO von Mo-Sys Engineering, auf der NAB 2025

Mo-Sys sieht in der neuen Lösung einen Durchbruch für die Branche. Die Erstellung fotorealistischer virtueller Umgebungen war bislang aufwendig und verlangte spezialisiertes Fachwissen in 3D-Modellierung. Laut Mo-Sys-CEO Michael Geissler wird diese Hürde nun beseitigt. Das neue Verfahren ermögliche es, Ideen schneller und überzeugender umzusetzen.

Auch Studio X Beyond zeigt sich überzeugt. Geschäftsführerin Linda Lim sieht in dem Verfahren eine logische Weiterentwicklung: „Bei Studio X Beyond sind Geschwindigkeit und Skalierbarkeit Teil unserer DNA – aber dieser Workflow hebt dies auf eine andere Ebene. Wir haben eine globale Produktion in Tagen, nicht in Wochen geliefert, denn mit Virtual Production kommt der Drehort wirklich zu uns.“