Telekom modernisiert Netzinfrastruktur

Die Deutsche Telekom hat beim „Magenta Werkstatt-Talk“ am 26. Februar 2020 in Bonn neue leistungsstarke Netze und digitale Anwendungen vorgestellt. Beim Thema 5G arbeitet sie eng mit der südkoreanische SK Telecom (SKT) zusammen. Erfolgreich verlief die erste eltweit erste 5G-Ende-zu-Ende-Datenübertragung. Für BMW wurde ein erstes LTE-Campusnetzt errichtet.

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Claudia Nemat ©Deutsche Telekom

„Konnektivität ist in modernen Gesellschaften zu einem wesentlichen Bedürfnis geworden“, sagte Claudia Nemat, Vorstand für Technologie und Innovation der Telekom, am 26.Februar 2020 beim „Magenta Werkstatt-Talk“ in Bonn.

Um den digitalen Wandel für Kunden erlebbar zu machen, arbeiten die Deutsche Telekom und die südkoreanische SK Telecom (SKT) seit mehreren Jahren als strategische Partner zusammen. Die beiden Marktführer aus Korea und Deutschland kooperieren vor allem in den Bereichen 5G, Künstliche Intelligenz und Campus-Netzwerke. Dafür führen sie die Stärken der Telekom beim Netzausbau und der Kundenbindung mit der technologischen Kompetenz der SKT zusammen.

Eines der ersten Ergebnisse der Zusammenarbeit ist ein leistungsstarker 5G- und 4G-Repeater. Physikalisch gilt: Je höher die Frequenz der verwendeten Funkwellen, desto weniger erreichen sie die Geräte innerhalb von Gebäuden. Mit den Hochfrequenz-Bändern des neuen 5G-Standards wächst diese Herausforderung. SK Telecom bietet ihren Kunden in ihrem Heimatmarkt bereits erfolgreich 5G- und 4G-Lösungen für den Einsatz im Innenbereich an. Mit der Einführung des Repeaters in Deutschland wird die Telekom als erster europäischer Anbieter eine verbesserte Innenraumversorgung mit 5G bieten. Die Telekom sucht bis zu 200 Geschäfts- und Privatkunden, die das neue Angebot schon heute ausgiebig testen wollen. „Ein positives Kundenerlebnis hat viel mit einem optimalen Empfang in Gebäuden zu tun“, betonte Nemat.

Telekom Campus-Netz funkt in Leipzig

Auch beim Aufbau von Campus-Netzen verstärkt die Telekom ihr Engagement. Für die BMW Group Werk Leipzig hat sie unlängst ein neues Campus-Netz in Betrieb genommen. Es ist das vierte Netz dieser Art bei einem Telekom-Kunden in Europa und besteht aus einem privaten Mobilfunknetz, das ausschließlich dem Werk der BMW Group zur Verfügung steht. Hierüber werden zukünftig unterschiedliche Anwendungen in der Produktion gesteuert und überwacht. Zusätzlich zum privaten Campus-Netz funkt in gleicher Signalstärke das öffentliche Netz. Das stellt eine perfekte Verbindung auch für solche Geräte sicher, die nicht im privaten Netz funken dürfen. Also zum Beispiel Smartphones von Kunden oder Lieferanten. Das Campus-Netz im BMW Group Werk Leipzig basiert im ersten Schritt auf dem LTE-Standard.

Network Slicing für maßgeschneiderte Netzwerke

Immer stärker spielen individuelle Anforderungen vor allem der Industrie-Kunden zu Datenraten, Geschwindigkeiten und Latenzzeiten eine Rolle. Um diese zu erfüllen, setzt die Telekom auf das sogenannte Network Slicing. Dabei werden auf Basis einer gemeinsamen Netz-Infrastruktur parallel mehrere virtuelle Netze betrieben. Network Slicing ist ein wesentliches Merkmal von 5G. Je nach Wunsch der Kunden stellen sie unterschiedliche Serviceeigenschaften und Qualitätsparameter für maßgeschneiderte Unternehmensnetzwerke bereit.

