Head-Quarter baut Kinosuite aus

Das Postproduktionshaus Head-Quarter hat die Möglichkeiten seiner Kinosuite mit einer Investition „deutlich im sechsstelligen Eurobereich“ vergrößert. In Ergänzung zum Filmmaster von Nucoda setzen die Kölner jetzt auch einen Barco-Projektor ein und eine 5.1 Beschallung. Außerdem kam ein DVS-Clipster dazu.

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Head-Quarter baut Kinosuite aus

„Das ist das non plus ultra, wenn es darum geht, digitale Filmkopien (DCP) zu erstellen“, sagt Geschäftsführer Andreas Fröhlich (Foto). Mit dieser Ausstattung können Kinokopien in Echtzeit erstellt werden, zudem ist die Akzeptanz dieser Technologie groß – „auch bei allen internationalen Verleihern“ wie Fröhlich betont, „grundsätzlich können wir jetzt in unserer Kinosuite und mit unserer Farbkorrektur schneller, flexibler und in höherer Qualität arbeiten.“

Beim Head-Quarter Team jedenfalls herrscht große Zufriedenheit über den Ausbau der Kinosuite, die zudem mit einer weiteren Suite für den TV-Bereich, in der das Farbkorrektursystem DaVinci Resolve zum Einsatz kommt, ergänzt wurde.

„Wenn wir mit den Kunden in der Kinosuite die Produktion durchgehen, sehen und hören sie genau das, was später auch im Kino vorgeführt wird“, freut sich der Geschäftsführer, „das gibt natürlich den Produzenten mehr Sicherheit, weil sie viele neue Formate noch nicht kennen, sich aber direkt während der Produktion ein Bild machen können.“

Das erste Kinoprojekt, das mit der neuen Technik bearbeitet wurde, ist „Die Libelle und das Nashorn“ – ein Film von Lola Randl, produziert von Coin Film mit Mario Adorf und Fritzi Haberlandt in den Hauptrollen (Verleih NFP Marketing und Distribution).

Mit Spannung erwarten die Kölner bald ein besonderes Projekt: die Bearbeitung der deutsch-israelischen Koproduktion „Bethlehem“ (die deutsche Produzentin Sonja Ewers von Gringo Film hatte bereits den unter anderem mit dem goldenen Löwen ausgezeichneten Film „Lebanon“ koproduziert). „Der Film ist in einem ähnlichen Setting wie ‚Lebanon’ angesiedelt, den wir auch postproduziert haben“, sagt Fröhlich, „‚Bethlehem’ ist im Arri RAW Format auf der Alexa gedreht, was noch eher selten ist – in Kombination mit unserer neuen Ausstattung wird das sicherlich eine spannende Arbeit.“

Head-Quarter in Köln ist seit der Gründung 2005 auf die hochwertige Nachbearbeitung von Kino- und Fernsehfilmen konzentriert. Seitdem wurden hier weit über 100 Spielfilme – aktuell „Carl und Bertha“ sowie „Beate Uhse“ – und über 20 internationale Kinoproduktionen, darunter „Lebanon“, „The Visitor“ oder „Brownian Movement“ postproduziert. Den letzten „Feinschliff“ erhalten hier auch „Der letzte Bulle“, „Mord mit Aussicht“ und „Danni Lowinski“.

Die technische Ausstattung von Head-Quarter umfasst unter anderem einen Spirit-4K-Abtaster, den in eine Kinosuite integrierten Filmmaster von Nucoda, ein DaVinci Resolve, Avid-DS/Symphony, diverse Avid-Mediacomposer und eine Nuke Suite zum Einsatz. Neu ist das Media-Asset-Management-System mit dem Namen „HQ-Rushes“ zur Online-Bereitstellung der Muster für Sender und Produzenten. (6/12)