Neue Führung im Deutschlandradio-Hörfunkrat für 2024

Katrin Hatzinger wurde zur Vorsitzenden des Hörfunkrats von Deutschlandradio gewählt. Auch die Stellvertreter und der Ausschuss wurden neu bestellt.

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Prof. Dr. Annette Leßmöllmann, Katrin Hatzinger und Michael Deutscher, Deutschlandradio
(v.l) Prof. Dr. Annette Leßmöllmann, Katrin Hatzinger und Michael Deutscher ©Deutschlandradio / Christian Kruppa

Der Hörfunkrat von Deutschlandradio hat in seiner konstituierenden Sitzung am 11. Januar Katrin Hatzinger zur neuen Vorsitzenden gewählt. Hatzinger, die der Evangelischen Kirche in Deutschland angehört, erhielt mit 34 von 36 Stimmen eine deutliche Mehrheit. Sie ist die erste Frau in diesem Amt.

Michael Deutscher, Vertreter des Landesverbandes der Freien Berufe Mecklenburg-Vorpommern, wurde als erster Stellvertreter wiedergewählt. Prof. Dr. Annette Leßmöllmann, Vertreterin der Hochschulrektorenkonferenz, übernimmt das Amt der zweiten Stellvertreterin.

In ihrer Dankesrede betonte Katrin Hatzinger die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die Herausforderungen, die vor dem Gremium stehen: „In einer Zeit, in der der öffentlich-rechtliche Rundfunk unter Druck steht, kommt der Arbeit des Hörfunkrates eine besondere Bedeutung zu. Ich freue mich auf diese spannende Aufgabe. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, unerlässlich für eine funktionierende Demokratie, steht vor wichtigen Zukunftsfragen, angefangen von der Regelung der Finanzierung bis hin zur Digitalisierung und der Weiterentwicklung der Angebote. Als wichtiges Beratungs- und Kontrollgremium für Deutschlandradio und seine Leitungsebene werden wir unsere Expertise einbringen und den Hörern und Nutzerinnen eine Stimme geben. Dabei sind mir insbesondere die Aspekte Nachhaltigkeit, Diversität und Gleichstellung ein wichtiges Anliegen. Für meine Amtszeit wünsche ich mir, dass wir als Gremium gemeinsam für einen starken, unabhängigen und pluralen öffentlich-rechtlichen Rundfunk eintreten.“

Mitglieder des Hörfunkrats ©Deutschlandradio / Christian Kruppa

Neubesetzungen in den Ausschüssen

Die konstituierende Sitzung brachte auch Neuerungen in den Ausschüssen des Hörfunkrats mit sich. Den 15-köpfigen Programmausschuss leitet künftig Prof. Dr. Franz Riemer vom Landesmusikrat Niedersachsen e. V., stellvertretende Vorsitzende sind Caroline Blarr (Land Baden-Württemberg) und Dr. Dagmar Nelleßen-Strauch (Deutsche Bischofskonferenz). Der Wirtschafts- und Finanzausschuss setzt seine Arbeit unter dem Vorsitz von Knut Deutscher (Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern des Landes Brandenburg) fort, unterstützt von Dr. Alexander Kleist (eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.) und Burkhard Fieber (Deutsches Jugendherbergswerk).

Der Hörfunkrat von Deutschlandradio besteht derzeit aus 43 Mitgliedern. Die Benennung der beiden Vertreter des Bundes steht noch aus. Dem Gremium gehören 18 neue Mitglieder an. Er setzt sich aus Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen sowie der Länder und des Bundes zusammen. Der Anteil staatlicher und staatsnaher Mitglieder ist auf maximal ein Drittel begrenzt. Der Hörfunkrat hat die Aufgabe, Richtlinien für die Programme von Deutschlandradio aufzustellen, deren Einhaltung zu überwachen und den Intendanten in Programmfragen zu beraten. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre, wobei eine Mitgliedschaft in einem der Gremien auf maximal drei Amtsperioden beschränkt ist. Die nächste Sitzung findet am 22. Februar in Berlin statt.