In Bonn feierte die Telekom jetzt eine Weltpremiere. In einem herstellerübergreifenden Projekt mit Ericsson, Nokia und Qualcomm demonstrierte sie die weltweit erste Ende-zu-Ende-Datenübertragung parallel in zwei Netzwerk-Slices auf einer Plattform. Die Plattform integriert eigenständiges 5G New Radio von Ericsson und einen 5G Core von Nokia in eine 5G-Standalone-Architektur. Das unter Laborbedingungen erzielte Ergebnis bestätigt die Machbarkeit von 5G Network Slicing für kundenspezifische Unternehmensanwendungen. Die Plattform wird dabei auf der Infrastruktur der Deutschen Telekom betrieben. Das Testgerät mit dem 5G Slicing-fähigen Chipset stammt von Qualcomm.

Open RAN Standard erhöht Flexibilität und Leistungsfähigkeit

Da Hardware immer öfter durch Software ersetzt wird steht das Produktionsmodell der Telko-Branche laut Nemat insgesamt steht vor einem radikalen Wandel. Immer mehr Netzwerk-Funktionalitäten würden von der Hardware entkoppelt. Die Netze der Zukunft seien offen für Software-Partner, intelligenter und stellten sich flexibel auf neue Anforderungen ein.

Bei der Entwicklung neuer Technologien hat die Telekom gemeinsam mit den Partnern VMware und Intel einen weiteren Meilenstein erreicht: die Entwicklung einer sogenannten virtuellen RAN-Plattform (vRAN) basierend auf dem Open RAN-Standard (O-RAN). RAN ist die Abkürzung für „Radio Access Network“ und bezeichnet im Mobilfunk Komponenten der Antennen-Technik. Die neue Plattform erhöht die Flexibilität für LTE- und 5G-Netze. Gleichzeitig wird damit die technische Infrastruktur unabhängig von einer bestimmten Hardware. Aktuell wird die Lösung im Labor umfangreich getestet.

Die neue, virtuelle Funknetz-Architektur beruht auf Software- und Cloud-Lösungen mit offenen Standards und Schnittstellen. Dadurch besteht zum ersten Mal die Möglichkeit, Optimierungs-Software für das Funknetz einzusetzen. Die ersten Tests zeigen: Mit Hilfe dieser Software wird die Effizienz eines LTE-Funknetzes verdoppelt. Hinzu kommt, dass die software-basierte Plattform skalierbar ist. Wird die Menge der Antennen zum Beispiel von zwei auf vier erhöht, verdoppelt sich auch die Effizienz des virtuellen RANs.

Interaktion in Echtzeit

Nreal und die Deutsche Telekom haben eine Technologie Partnerschaft vereinbart um das Thema “Mixed Reality“ für den Massenmarkt zu entwickeln.In einer Welt, in der immer mehr digitale Informationen verfügbar sind, verändert „Mixed Reality“ die Art und Weise wie wir miteinander interagieren. Die Zukunft der immersiven Unterhaltung wird hier der Ausgangspunkt sein. Nreal und die Telekom werden sowohl in Bezug auf Hardware, wie auch Software und unter Einbeziehung weiterer Partner zusammenarbeiten. Die Nreal Brille ermöglicht zum ersten Mal die Erfahrung von gemischter Realität in hoher Qualität mit einem stylischen Formfaktor, der massentauglich ist. Durch die Bereitstellung von Schlüsseltechnologien, wie Edge-Computing bis hin zur besten Konnektivität, in Kombination mit den besten Inhalten für die Unterhaltung, wie zum Beispiel Musikkonzerte, Sportevents oder auch Gaming ist die Telekom in einer guten Position, um das volle Potenzial der gemischten Realität zu entfalten.

Foto: Claudia Nemat ©Deutsche Telekom

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