XXHOME – Hier ist mein Zuhause

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Seit geraumer Zeit sind Themen im deutschen Fernsehen im Trend, die sich rund um die Verschönerung des eigenen Zuhauses drehen. So hat die große RTL-Group mit „RTL living“ schon vor längerer Zeit einen Spartenkanal auf den Markt gebracht, der all die TV-Formate wiederholt, die sich auf den Sendern von RTL bis VOX tummeln, etwa „Einsatz in vier Wänden“, „Das Kochduell“ oder „Mein Garten“. Doch diese Angebote hält Spartensendergründer und Chef von XXHOME, Stefan Trinko, mitnichten für eine Konkurrenz. Während RTL das emotionale Erlebnis in Doku-Soaps wie „Helfer mit Herz“ in den Mittelpunkt stellt, wo es viel um Lachen, Weinen und Mitfiebern geht, will Trinko mit XXHOME einen „echten Servicesender“ auf die Beine stellen. Eine tiefgehende Information soll im Mittelpunkt stehen. Es sind praktische Hinweise geplant, wie man die Renovierung und individuelle Umgestaltung von Heim und Garten im Do-it-yourself-Verfahren am besten auf die Beine stellt. Diese „Schritt-für-Schritt-Anleitungen“ können sich Interessierte dann auch jederzeit im Internet downloaden.

Als „Spitzen-Zielgruppe“ peilt der Berliner Sender mit dem Claim „Hier ist mein Zuhause“ männliche und weibliche, eher besser verdienende Zuschauer ab 30 Jahren an, die „offen für eine kreative Wohngestaltung sind“, sagt Trinko.
Um dem Spartensender ein solides Fundament für langfristige Geschäfte zu geben, hat sich Trinko zu allererst nach Partnern und Experten im Markt umgeschaut und mit der DIY-Academy („DIY“ steht für „Do ist yourself“) einen „sehr wichtigen Kooperationspartner“ aufgetan: „Ein Non Profit-Unternehmen von 80 Herstellern aus dem DIY-Bereichs“, in dem laut Trinko zirka 80 Hersteller versammelt sind, die sich mit ihren Produkten von Bad-Armaturen über Laminat bis Rigipswänden auch an private Heimwerker wenden. Die Heim- und Heimwerkerbranche sei nicht geprägt durch große Wirtschaftunternehmen, die sich die mit viel Streuverlust verbundene teure Werbung auf den großen TV-Vollprogrammen leisten können, erläutert Trinko. Einerseits werde man sich aus der Branche journalistisch die wichtigen Informationen holen, die der private Heimwerker braucht. Andererseits werde auf diese Weise das 24-Stunden-Programm samt Video-Archiv im Internet dann genau entsprechend der Zielgruppe angelegt, für die sich eine gezielte Kampagnen-Werbung seitens der DIY-Branche lohnt.

Trinko, der sein TV-Know-how unter anderem beim Aufbau des damaligen Ballungsraumfernsehens für die Kirch Gruppe sowie bei Medienkontor gesammelt hat, betont: XXHOME werde „kein Teleshopping, keine Dauerwerbung, sondern ein journalistisches Programm werden“.
Als Investoren für XXHOME haben er und seine Gründungskollegin Simone Langkabel den großen privaten niedersächsischen TV-Produzenten TV Plus und die Investitionsbank Berlin, IBB, gewinnen können, die über den Kreativfond Berlin in das Projekt eingestiegen ist. Die Finanzierung des Senders sei so abgesichert, dass man ein Jahr Zeit hätte, alles gut zum Laufen zu bringen, sagt Trinko.
Erste Testsendungen über Astra Digital wurden bereits gestartet. Daneben ist XXHOME über die Kabelnetze Unity Media NRW und Media Hessen und über Kabel BW zu empfangen. Bis Ende des Jahres, so Trinko, strebe man an, rund 75 Prozent des Programms selber zu produzieren und bis dahin auch das Programmschema vollständig ausgefeilt zu haben.
XXHOME beschäftige 22 feste Mitarbeiter, die für eine tiefe Informationsverankerung zwischen Branche und Zielgruppe sorgen sollen. Die technische Ausstattung für Produktion und Sendeabwicklung übernimmt die Park Studios GmbH in Potsdam Babelsberg, wo bereits die Studioproduktion begonnen hat. „Wir müssen als Spartensender ein ganz anderes Programm machen, als das, was man normal im Fernsehen sieht“, ist sich Trinko sicher.
Erika Butzek (MB 06/08)

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