ARD/ZDF Förderpreis „Frauen + Medientechnologie“

Mit dem ARD/ZDF Förderpreis „Frauen + Medientechnologie“ wurden zur IFA 2016 in Berlin drei herausragende Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Der erste Preis ging an die für Qvest Media arbeitende Melanie Matuschak. 

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Susanne Pfab, Anna Hilsmann, Jan Metzger, Anja Koebel, Melanie Matuschak, Kathrin-Marie Schnell, Ulrich Liebenow

MDR-Fernsehmoderatorin Anja Koebel führte durch die Preisverleihung vor rund 150 Gästen aus Medienbranche, Wissenschaft, Politik und Verbänden. Die Preisträgerinnen standen schon seit Mitte Juli fest, aber erst auf der Preisverleihung erfuhren sie und die Öffentlichkeit die drei Preisränge.

Melanie Matuschak erhielt für ihre Masterarbeit „A Study on the Applicability of the Interoperable Master Format (IMF) to Broadcast Workflows“ im Studienfach Media[&]Communications Technology an der Hochschule Rhein Main Wiesbaden/Rüsselsheim den mit 5.000 Euro dotierten 1. Preis. Sie untersuchte, wie der TV-Broadcastbereich von einem angepassten IMF- Standard aus dem Kinobereich profitieren kann. Jan Metzger, Intendant von Radio Bremen und Schirmherr des aktuellen Wettbewerbs, überreichte den Preis an Melanie Matuschak.

Anna Hilsmann gewann mit ihrer Doktorarbeit „Image Based Approaches for Photo Realistic Rendering of Complex Objects“ an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät II der Humboldt Universität Berlin den 2. Preis und 3.000 Euro Preisgeld. In ihrer Arbeit geht es darum, künstliche Bilder in einem alternativen Verfahren mit geringerem Rechenaufwand als bisher trotzdem realistisch zu animieren. Anna Hilsmann erhielt ihren Preis aus der Hand von Dr. Ulrich Liebenow, dem Betriebsdirektor des MDR.

Der mit 2.000 Euro dotierte 3. Preis ging an Kathrin-Marie Schnell für ihre Masterarbeit „Remote Production – Evaluierung technischer Möglichkeiten für den Einsatz im Bereich Fußball-Live-Übertragung“ im Studienfach Zeitabhängige Medien – Sound/Vision an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Sie entwarf und testete ein Szenario, um Live-Mehrkamera-Übertragungen von Sportereignissen mit weniger Aufwand zu realisieren. Dr. Susanne Pfab, ARD-Generalsekretärin, übergab den Preis.

Die erste Preisträgerin arbeitt seit März 2016 für das Kölner Systemhaus Qvest Media als Business Consultant. Im gleichen Monat ist dort auch Andrea Burget als Solution Architect eingestiegen. Sie zählte vor zwei Jahren zu den Preisträgerinnen von „Frauen + Medientechnologie“.

„Wir freuen uns sehr, so ambitionierte Talente zu unseren Mitarbeitern zählen zu dürfen. Sowohl Melanie Matuschak als auch Andrea Burget sind ein großer Gewinn für unser Unternehmen“, sagt Daniel Url, Geschäftsführer von Qvest Media. Zur Preisträgerin führt er weiter aus: „Ihr Know-How und ihre Expertise machen Melanie Matuschak zu einer zielstrebigen Spezialistin für Broadcast-Systemintegrationen bei Qvest Media. Für unser Team halten wir immer Ausschau nach derart fähigen Mitarbeitern.“

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Jan Metzger, Intendant von Radio Bremen, wies im Podiumsgespräch mit den Preisträgerinnen und Laudatoren auf die gewachsene gesellschaftliche Bedeutung des ARD/ZDF Förderpreises hin, der bereits zum achten Mal seit 2009 verliehen wird. „In letzter Zeit hat sich die öffentliche Wahrnehmung von Frauenförderung in der Berufswelt sehr auf das Thema Frauenquote in Vorständen und Aufsichtsräten verengt. Wie auch immer die Positionen dazu sind, klar ist allen: Wo wir heute zu wenige Frauen in Fachkarrieren haben, fehlen sie morgen auch in Führungspositionen. Diese Einsicht ist Ansatzpunkt für viele Initiativen im MINT-Bereich, die gerade auch Berührungsängste vor technischen Berufsfeldern abbauen helfen.

Der ARD/ZDF Förderpreis „Frauen + Medientechnologie“ ist ein gemeinsames Projekt, das von allen ARD-Anstalten, dem ZDF und der Deutschen Welle zusammen – gleichsam als Flaggschiff – auf die Suche geschickt wird. Wichtig ist uns dabei, nicht nur Frauen, die über besondere Talente verfügen, durch Nominierung und Preisvergabe in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Zusätzlich entscheidend ist eine Netzwerkkultur von Universitäten, Hochschulen, Unternehmen, Verbänden und Sendeanstalten, um das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen.“ (9/16)

Foto: V.l.n.r Susanne Pfab (ARD Generalsekretärin), Anna Hilsmann (2.Preis), Jan Metzger (Intendant von Radio Bremen), Anja Koebel (Moderatorin), Melanie Matuschak (1.Preis), Kathrin-Marie Schnell (3.Preis), Ulrich Liebenow (MDR-Betriebsdirektor)

© ARD/ZDF Förderpreis/Oliver Ziebe

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