Sendet man Daten in das Internet, so geht das mit bis zu 100 Mbit/s. Das bietet derzeit kein anderer Anschluss. Diese Geschwindigkeiten werden erreicht, weil das Glasfaser-Netz nicht wie bisher im Verteilerkasten auf dem Gehsteig endet, sondern bis in die Wohnung des Kunden führt. Vom heimischen Computer bis ins Internet surft der Kunde also durchgehend auf einer Glasfaser-Leitung. Das Verfahren wird als „Fiber to the Home“ (FTTH) bezeichnet – auf Deutsch: „Glasfaser bis nach Hause“.
„Der Glasfaser gehört im Festnetz die Zukunft“, sagt der Deutschland-Chef der Deutschen Telekom, Niek Jan van Damme (Foto). „Wir erweitern unser Angebot an schnellen Internet-Anschlüssen um eine weitere zukunftsweisende Variante.”
Die Glasfaser ist die physikalisch schnellste Übertragungsleitung. Sie ist dünner als ein Haar und reiner als Fensterglas. Die Daten werden im Glasfaser-Netz auf Lichtwellen übertragen. Das Licht kann sich in der Glasfaser nahezu verlustfrei ausbreiten und das auch über lange Strecken. In Zukunft werden deshalb Übertragungsgeschwindigkeiten weit über den jetzt angebotenen 200 Mbit/s möglich sein.
„Der Glasfaser-Ausbau ist sehr aufwendig“, heißt es in der Pressemeldung. Es seien Tiefbaumaßnahmen und Hausverkabelung notwendig. Die Kosten für den Ausbau trage die Telekom allein. „Wir werden den Glasfaser-Ausbau deshalb mit Augenmaß vorantreiben“, sagt Niek Jan van Damme.
Derzeit werden laut Telekom bereits Gespräche über einen weiteren Ausbau im Jahr 2013 geführt. Wenn die Stadt sich zu dem Vorhaben positiv äußert, fragt die Telekom den Bedarf bei der Bevölkerung ab. Im Ausbaugebiet müssten rund 80 Prozent der Immobilieneigentümer bereit sein, ihre Immobilie kostenfrei ans Glasfaser-Netz anschließen zu lassen. Außerdem müssten zehn Prozent der potenziellen Kunden im Ausbaugebiet einen Vorvertrag für einen Glasfaser-Anschluss abschließen. Sind diese Voraussetzungen gegeben, beginnt der Ausbau.
Das Telekom-Glasfasernetz startet in zwölf Städten in Deutschland. Es sind dies Braunschweig, Brühl/Baden, Hannover, Hennigsdorf, Ingolstadt, Kornwestheim, Mettmann, Neu-Isenburg, Offenburg, Potsdam, Rastatt und Stade. (8/12)
