4k ist auf dem Durchmarsch

Zur NAB Show 2015 in Las Vegas wurden wieder zahlreiche neue Technologien zur Bildaufzeichnung präsentiert. An vorderster Stelle standen dabei ultrahochauflösende Kamerasysteme. Immer mehr unterstützen die native 4k-Video-Produktion. Beim Gang durch die Messehallen ist MEDIEN BULLETIN unter anderem auf folgende Systeme und Lösungen gestoßen.

9
4k ist auf dem Durchmarsch

Wie jedes Jahr zur NAB Show überraschte der australische Hersteller Blackmagic Design mit einer besonders großen Zahl neuer Produkte. Geschäftsführer Grant Petty bezifferte sie mit 38 zur diesjährigen Broadcast-Messe in Las Vegas. „Jedes dieser Produkte ist aus einer wesentlichen technischen Neuentwicklung hervorgegangen. Auf einen Schlag haben wir bei jedem gleichzeitig die Technik, das Produktdesign und die Benutzererfahrung innoviert!“, betonte er. Kameratechnisch wurden 4.6k-Modelle der URSA-Kamera vorgestellt, die URSA Mini sowie die Micro Cinema und Micro Studio Kamera 4k.

Der neue 4.6k-Bildsensor bietet Super-35-Größe, eine Auflösung von 4.608 x 2.592 Pixeln bei 120 Frames pro Sekunde auf sowie extrem breiten Dynamikumfang von 15 Blendenstufen. Vorgestellt wurden zwei neue Modelle der URSA Kamera mit diesem 4.6k-Sensor: Die URSA 4.6K EF und die URSA 4.6K PL. Beide 4.6K-Modelle gibt es laut Petty ab Juni in begrenzter Anzahl und Ende Juli/Anfang August im vollen Liefervolumen.

Die URSA Mini verfügt über die gleichen Sensoren und Core-Prozessoren wie großen URSAs. Auch viele Features sind identisch wie duale CFast-Kartenrekorder und Akkuoptionen. Das aus einer Magnesiumlegierung gefertigte Gehäuse ist sehr klein und sehr leicht – ideal für den mobilen und Handheld-Einsatz. Die URSA Mini bietet die gleichen 4k- bzw. 4.6k-Sensoren (wahlweise) wie die URSA und ist mit dem neuen URSA-Viewfinder kompatibel. Die Mini beherrscht Frameraten bis zu 60 fps und verfügt über einen hellen 5-Zoll-Touchscreen in Full HD, der ausklapp- und drehbar ist. Die URSA Mini gibt es in vier Ausführungen mit einer Wahl von zwei Objektivanschlüssen und zwei Sensoren. Sie ist Ende Juli erhältlich.

Mit der Micro Cinema Kamera präsentierte Blackmagic die weltweit kleinste Film-Action-Cam mit innovativer Remote Controll. Die miniaturisierte professionelle Super-16mm-Digitalfilmkamera verfügt über einen Erweiterungsport für den Einsatz von PWM- und S.Bus-Fernbedienungen und erlaubt somit die kabellose Bedienung der Kamera. Auf den MFT-Mount lassen sich alle möglichen professionellen Objektive setzen oder man passt ihn anderen Objektivanschlüssen an. Die Kamera verfügt über Bedientasten an der Vorderseite ebenso wie eine Tally-Leuchte. Mit ihren 13 Blendenstufen bietet sie im Vergleich zu Consumer-Actioncams eine deutlich bessere Bildqualität. Die Blackmagic Micro Cinema Camera kommt ebenso wie die Micro Studio Camera 4k ab Juli auf den Markt.

