Exzellentes Arbeitsgerät

BS-Kinetics aus Baden hat mit dem „Negev F100“ ein professionelles Unterwassergehäuse für die Sony NEX-FS100 auf den Markt gebracht. Autor Horst Ackermann hat sich für MEDIEN BULLETIN das Gehäuse näher angeschaut.

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Exzellentes Arbeitsgerät

Die Sony NEX-FS100 mit ihrem 35mm-CMOS-Sensor – der hinsichtlich der Größe Super 35mm Film entspricht – besitzt auch für ambitionierte Unterwasserfilmer hohe Attraktivität. Es war deshalb nur eine Frage der Zeit, dass zu dieser Kamera auch ein brauchbares, professionelles Unterwassergehäuse angeboten wird – wie das „Negev F100“ von BS-Kinetics. In der serienmäßigen Ausführung ist es bis zu 80 Metern Wassertiefe einsetzbar. Bei Bedarf kann die Tauchtiefe – wie bei allen Unterwassergehäusen von BS-Kinetics – auf 160 Meter erhöht werden. Der verwendete Komposit-Werkstoff aus Kohlefaser und Epoxydharz hat eine Festigkeit wie Stahl, bei den Vorteilen eines unverrottbaren Kunststoffes.
Die Abmessungen des Standard-Unterwassergehäuses betragen 155 x 155 x 315 mm, das Gewicht liegt bei 3.800 Gramm.

Die Steuerung der Sony NEX-FS100 erfolgt über eine neu entwickelte LANC-Software über nur zwölf Tasten an der Rückseite des Unterwassergehäuses. Es ist möglich, das komplette Menü der Kamera zu bedienen. Genau wie beim hochauflösenden 3,5“ TFT Farbmonitor mit 800 x 3 (RGB) x 480 dots, handelt es sich hier um eine Entwicklung der Firma HGVT. Wichtig zu wissen, dass der Blickwinkel auf den Monitor unter Wasser 160° horizontal und vertikal betragen kann. Eine Antireflexbeschichtung ist vorhanden. Gespeist durch einen Akku ist eine Betriebszeit von acht Stunden garantiert. Der Ladezustand wird hierbei durch LEDs zusätzlich angezeigt und erinnert den Benutzer an ein rechtzeitiges Nachladen. Der Einbau der NEX-FS100 in das Unterwassergehäuse geht sehr einfach mit Hilfe einer Grundplatte im Gehäuse und einer Stativschraube. Es werden für die unterschiedlichsten E-Mount Objektive die entsprechenden Ports für den Einsatz angeboten. Das Spektrum reicht hier von Makroports bis Fisheyeports. Eine Zoom-Verstellung wird – je nach Objektiv – über entsprechende Zahnräder angetrieben.

Das Unterwassergehäuse besitzt zwei gesicherte Schnellspanner zum problemlosen Öffnen und Schließen des Gehäuses. Ein Haupt-O-Ring dichtet beide Gehäusehälften ab. Durch die innovative Dichtgeometrie muss dieser O-Ring nicht gefettet werden. Das Gewicht der kompletten Unterwasserausrüstung mit Kamera und Standard-Zoom, beträgt über Wasser 6.500 Gramm. Im Wasser ist bei waagerechter Lage ein Auftrieb von 220 Gramm zu verzeichnen.
Die getestete Konstruktion bietet beste Funktionalität und Zuverlässigkeit. Sie entspricht den Anforderungen, die anspruchsvolle Unterwasserfilmer an ein solches System stellen. Die Entwickler des „Negev F100“ zeigen, dass sie mit der Arbeit der Filmemacher im nassen Element sehr gut vertraut sind. Der Vertrieb des Gehäuses erfolgt über BPM und Handelspartner.

Dass die Sony NEX-FS100 ein exzellentes Arbeitsgerät für hochwertige Filmproduktionen ist, steht außer Frage. Doch welche Eigenschaften prädestiniert sie als Kamera für die Arbeit unter Wasser? Da ist der 35-CMS-Sensor gepaart mit der Exmor-Technologie, was ein sehr geringes Bildrauschen bei Low-light-Szenen garantiert. Und dass E-Mount-Wechselobjektive und mit optional erhältlichen Adaptern auch zahlreiche Objektive unterschiedlichster Hersteller einsetzbar sind, ist ein weiterer unschätzbarer Vorteil.
Auch die Tatsache, mit der direkt aufsetzbaren Flash-Memory-Einheit HXR-FMU128 bis zu zehn Stunden drehen zu können ohne das Speichermedium wechseln zu müssen, ist sehr hilfreich. Die gleichzeitige Aufnahme auf Speicherkarten ist ebenfalls gegeben. Die NEX-FS100 kann unkomprimiertes 4:2:2-Material über HDMI (mit einem embedded SMPTE-Timecode) ausgeben, das auf externen Medien, etwa HDD, gespeichert werden kann. Hier freut sich nicht nur der Kameramann.
Fazit: Mit der NEX-FS100 im„Negev F100“-Gehäuse wird den Unterwasser-Kameraleuten ein Werkzeug an die Hand gegeben, das professionellen Ansprüchen mehr als genügt.
Horst Ackermann
(MB 05/12)

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