Dabei habe sich vor allem das Geschäft mit digitalen Medien und angrenzenden Geschäftsfeldern (Digital & Adjacent) deutlich dynamischer als erwartet entwickelt und werde auch in den kommenden Jahren einen wesentlichen Wachstumsbeitrag leisten. Dies gab das Unternehmen am 10. Oktober auf seinem „Capital Market Day“ in München bekannt. Thomas Ebeling (Foto), Vorstandsvorsitzender von ProSiebenSat.1 hält auch künftig am Fernsehen als Herzstück des Unternehmens fest, will aber vor allem in neue Wachstumsfelder wie Online-Games oder das Ventures-Geschäft investieren, wozu er die Reichweite und Werbekraft seiner TV-Sender nutzen kann.
Bei den deutschen TV-Sendern plant das Unternehmen bis Ende 2015 einen zusätzlichen Umsatz von mindestens 250 Mio. Euro gegenüber 2010. Mit dem Start zweier neuen Zielgruppensender im kommenden Jahr soll dieses Ziel erreicht werden. Am 17. Januar 2013 geht SAT.1 Gold on Air, der sich an kaufkräftige ältere, vorwiegend weibliche Zuschauer richtet und mit ProSieben MAXX (Arbeitstitel) wird der Konzern 2013 einen zweiten neuen Free-TV-Sender starten, der „männlicher positioniert sein“ soll.
Da 2013 für die öffentlich-rechtlichen Sender das Sponsoring-Verbot in Kraft tritt, rechnet sich ProSiebenSat.1 ein daraus resultierendes Umsatzpotenzial für den privaten deutschen TV-Werbemarkt bis 2015 auf ca. 25 Mio. Euro aus. Die Legalisierung von Werbung für Wetten und Lotterien dürfte im privaten deutschen TV-Werbemarkt bis 2015 zu einem Umsatzplus von ca. 80 Mio. Euro führen. Weiteres Wachstumspotenzial sieht der Konzern in der Erschließung neuer Geschäftsmodelle wie dezentraler Werbung.
Auch die internationale TV-und Radiosparte der Sendegruppe soll bis 2015 im Vergleich zum Jahr 2010 zusätzlich mindestens 150 Mio. Euro Umsatz erzielen. ProSiebenSat.1 hat in seinen nordischen Märkten in den vergangenen sechs Jahren acht neue TV-Sender gestartet. Zudem profitiert das Unternehmen vom starken Konjunktur- und Werbemarktumfeld in Nordeuropa.
Mit Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2012 strebt das Unternehmen eine Steigerung des Konzernumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich an und erwarte eine weitere Steigerung des bereinigten Jahresüberschusses wegen geringerer Zins- und Finanzierungsaufwendungen. (10/12)