„Die extrem kleine Bauform der Micro Cinema Kamera brachte uns schnell auf die Idee, wie wir eine richtig kleine Studiokamera für die Liveproduktion bauen könnten. Statt des eingebauten Rekorders und der Digitalfilmsensor-Kühlung wurden SDI-Anschlüsse und ein 4k-Videobildsensor eingebaut“, berichtete Petty. Vom Äußeren sehe die Blackmagic Micro Studio Camera 4k zwar genauso wie die neue Micro Cinema Camera aus, sie sei aber im Grunde eine komplett andere Kamera, weil sie eine Ultra-HD-Studiokamera in Broadcast-Qualität sei. Petty: „Obwohl man diese Kamera zusammen mit einem externen Rekorder als Produktionskamera benutzen kann, ist sie eigentlich für Liveproduktionen mit einem Live-Produktionsmischer gedacht. Sie ist mit einem Ultra-HD-Sensor ausgestattet und arbeitet in nativem Ultra HD. Und natürlich ist sie mit solch einem hochauflösenden Sensor auch eine hervorragende HD-Kamera.“ Als Live-Kamera bietet sie einen nahezu identischen Leistungsumfang wie die Blackmagic Studio Camera 4k. Sie verfügt über SDI-Ein- und -Ausgänge, einen kamerinternen Farbkorrektor, und die Übermittlung sämtlicher Kamerabefehle erfolgt über den SDI-Eingang, da sie das gleiche SDI-Steuerungsprotokoll wie für unsere Studiokameras und ATEM Mischer verwenden. Die Kamera arbeitet mit 6G-SDI und unterstützt somit alle Ultra-HD-Frameraten bis zu 30 fps, meistert jedoch unter Einsatz der vollen Sensorgröße ebenfalls 1080-HD-Frameraten bis zu 60 fps.

AJA Video Systems präsentierte zur NAB 2015 die neue Firmeware v1.2 für seine CION 4K/UltraHD und 2K/HD Kamera. Das Software Update bietet CION Nutzern Bildverbesserung, neue Features und Erweiterungen.

Vorgestellt wurden ferner neue Minikonverter (FiDO-4T-ST und FiDO-4R-ST) für 4-Kanal SDI auf ST Fiber und ST Fiber auf SDI. Unterstützt wird damit die Glasfaserübertragung von 4k- und UltraHD-Signalen und HA5-4k-Konvertierung von UltraHD/HD HDMI auf 4x 3G-SDI. Angekündigt hat Nick Rashby, Präsident von AJA Video Systems, zur NAB mit der #TryCION Camera Promotion eine „Eine-Millionen-Dollar-Aktion“. 100 Cion-Kameras sollen im Rahmen der Aktion Filmemachern kostenlos zum Ausprobieren zur Verfügung werden – allerdings nur in Nordamerika.

ARRI stellte bei der NAB die neue Alexa Mini Kamera vor, die kompakte Bauweise mit der Bildqualität der großen Alexa-Systeme kombiniert. Trotz der geringeren Baugröße findet die Alexa Mini sogar noch den Platz, um ein Speichermedium für die On Board-Aufzeichnung unterzubringen, wofür CFast-2.0-Speicherkarten genutzt werden.Um die notwendige Technik in dem kleineren Gehäuse unterbringen zu können, hat ARRI die Elektronik gegenüber der Alexa oder der Amira deutlich verdichtet. Untergebracht ist die Bordelektronik in einem leichten Kohlefasergehäuse mit einem PL-Mount aus Titan für den Objektivanschluss. Die Alexa Mini bietet nur wenige Bedienelemente direkt an der Kamera, sie lässt sich aber auf unterschiedliche Arten fernbedienen. ARRI bietet dazu passendes Zubehör an, das ebenfalls auf der NAB 2015 vorgestellt wurde.

Zu den weiteren NAB-Neuheiten von ARRI gehören drahtlose Kamera- und Objektiv-Steuersysteme, basierend auf der existierenden Zusammenarbeit mit cmotion. Zu den neuen Tools gehört der cforce Mini Lens Motor und der ARRI Active Motor Controller AMC-1. ARRI und cmotion verfügen über ein umfangreiches Angebot an Kabeln und Geräten, die das LBUS Kommunikationsprotokoll unterstützen. Ein weiteres Highlight am ARRI-Stand war das neue ARRI Anamorphic Ultra Wide Zoom AUWZ 19-36/T4.2. Es komplementiert die ARRI/ZEISS Master Anamorphic Optiken durch die Erweiterung der extremen Weitwinkel-Brennweite zwischen 19 und 36 Millimeter, ohne dabei die Bildqualität negativ zu beeinflussen.

