Cinegy ermöglicht H.264 Interlace-Kodierung auf neuen NVIDIA GPUs

Cinegy erweitert sein Cinecoder SDK für H.264 Interlace-Kodierung auf aktuellen NVIDIA-GPUs und ermöglicht damit neue Broadcast-Workflows.

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Jan Weigner, CTO von Cinegy
Jan Weigner, CTO von Cinegy

Cinegy bietet ab der neuesten Cinecoder-Version H.264 Interlace-Kodierung auf NVIDIA-GPUs der Turing-, Ampere- und Ada-Lovelace-Generation. Damit lassen sich etablierte HDTV-Workflows auch mit aktuellen Grafikkarten umsetzen.

H.264 Interlace weiterhin bedeutend für HDTV

H.264 Interlace bleibt für die Übertragung von HDTV-Signalen über terrestrische Sender, Satelliten, Kabel und Streaming-Anbieter von Bedeutung. Obwohl neuere Codecs und progressive Bildformate im Markt an Gewicht gewinnen, setzen viele HD-Kanäle weltweit weiterhin auf H.264 Interlace. Bisher nutzten zahlreiche Softwareentwickler und Lösungsanbieter für deren Kodierung NVIDIA-GPUs, insbesondere Karten der Pascal-Generation. Mit der Einführung der Turing-Serie stellte NVIDIA jedoch die Unterstützung für H.264 Interlace ein, was Broadcast-Workflows vor Herausforderungen stellt. Da Pascal-Karten und deren Treiberupdates zunehmend wegfallen, verschärfte sich die Situation zuletzt weiter.

Neue Cinegy-Lösung unterstützt moderne NVIDIA-GPUs

Cinegy bietet nun mit dem neuesten Cinecoder Video-Codec SDK (ab Version 4.22) eine Lösung an, um H.264 Interlace auch auf Turing-, Ampere- und Ada-Lovelace-Grafikkarten von NVIDIA zu ermöglichen. Branchen, die weiterhin auf dieses Format setzen, profitieren von höherer Leistung, besserem Durchsatz und verbesserter Energieeffizienz aktueller Karten. Zudem lassen sich moderne Cloud-Instanzen einsetzen, um ein attraktiveres Preis-Leistungs-Verhältnis und aktuelle NVIDIA-Treiber zu nutzen. Das Cinecoder SDK läuft auf Windows, Linux, macOS, Android und iOS, wobei die GPU-gestützte H.264 Interlace-Kodierung mit NVIDIA-Hardware auf Windows und Linux im Fokus steht.

Jan Weigner, CTO von Cinegy, bezeichnet diesen Fortschritt als „großartige Leistung“ und „große Erleichterung“. Er verweist darauf, dass Kunden bisher große Mühe hatten, passende Lösungen zu finden, insbesondere seitdem der Treiber-Support für Pascal-basierte Karten endete. Nun könne man moderne NVIDIA-Karten für H.264 Interlace-Kodierung einsetzen und dadurch die Leistung steigern. „Auch bei Cloud-Installationen müssen wir uns nicht auf die Verwendung von AWS G3-Instanzen beschränken, also die letzten AWS-Instanzen mit GPUs der Pascal-Serie“, führt Weigner aus.

Benchmarks, Performance und Cinegy-Codec

Tests mit Standard-Clips zeigen laut Cinegy, dass der Cinecoder Interlace H.264-Encoder für NVIDIA-GPUs die gleiche oder bessere Qualität als frühere Pascal-Hardware-Encoder liefert. Mittels PSNR-Messungen mit drei unterschiedlichen Testclips konnten vergleichbare oder höhere Qualitätswerte erzielt werden.

Das Diagramm zeigt einen standardmäßigen PSNR-Test, der jeweils mit denselben drei Testclips durchgeführt wurde, die in einen H.264 1080i-Stream mit 12 Mbit/s und einer 12:3 GOP-Struktur kodiert wurden – wobei die rote Kurve einen Hardware-Encoder der Pascal-Serie darstellt und die blaue Kurve Cinecoder mit einer Ada Lovelace GPU. ©Cinegy

Bei Ada-Lovelace-GPUs erreicht die Kodierleistung etwa 500 Bilder pro Sekunde pro NVENC-Einheit im 1080i-Format. Karten mit zwei NVENC-Einheiten, etwa die RTX 4070 Ti, RTX 4080 oder RTX 4090, liefern somit theoretisch etwa 1000 Bilder pro Sekunde. Dies entspricht 20 bzw. 16 parallelen Streams pro Einheit bei 1080i50 oder 1080i59,94. Einschränkungen ergeben sich durch Overheads oder Limitierungen bei Consumer-Karten. Professionelle Grafikkarten wie die RTX 2000 Ada-Serie bieten hierbei mehr Spielraum, da sie keine feste Begrenzung für gleichzeitige Ausgabeströme aufweisen. „Außerdem gibt es die Profi-Karten in Bauformen, die besser für den Einsatz in Servern geeignet sind, wie z.B. die RTX 2000E Ada, die nur einen einzelnen Steckplatz belegt, sowie halbe Länge und halbe Höhe hat. Die passt überall hinein. Oder die RTX 4000 Ada, die ebenfalls nur einen Steckplatz belegt, aber volle Größe hat“, so Weigner.

Das Cinecoder SDK lässt sich für reine NVIDIA GPU H.264 Interlace-Kodierung oder für zusätzliche Kodier-, Dekodier- und Verarbeitungsfunktionen lizenzieren. Es beheimatet zudem den hauseigenen Daniel2-Codec von Cinegy, der laut Cinegy extrem hohe Verarbeitungsraten von über 10.000 Bildern pro Sekunde bei 4K-Kodierung und 30.000 Bildern pro Sekunde bei 4K-Dekodierung erreicht.