ALEXA 35 Live bringt Kinobilder auf die Konzertbühne von Shirin David

Bei der Tour von Shirin David kam erstmals das ALEXA 35 Live Multicam-System zum Einsatz. Das Setup ermöglichte echte Kinobilder auf der Konzertbühne.

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Konzerttour von Shirin David
Die Konzerttour von Shirin David setzte auf ein cineastisches Video-Setup mit dem ALEXA 35 Live System von ARRI. ©ARRI

14 Shows, fünf Akte, eine klare Vision: Die aktuelle Tour von Shirin David sollte nicht nur klanglich, sondern auch visuell neue Maßstäbe setzen. Gemeinsam mit 24/7 Productions, Tim Routledge Lighting Design, Adlib und Kamerapartner ARRI entstand ein technisches Setup, das eine Premiere markiert – denn erstmals kam das ALEXA 35 Live-System von ARRI im Rahmen einer Konzerttour zum Einsatz.

Kinoästhetik trifft auf Touring-Praxis

Die Idee, ein Cine-Kamerasystem für die Live-Wiedergabe auf den großen LED-Wänden zu verwenden, entstand früh in der Planungsphase. Ziel war es, das glamouröse und dynamisch inszenierte Bühnenprogramm von Shirin David mit einer visuellen Sprache zu begleiten, die der Ästhetik moderner Musikvideos und Spielfilme gerecht wird. Um den hohen Kontrastumfang zwischen dunklen Bühnenbereichen und intensiven Lichteffekten in vollem Umfang abzubilden, fiel die Wahl auf die ALEXA 35 – eine Kamera, die für ihren Detailreichtum, Farbumfang und Dynamikbereich bekannt ist.

Ashley Ball, Video Technical Manager bei Adlib, erklärt: „Wir wussten, dass der Einsatz einer Cine-Kamera auf Tour andere Anforderungen mit sich bringt als im Studio. Deshalb war es entscheidend, ein System zu entwickeln, das schnell, robust und effizient in der täglichen Nutzung ist.“

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Technisches Feintuning und Remote-Steuerung

Um den Live-Einsatz der ALEXA 35 in ein für Touring-Produktionen praktikables Format zu bringen, arbeiteten Adlib und ARRI eng zusammen. In gemeinsamen Vorbereitungen an den Standorten in Großbritannien und Deutschland wurde nicht nur das rigging optimiert, sondern auch die Einbindung in typische Show-Workflows getestet – darunter etwa die Integration eines Teleprompters und die Fernsteuerung über das ARRI-Webinterface.

Das Kamerasetup der „Schlau aber blond“-Tour kombiniert ARRI ALEXA 35 Live-Kameras mit Fujinon-Duvo-Zoomoptiken ©ARRI

Jannik Abelt, Technical Specialist Multicam bei ARRI, betont: „Mit der ALEXA 35 Live wollten wir nicht nur Bildqualität liefern, sondern gleichzeitig Bedienkomfort für Touring-Crews. Das System lässt sich vollständig remote steuern – bis hin zu Zoom, Blende und Farbanpassungen in Echtzeit.“

Kombination mit Duvo-Zoomoptiken

Ein zentraler Baustein der visuellen Umsetzung war das Zusammenspiel mit Fujinons Duvo-Objektiven. Diese bieten Super-35- und Vollformatabdeckung bei gleichzeitiger Integration in Broadcast-Workflows – ein Vorteil, den auch das Team auf Tour zu schätzen wusste.

„Wir haben mit Adlib genau darüber gesprochen, wie sich Kinobilder mit bekannten Bedienkonzepten kombinieren lassen“, erklärt Luke Cartwright, European Product Manager bei Fujifilm UK. „Die Duvo-Serie erfüllt genau diesen Anspruch – und bewährt sich auch unter den anspruchsvollen Bedingungen einer Tourproduktion.“

Belastbares Setup für mobile Produktionen

ARRI-Technik-Rack ©ARRI

Neben der Bildqualität stand auch die Zuverlässigkeit im Fokus. Die tägliche Beanspruchung durch Auf- und Abbau, wechselnde Temperaturen und lange Betriebszeiten erforderte ein durchdachtes Packkonzept. Adlib entwickelte gemeinsam mit ARRI Rental ein mobiles Setup, das nicht nur robust, sondern auch schnell einsatzbereit war.

Die Integration des Systems auf den LED-Walls von ROE Visual war für die Zuschauer:innen dabei mehr als bloße Projektion. Vielmehr wurde die Show durch die gestalterische Kraft des Bildes erweitert. Hauttöne, Lichteffekte, Farbverläufe und Bühnenpyro wurden in einer bislang ungewohnten Präzision und Tiefe wiedergegeben.

Ashley Ball zieht ein positives Fazit: „Unser Ziel war es, Technik, Crew und Künstler:innen so zu unterstützen, dass ein einzigartiges visuelles Erlebnis entsteht. In Zusammenarbeit mit ARRI und Fujinon konnten wir zeigen, dass Cine-Ästhetik auch auf Tour funktioniert – und vielleicht sogar einen neuen Standard setzt.“