Canon hat zur NAB 2015 eine neue Generation anspruchsvoller Komponenten für den professionellen 4k-Workflow vorgestellt. Hierzu gehören der 24-Zoll 4k-Referenzmonitor DP-V2410 und zwei neue 4k-Kameras: die Cinema EOS 4k-Filmkamera C300 Mark II und der 4k-Camcorder XC10. Die EOS C300 Mark II ist ab dem 3. Quartal 2015 erhältlich, der XC10 ab Juni 2015 und der 4k-Referenzmonitor DP-V2410 ab dem 4. Quartal 2015.

Mit dem XC10 ergänzt Canon sein professionelles Video-Portfolio um einen neuen, besonders kompakten und leichten Camcorder für Fotos und Videos. Mit zahlreichen Funktionen aus der Cinema EOS Serie bietet der XC10 laut Canon eine enorme Vielseitigkeit und ist für den Einsatz als Standalone-Kamera für unabhängige Filmemacher oder als Zweitkamera für große Produktionen geeignet. Die leistungsstarke Kombination aus einem speziell für diesen Camcorder entwickelten 1,0-Zoll-Typ Sensor und dem brandneuen Canon DIGIC DV5 Bildprozessor liefert die Geschwindigkeit und Qualität zur Aufnahme von 4k-Videos in den unterschiedlichsten Bitraten. Zur nahtlosen Integration in bestehende Workflows oder in Produktionen mit Cinema EOS Kameras, ermöglicht der XC10 die Aufzeichnung von UHDTV-Material (3.840 x 2.160) in 4k mit bis zu 305 Mbps auf eine CFast 2.0 Speicherkarte. Alternativ lässt sich Full-HD (1.920 x 1.080) mit bis zu 50 Mbps auf eine SD-Karte aufzeichnen, jeweils mit professionellem 4:2:2 Farbsampling für überzeugende Ergebnisse. Die XC10 bietet eine ISO-Empfindlichkeit bis zu 20.000 und ermöglicht damit hervorragende Ergebnisse bei Low-Light-Aufnahmebedingungen. Der Dynamikumfang der Kamera liegt bei zwölf Blenden und sorgt für einen hohen Detailreichtum in besonders hellen und dunklen Bildbereichen. Die Kamera kommt mit einem neu entwickelten Videoobjektiv mit 10fach optischem Zoom und optischem Canon Bildstabilisator. Der Brennweitenbereich reicht von 27,3 bis 273 Millimeter (entsprechend Vollformat, im Videomodus). Für Fotografen und Filmer interessant: Es können sowohl Videos als auch Fotos mit dem neuen Camcorder aufgenommen werden. Fotos können direkt mit 12,0 Megapixeln aufgezeichnet oder mit 8,29 Megapixeln als Einzelbild aus einem 4k-Video extrahiert werden.

Die neue EOS C300 Mark II ist eine anspruchsvolle Cinema EOS 4k-Filmkamera für die hochwertige Aufzeichnung von 4k-Video auf CFast 2.0 Karten. Basierend auf dem Erfolg des Vorgängermodells EOS C300, bietet die noch robustere EOS C300 Mark II mit dem Dual DIGIC DV5 Prozessor laut Canon eine deutlich verbesserte Signalverarbeitung. Hinzu kommen neue professionelle Codecs und ein hoher Dynamikumfang. Die EOS C300 Mark II ist laut Canon die bisher leistungsstärkste und flexibelste Filmkamera in der Cinema EOS Serie.

Die Kamera bietet die Möglichkeit zur Aufzeichnung auf die interne Speicherkarte von 4k-Filmmaterial in 10 Bit (4:2:2) mit bis zu 410 Mbps oder alternativ 2K-/Full-HD-Material in 10/12 Bit (4:4:4), mit einem Dynamikumfang von bis zu 15 Blenden. Damit liefert die EOS C300 Mark II laut Canon gestochen scharfe Aufnahmen über das gesamte Farbspektrum mit minimierten Farbsäumen, das sich selbst für umfangreiche Bearbeitung in der Postproduktion eignet. Professionelle Film- oder Broadcast-Produzenten erhalten 4k-Filmqualität mit einer Broadcast-typischen Auflösung von 3.840 x 2.160 bzw. der DCI Cinema-Auflösung von 4.096 x 2.160.

