Lindberg erklärt: “Wenn man einmal immersives Audio erlebt hat,ist es wirklich schwierig, wieder zu Stereo zurückzukehren. Als ich in den frühen 90er Jahren anfing, Aufnahmen zu machen, war Stereo das einzige, mit der wir arbeiten konnten, es war das, was wir hatten. Dann kam Surround-Sound in den frühen 2000er Jahren, und das eröffnete der Musikwiedergabe ein ganz neues, weites Bild. Als wir anfingen, mit immersivem Audio zu experimentieren, erwarteten wir durch das Hinzufügen der Höhendimension lediglich eine Erhöhung des Detailgrads und der Auflösung. Wie viel Platz würde den Instrumenten und den musikalischen Elementen zur Verfügung stehen, die Größe der Leinwand, die den Akkorden zur Verfügung steht, und so weiter. Aber das war nicht das, was wir bekamen. Was wir bekamen, war eine emotionale Komponente. Durch das Hinzufügen der dritten Dimension der Klanglandschaft wurde die emotionale Wirkung auf den Hörer um das ehnfache erhöht.”
Lindbergs neu aufgerüstetes Prodproduktionsstudio ist für die Bearbeitung, das Mischen und das Mastering von immersivem Audio konzipiert. Das Abhörsystem, das sowohl mit Dolby Atmos als auch mit Auro-3D kompatibel ist, basiert größtenteils auf Modellen der “The Ones”-Serie von Genelec, beginnend mit sieben koaxialen Drei-Wege-Monitoren 8351B in der unteren Ebene, die durch adaptive Tieftonsysteme W371A ergänzt werden. Die Höhenpositionen werden von vier der leichteren, kompakteren 8341A-Modellen bedient, wobei ein 7380A-Subwoofer den LFE-Kanal bedient. Zusätzlich kommt ein kompakter Zwei-Wege Nahfeldmonitor 8320A zum 7380A hinzu, um auch das Frequenzspektrum jenseits der Trennfrequenz von 120Hz zu hören. Dies dient der Kontrolle des tatsächlichen Inhalts des LFE Kanals, bevor dieser verteilt wird.
“Ich habe festgestellt, dass das koaxiale Design von ‘The Ones‘ eine erstaunliche Abbildung nicht nur im Surround-Bereich liefert, sondern tatsächlich den vollen Surround-Bereich ergänzt und sich auf die Höhenebene ausdehnt, wodurch präzise Detailsunserer Produktionenerhalten bleiben,” fügt er hinzu. “Alle The Ones-Modelle, die wir verwendet haben, verfügen von sich aus über die volle Bandbreite. Die Intention beim W371A war also wirklich, den taktilen, haptischen Aspekt des Klangs zu erreichen, den Teil des Klangerlebnisses, der vom Klang-in den Vibrationsbereich übergeht.”
Lindberg erklärt weiter: “Unser ganzer Körper ist eigentlich ein sehr ausgeklügeltes sensorisches System und die Erfahrung des Körpers mit Musik ist viel breiter als unsere traditionelle Definition von Audio. Für den W371A-Tieftöner stehen verschiedene Abstrahlungsmodi zur Verfügung, die bei kleineren oder schwierigeren Räumen weiterhelfen könnten – aber in einem Raum wie diesem, der geräumig ist und eine insgesamt gute Klangqualität hat – fand ich, dass der grundlegende Komplementärmodus des W371A für mich die offenste und natürlichste Erweiterung in den taktilen Bereich hinein ist, wo er irgendwie den Bauch bewegt.”
Lindberg nutztdie Genelec GLM Loudspeaker Manager Software, um sich mit dem Lautsprechersetup zu verbinden und diese einzumessen. “Durch Einmessen der Hörpositionen und des Arbeitsplatzes können wir die Lautsprecher für den jeweiligen Raum ziemlich gut optimieren,” kommentiert er. “Was ich am nützlichsten an GLM fand, ist, wie “elastisch” es in Bezug darauf ist, wie viele Lautsprecher wir an das Netzwerk anschließen können und wie sie platziert und konfiguriert werden. Außerdem kann GLM auch als Monitor-Controller fungieren, so dass man Zugriff auf alle Lautsprecher hat.”
Aber während Erfahrung, Fachwissen und die feinste Technologie offensichtlich wesentliche Bestandteile in Lindbergs Aufnahme-Werkzeugkasten sind, ist es auch klar, dass er seine eigentliche Mission in der Musik nie aus den Augen verloren hat. “Eine perfekte Aufnahme ist für uns, wenn wir Sie zum Weinen….oder zum Lachen bringen können. Es geht um Emotionen.”
Foto: Morten Lindbergs immersives Studio mit Smart Active Lautsprechern und Woofer Systemen von Genelec ©Genelec