Die konsolidierten Umsatzzahlen der zwölf größten europäischen Fernsehkonzerne umfassen nicht nur die eigentlichen Fernseheinnahmen, sondern auch die Einnahmen aus anderen Tätigkeiten. Sieben Unternehmen (British Sky Broadcasting, Groupe Canal Plus, Mediaset, Prisa/Sogecable, Modern Times Group, Sky Deutschland und TVN) treten gleichzeitig als Fernsehveranstalter und als Betreiber von Vertriebsplattformen auf. Alle Konzerne bieten sowohl Vollprogramme als auch Spartenprogramme an und sind größtenteils auch im Bereich der Produktion von Sendungen tätig. Daneben bieten sieben Unternehmen (BSkyB, RTL Group, Groupe Canal Plus, Mediaset, ProSiebenSat.1 Media AG, TF1 und Modern Times Group) kostenpflichtige VoD-Dienste an. RTL Group, CANAL + und TF1 haben sich außerdem als Videoverlag und –vertrieb und British Sky Broadcasting als erfolgreicher Anbieter von Breitbandnetzzugängen positioniert.
Die Diversifizierung des Geschäftsfeldes ist sicherlich einer der Hauptgründe für die Krisenfestigkeit. Dank dieser Diversifizierung konnte BSkyB seinen Umsatz um 10,5 % (in Pfund Sterling) erhöhen, während die Konzerne, deren Umsatz vollständig oder zum überwiegenden Teil von Werbeeinnahmen abhängt, im Allgemeinen größere Einbußen zu verzeichnen hatten. Spitzenreiter war mit 30 % Umsatzverlust die amerikanische Unternehmensgruppe Central European Media Enterprises mit Geschäftssitz auf den Bermudas, die 21 Fernsehsender in Mittel- und Osteuropa betreibt. Dies erklärt, warum die traditionell auf dem Werbemarkt positionierten Konzerne wie Mediaset und ProSiebenSat.1 Media versuchen, ihre Position auf dem Pay-TV-Markt zu stärken.
2008 verzeichneten die zwölf Konzerne zusammen genommen Nettoverluste in Höhe von 1,2 Mrd. EUR. Nur fünf Konzerne wiesen Nettoverluste aus, aber aufgrund von Goodwill-Abschreibungen summierten sich die Verluste bei ITV plc auf 2,6 Mrd. EUR. Das Jahr 2009 schlossen nur drei der zwölf Konzerne (Sky Deutschland, Modern Times Group und Central European Media Enterprises) mit Nettoverlusten ab. Der Nettogewinn belief sich auf insgesamt 1,5 Mrd. EUR und bleibt damit deutlich hinter dem Ergebnis von 2007 (2,7 Mrd. EUR) zurück. Insgesamt gesehen, haben die Medienkonzerne ihre Betriebskosten gesenkt, um die rückläufigen Einnahmen auszugleichen. (04/10)