Zum Einsatz der CFast 2.0 Speicherkarten stehen zwei Steckplätze zur Verfügung. Gleichzeitig können 4k-RAW-Dateien auf einem externen Speichermedium gespeichert werden. Es können auch 2k-/Full-HD-Proxydateien gleichzeitig auf eine SD-Karte aufgezeichnet werden, um den Workflow der Produktion noch weiter zu optimieren. Der neue von Canon entwickelte Super-35-mm CMOS-Sensor und ein erweiterter ISO-Bereich bis ISO 102.400 verleihen der Kamera nach Angaben des Unternehmens außergewöhnliche Low-Light-Eigenschaften.

FUJIFILM North America hat zur NAB mit dem UA22x8, die erste portable Zoom-Optik des Unternehmens vorgestellt, deren optische Performance auf 4k 2/3-Zoll-Broadcast-Kameras ausgelegt ist. Neben der UA80X9 Optik ist es das das zweite Objektiv der 4k/UltraHD-Serie von Fujifilm. Es ist sehr kompakt und leichtgewichtig und verfügt über einen Zoom-Faktor von 22fach sowie einer Brennweite von acht Millimeter Weitwinkel bis 176 Millimeter im Tele-Bereich. Entwickelt wurde es unter anderem für Live-Sport- und Nachrichten-Produktionen.

Das UA22x8 Zoom soll im August des Jahres auf den Markt kommen, ebenso wie das neue 80fach Zoom UA80x9. Es verfügt über einen optischen Bildstabilisator und bietet eine Brennweite von neun bis 720 Millimeter. Größe und Gewicht des Objektivs entspricht laut Fujifilm dem populären XA99x7.4.

Grass Valley hat auf der NAB 2015 seine neuesten Entwicklungen in der 4k-Technologie vorstellt. Auf der Messe feierte Grass Valleys LDX 4k/Extreme-Speed HD-Kamera, die LDX 86 Universe, ihr Debut, zusammen mit K2 Dyno Universe, einem 4k/6X HD switchable Aufnahme- und Replay-System (K2 Dyno Replay mit DynoZoom) und weiteren 4k-tauglichen Produkten. Klaus Weber, Grass Valley Produktmarketingmanager für Kamera-Produkte: „Die LDX 86 Universe bewegt sich im oberen Preissegment und ist eine Kamera, die in einem System sowohl alle HD-Unterformate als auch 4k sowie Sechsfach- oder Dreifach-Geschwindigkeit, allerdings nur in HD, unterstützt. Sie bietet die Möglichkeit, auf jede beliebige Anwendung umzuschalten.“ Die Kamera sei auch mit einem neuen DiVA-Übertragungssystem, dem XF Fibre, verfügbar, das 10 Gig-Übertragungsbandbreite bietet. Diese neue DiVA Basisstation gibt es auch optional mit einem IP-Interface. Die LDX 86 Universe ist laut Grass Valley die erste 4K/UHD Kamera mit nativer B4-Optik-Unterstützung.

Mit der Focal 70 Live Kamera präsentierte Grass Valley auch im unteren Preissegment ein neues Modell. Es ist ein in sich geschlossenes Kamerasystem mit einem Featureset, optimiert für alle Anwendungen, wo nicht die größte Flexibilität und keine Upgrade-Fähigkeit gefragt sind. „Anwendungen sehen wir im Bereich Regionalstudios, Universitäten oder Industrieproduktionen, die gute Qualität verlangen aber nicht die Flexibilität der LDX Serie. Mit der Focus 70 Live lassen sich Standard 2/3-Zoll-Optiken nutzen“, erklärt Weber.

