Der LTE-Testversuch ist eine Kooperation der nordrhein-westfälischen Landesregierung, der Landesmedienanstalt, des WDR und von Vodafone. Er wird auf Initiative des NRW-Medienministers Andreas Krautscheid durchgeführt.
„Das Internet wird als Verbreitungsweg immer wichtiger. LTE bietet als sogenanntes Funkinternet für den mobilen Abruf von Radio- und Fernsehsendungen viele Chancen. Wir nehmen an dem Projekt aber auch teil, um sicherzustellen, dass andere Verbreitungswege dadurch nicht gestört werden“, sagte Heinz-Joachim Weber, Direktor für Produktion und Technik im WDR (Foto). Der WDR wird überdies den Einsatz von LTE für die Übertragung von Live-Reportagen in Hörfunk und Fernsehen testen.
Bei dem LTE-Versuchsprojekt in Nordrhein-Westfalen werden die neuartigen Mobilfunksignale erstmals in Europa über eine Fernsehfrequenz genutzt, die durch die Digitalisierung frei geworden ist (Digitale Dividende). Die Projektpartner wollen u.a. Erkenntnisse über die Verbreitung von Medieninhalten und über Störpotentiale gegenüber anderen Funksystemen wie z.B. DVB-T oder dem Kabelfernseh-Empfang gewinnen.
LTE ermöglicht fünf- bis zehnmal schnellere Datenübertragungsraten als bisherige Mobilfunktechniken. Konkret sind bis 100 Megabit pro Sekunde in einer Funkzelle möglich. LTE setzt komplett auf das Internet-Protokoll und nutzt damit die vorhandenen Kapazitäten
wesentlich effektiver. Außer für die Sprachkommunikation (Voice over IP) kann LTE auch für schnelle, kabellose Internet-Verbindungen und für den mobilen Abruf von TV und Radio-Sendungen genutzt werden.