WDR ordert A.D.A.M Archivierungs-System

Die WDR mediagroup digital GmbH, ein Unternehmen der WDR mediagroup, dem kommerziellen Mediendienstleister des WDR, hat ein digitales Archivierungssystem A.D.A.M (Automated Digital Archive Migration) des Schweizer Unternehmen JORDI AG Communication bestellt.

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Ziel ist es, mit A.D.A.M das bestehende Videoarchiv des WDR in ein digitales, filebasiertes Archiv zu überführen. Mit dem System lassen sich große Mengen von Videobändern, die auf Kassetten der Betacam-Familie vorliegen, automatisch in IT-taugliche Files umwandeln. Konkret ist es möglich, Bänder in den Formaten Betacam, Betacam SP und Betacam SX, Digital Betacam und IMX zu übertragen.
„Unsere Aufgabe ist es, die Programminhalte des WDR auch technisch dauerhaft und zukunftsfest für die Zuschauer zu erhalten. Um dies so wirtschaftlich wie möglich zu realisieren, haben wir uns für A.D.A.M entschieden. Mit diesem weltweit einzigartigen System können wir die Digitalisierung effizient umsetzen“, erläutert Friedrich Reusch, Geschäftsführer der WDR mediagroup digital.

Das A.D.A.M-System basiert auf einem Standard-Industrieroboter, was das System enorm
kosteneffizient und leistungsfähig macht. Ein komplettes A.D.A.M System kann bis zu 740 Kassetten zwischenlagern. Dies ermöglicht einen autonomen Betrieb des Systems von bis zu drei Tagen ohne Eingriff durch Personal.

Das System stellt Beginn und Ende der Aufzeichnung – sowohl bei Einzelbeiträgen wie bei
Sammelkassetten mit mehreren Beiträgen – automatisch fest. Dabei wird ein Bandinhaltsverzeichnis generiert und eine 1:1-Kopie jeder Beta-Kassette produziert. Die im System eingesetzte IMXAbspielmaschine von Sony kann als sogenannter E-VTR direkt MXF-Files erzeugen und ausgeben. Als Grundeinstellung ist dabei eine Videodatenrate 50 Mbps im I-Frame only-Modus festgelegt. Die MXFFiles werden auf Datenbänder überspielt, die zusammen mit einer Migrations-Dokumentation den Output von A.D.A.M darstellen.

Das A.D.A.M System führt zudem eine technische Kontrolle der Bänder durch: Vor der Digitalisierung wird jedes Band in einem Bandreiniger gereinigt und jede Kassette auf
Spurdefekte geprüft. Während der Digitalisierung wird jede Spur (Bild, Ton und Timecode) einzeln überprüft und in einem Logfile abgelegt. Diese werden vom System analysiert, das zudem überprüft, ob die Spuren auf dem Tape ein einwandfreies Kopieren zulassen. Falls nicht, wird nach einer erneuten Reinigung des Bandes der Digitalisierungsprozess nochmals durchlaufen.

Die einzelnen Module können während des Betriebs ausgewechselt und gewartet werden. Die Kassetten werden mittels eines Ein-/Ausgangs-Karussells zugeführt, dies erhöht die Zuverlässigkeit wie auch die Effizienz. In einem 24/7-Dauerbetrieb kann mit einem voll ausgebauten System ein Durchsatz von bis zu 40.000 Stunden Digitalisierung pro Jahr erreicht werden.

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