Ikegami präsentierte zur NAB Show 2015 die weltweit erste Handheld 8k UHDTV Kamera. Sie wurde gemeinsam mit der Japan Broadcasting Corporation (NHK) entwickelt. Die neue SHK-810 (vierte Generation) ist rund zehnmal kleiner als Ikegami’s erste 8k UHDTV Kamera-Version. Sie wurde für Live-Studio und -Außenaufnahmen entwickelt. Der SHK-810 Kamerakopf ist kompakt und wiegt weniger als neun Kilogramm. Er kann genauso wie die anderen verfügbaren Ikegami-Kamerasysteme bedient werden. Die Ikegami SHK-810 8k UHDTV Kamera bietet unter anderem folgende Features: Sie verfügt über einen Single Super 35 CMOS Sensor mit 33 Millionen Pixel, der eine Auflösung von 4.000 TV-Zeilen horizontal und vertikal erlaubt. Der Farbfilter auf dem Sensor erlaubt dual-green SHV Color Arrangement und bietet hochwertige Modulationstiefe. Der PL-Mount erlaubt den Einsatz der Kamera mit 8k-, 4k-, Cine-Optiken und Cine-Optiken sowie Zoom-Objektive Singe-Chip SHV Kameras.

Neben der SHK-810 präsentierte Ikegami als Weltneuheit auch eine neu entwickelte, noch namenlose 4k CMOS Kamera mit 3 x 2/3 Zoll Sensoren als Vorserienmodell. Sie soll Ende 2015 auf dem Markt kommen. „Im Unterschied zu anderen 4k-Kameras arbeitet sie nicht Großformat-Sensoren und PL-Mount-Optiken. Das braucht der Nutzer im Broadcast-Bereich nämlich nicht. Man kann normale Standardobjektive für Sport- und Newsproduktion benutzen. Unser 4k-System ist heute tragbar geworden. Der Schulterbetrieb ist möglich“, erklärte Sales Manager Michael Lätsch. Das Serienmodell, verspricht er, wird noch leichter und handlicher als das in Las Vegas vorgestellte. „Mit der Kamera kann man auch auf 2k herunter skalieren, sodass man dann auch höhere Frameraten abdecken kann das System auch als Slomotion-Kamera benutzen kann“, betont Lätsch. Auch die 8k-Kamera lasse sich herunter skalieren – von 8k über 4k auf HDSDI.

Lätsch: „Der Pferdefuß ist nur, dass das Gerät heute natürlich noch sehr teuer ist. Wir denken aber dass die Entwicklung in den nächsten ein bis drei Jahren soweit fortgeschritten ist, dass man wirklich mit 8k preiswert produzieren kann und dann auf Knopfdruck verschiedene Formate ausgeben kann.“

JVC Professional Video war zur NAB Show 2015 mit neuen 4k-Camcordern am Start. Zu den drei neuen Modellen zählen der GY-LS300 Super 35mm Camcorder, der GY-HM200 Streaming Camcorder und der kompakte GY-HM170 Camcorder. Sie decken eine ganze Reihe Workflows für 4k-Produktionen und integrieren neueste Entwicklungen in der 4k-Bild und –Encoding-Technik. Das 4k-Flaggschiff-Produkt ist die GY-LS300 für Filmemacher, Dokumentarfilmer und Rundfunk-Produktionen. Es ist mit einem 4k Super 35 CMOS Sensor und einem Micro Four Thirds (MFT) Objektiv-Mount ausgestattet.

Die GY-LS300 und GY-HM200 verfügen beide über integrierte HD-Streaming Funktionalität mit Wi-Fi und 4G LTE-Konnektivität, die die direkte Live-HD-Übertragung zu Hardware-Decodern, zur Wowza Streaming Engine und zum ProHD Broadcaster Server von Zixi erlaubt. Alle drei Camcorder sind jetzt verfügbar.

Panasonic stellte zur NAB 2015 ebenfalls drei neue 4k-Kamera-Modelle vor, die die VariCam 35 ergänzen. Die AK-UC3000 erscheint voraussichtlich im Winter 2015 und ist eine 4k-Studiokamera mit einem Sensor, der ein UHD-Signal mit bis zu 3.840 x 2.160/60p ausgibt. Die 4k-Mehrzweckboxkamera AK-UB300 wird für Außenstudios angeboten, Wetterberichte, Bildvergrößerungen und Sportaufnahmen. Die AG-DVX200 ist ein 4/3 Typ 4k-Handheld-Camcorder und bietet Aufnahmen in UHD bis zu 3.840 x 2.160/60p.

Weiterhin soll im Juli dieses Jahres eine Erweiterungseinheit für die VariCam 35 und VariCam HS erscheinen, welche eine Trennung von Kamera und Recorder ermöglicht. Die Kameras können dann mit Steadicams, Kränen und Auslegern genutzt werden; auch Stunts und Luftaufnahmen lassen sich aufzeichnen, wodurch die Einsatzmöglichkeiten stark erweitert werden.

Panasonic präsentierte darüber hinaus seine neue Flaggschiff-Studiokamera: Die ab Winter 2015 verfügbare Full-HD-Kamera AK-HC5000 hat einen Hochgeschwindigkeitsausgang für bis zu 1080/240p und verfügt über einen neuen 2/3 Typ 3-CMOS-Sensor mit einer hohen Lichtempfindlichkeit ([email protected]), geringer Betriebslautstärke (S/N: [gt]60dB) und einer Auflösung von 1.100 TV-Linien.

Auch im Bereich der Remote-Kameras hält Panasonic Neuigkeiten bereit. Das leistungsstarke optionale Upgrade AW-SFU01 für die AW-HE40 PTZ Kamera sorgt für HD-MPEG-4-Streaming in Produktionsqualität und HD-Aufnahmen auf einer microSD-/SD-Karte mittels eines USB-Geräts wie einem Tablet oder PC.

Das ebenfalls neue, innovative „Tap-Assist“-Kamerasteuerungssystem AW-HEA10 vereinfacht und erweitert die über eine Fernsteuerung angefertigten Aufnahmen mit den PTZ-Kameras von Panasonic.

Eine neue Partnerschaft zwischen NewTek und Panasonic ermöglicht zudem Video- und Steuerungsinteroperabilität zwischen der integrierten PTZ-Kamera AW-HE130 und den neuen TriCaster Multi-Kamera Videoproduktionssystemen von NewTek. Vorgestellt wurde auch die AJ-PX380, ein 1/3 Typ AVC-ULTRA Schulter-Camcorder mit umfassenden Netzwerkfähigkeiten und Dual-Codec-Aufnahme. Das Modell ist ideal für schnelle und bewegliche Nachrichtenbeschaffung geeignet.

Panasonic kündigte auf der NAB 2015 P2 Cast an, ein Cloud-basierendes Nachrichtenproduktionssystem, das die Netzwerk-Fähigkeit der P2 HD-Camcorder von Panasonic nutzt. Das neue System erlaubt den Modellen AJ-PX5000G, AJ-PX800G, AJ-PX380 und AJ-PX270 die Verbindung mit der P2 Cast Cloud, sodass Inhalte sofort für eine Überprüfung und Bearbeitung verfügbar sind. P2 Cast beschleunigt die Bereitstellung von Nachrichtenmaterial für die Ausstrahlung erheblich und ermöglicht darüber hinaus die Bearbeitung mit jedem durch das Internet verbundenen Gerät. Dank einer Erweiterung der strategischen Zusammenarbeit mit LiveU unterstützen darüber hinaus die PX5000G, PX800G, PX380 und PX270 Camcorder über 4G/LTE, WLAN oder LAN-Kabel eine direkte Verbindung zur zentralen LiveU Managementplattform.

SONY präsentierte auf der NAB 2015 neue 4k-/HD- Kamerasysteme und IP-Technologien, die nach Angaben des Unternehmens den Weg in die Ära der 4k-Produktionen und -Live-Übertragungen weiter ebnen sollen. Das professionelle 4k-Portfolio von Sony umfasst außer 4k-Kameras auch 4k-fähige Bildmischer, 4k-/HD-Server, den neuen 4k-Memory-Player PMW-PZ1 und den 4k OLED-Mastermonitor BVM-X300. „Anfangs kam 4k hauptsächlich in der Filmproduktion und bei Digitalkinoprojektionen zum Einsatz. Schritt für Schritt setzt sich das Format jedoch auch bei Fernsehsendungen, Dokumentationen, Sport-Events, Live-Konzerten und weiteren Anwendungen durch“, sagte Olivier Bovis, Head of Sales bei Sony Europe. „Viele Länder testen bereits erfolgreich 4k-Übertragungen und auch für das heimische Wohnzimmer wird 4k immer beliebter.“

Erstmals vorgestellt wurde erwartungsgemäß mit der Sony HDC-4300 eine neue 4k-Systemkamera mit drei 2/3“-4k-Bildsensoren. Mit dem neuen 4k-Bildsensor und einem Prisma, das mit dem neuen Broadcast-Standard ITU-R BT.2020 konform ist, erreicht die HDC-4300 eine hohe Farbskala. Die Kamera fügt sich laut Sony problemlos in aktuelle Live-Produktionsumgebungen ein. Mit ihr können Anwender weiterhin Zoomobjektive mit dem großen Zoombereich und der hohen Lichtstärke aktueller HD 2/3“-Systeme nutzen, ohne Kompromisse bei der Tiefenschärfe und Detailgenauigkeit einzugehen. Die HDC-4300 unterstützt die gleichen B4-Mount-Objektive und Bedienoberflächen wie die HDC-2000 Kamera-Serie von Sony. Die bestehende HDLA-1500 Serie (Large-Lens-Adapter), Steuerungs- und Suchersysteme, sowie Master-Setup-Units sind zwischen den HD- und 4k-Systemen voll kompatibel. Regisseure und Kameraleute können laut Sony so mit einer ihnen vertrauten Technik arbeiten und ihre bevorzugte Arbeitsweise während Live-Veranstaltungen, auch bei der 4k-Produktion (Kamerawinkel, Zoombereiche und Blendeneinstellungen), beibehalten. „Diese Kamera bietet die 4k-Funktionalität und einen Workflow, mit dem Produzenten sofort vertraut sein werden“, sagt Norbert Paquet, Strategic Marketing Manager bei Sony Europe. „Wir haben die HDC-Serie als flexible Plattform weiterentwickelt, mit der unsere Kunden den ROI (Return of Investment) bei verschiedenen Anwendungen erhöhen können. Die HDC-4300 ist dank ihrer vollen 4k-RGB-Auflösung zukunftssicher und unterstützt mehrere Formate für tägliche HD-Anwendungen sowie für Sport-Übertragungen mit einer Bildfrequenz von bis zu 400 Bildern/s.“ Die HDC-4300 kann in 4k und HD aufnehmen, bietet standardmäßig zwei- und dreifache Super-Slow Motion Funktionalität und erreicht eine bis zu achtfache Aufnahmegeschwindigkeit, um hochwertige Zeitlupenanalysen zu erzeugen. Zwei Full HD-Bilder können in Echtzeit vom 4k-Bild ausgeschnitten werden. Hierbei steht Nutzern ein Zoom- und Perspektivenmodus bereit (Software-Lizenz SZC-2001 erforderlich). Im 4k-Modus kann eine Markierung auf dem Sucher angezeigt werden, um die Fokussierung zu erleichtern. Das 4k-/HD-Live-Kamera-System HDC-4300 soll ab Sommer 2015 verfügbar sein.

Ebenfalls neu vorgestellt wurde in Las Vegas der XDCAM-Schulter-Camcorder PXW-X320. Der neue All-in-one-Camcorder ist der Nachfolger des PMW-320 und bietet verbesserte Funktionen. Mit einem 3-Chip-1/2“ CMOS-Sensor unterstützt er die Formate MPEG2 HD422 und XAVC HD Intra/Long GOP, aber auch alle älteren Codecs. Damit gestaltet sich der Umstieg von SD zu HD reibungslos. Die LSI-Schaltung des Camcorders liefert Bilder mit geringem Rauschen (Signalrauschabstand von 60 dB) und hoher Auflösung. Wird der Camcorder mit dem separat erhältlichen Drahtlosadapter verwendet, unterstützt er auch drahtlose Workflows.

RED Digital Cinema hat auf der NAB mit WEAPON das neueste Mitglied seiner 6K DRAGON Kamera-Produktfamilie vorgestellt. Der DRAGON-Sensor bietet einen Kontrastumfang von 19 Megapixel und kann in 6k mit bis zu 100 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Der Prozessor wurde einem Redesign unterzogen – mit einigen Optimierungen und Leistungserweiterungen. Dazu gehören das gleichzeitige On-Board-Aufzeichnen von REDCODE RAW und Apple ProRes (4444 XQ, 4444, 422 HQ, 422 and 422 LT) sowie die Unterstützung von 1D und 3D LUTs für präzises Color Matching. Die Low-Light-Performance wurde verbessert sowie automatische Schwarz-Kalibrierung und ein optischer Tiefenpassfilter (OLPF) eingeführt. Die WEAPON ist REDs bislang kleinste und leichteste Kamera. Sie basiert zwar auf bewährten Technologien der Red-Kameras EPIC und SCARLET wurde aber von Grund auf neu entwickelt. Ziel, so RED, sei dabei gewesen, den Anwendern das „beste intuitive Kameraerlebnis“ durch intelligentes Design zu bieten.

Vislink Anbieter von drahtlosen HF-Kamerasystemen, stellte auf der NAB 2015 gemeinsam mit GoPro HEROCast HD, den kleinsten drahtlosen HD-Broadcast-Sender der Welt vor. Der HF-Minitransmitter ermöglicht erstmalig eine Live-Übertragung mit der GoPro HERO3+Black und der HERO4.

„Das System eröffnet eine Vielzahl neuer Übertragungsmöglichkeiten von Live-Bildern beispielsweise in der Sport-und Showproduktion“, erklärte Robert King von Vislink. Es kann in die bestehende Infrastruktur von Link und Gigawave Übertragungsstrecken eingebunden werden und zeichnet sich durch einen sehr niedrigen Energieverbrauch, seinem geringen Gewicht und vor allem durch seine Kompaktheit aus. Der HEROCast HD-Sender kann entweder direkt an die GoPro Kamera angedockt oder abgesetzt verwendet werden und wird mit umfangreichem Zubehör in einem Peli-Case geliefert.

Zu den weiteren Vislink-Innovationen auf der NAB gehörte der HEVC/H.265 Video-Encoder UltraCoder, der speziell für eine effiziente 4k-Kompression entwickelt wurde. Die 1HE Halb-19″ Einheit ermöglicht ein Encoding bei halber Bandbreite und gleicher Qualität oder gleicher Bandbreite und doppelter Qualität. Für nicht 4k-Übergänge können bis zu vier live HD Kanäle in H.265 und ein Kanal in H.264 codiert werden. Die UltraCoder Technologie wird aktuell auch für den Einsatz in die Vislink Drahtlos-Kamerasysteme zur 4k-Übertragung weiter entwickelt.

Mit FocalPoint wurde zudem die dritte Generation der Kamerakontrolleinheiten von Vislink vorgestellt. Sie ermöglicht den bidirektionalen Einsatz verschiedener RCPs zur drahtlosen Steuerungen von Kameras (verschiedene Modelle von Sony und die Hitachi RU1500) und ist voll zu den bisherigen Gigawave-Systemen kompatibel.

Zur NAB 2015 wurde deutlich, dass der Trend in Richtung 4k-Produktion nicht mehr aufzuhalten ist. Viele Unternehmen denken schon weiter in Richtung 8k. Allerdings: Gefragt sind auch effiziente Übertragungs- und Infrastrukturlösungen für ultrahochauflösende Signale. Hierzu gibt es unterschiedliche Ansätze diverser Hersteller. Dazu in der kommenden Ausgabe von MEDIEN BULLETIN mehr.

Eckhard Eckstein

MB 3/2015

Anzeige
Relevante Unternehmen