„Ein solcher Flug ist für einen ferngesteuerten Quadrocopter eine sehr komplexe Herausforderung, die hohe Flugzeit, Präzision und Widerstandsfähigkeit der Drohne verlangt. Da gibt es eine Menge unberechenbare Faktoren. Deswegen hat sich bislang auch noch keiner an so ein Experiment herangetraut“, erläutert microdrones-CEO Sven Juerss. „Dass wir es tatsächlich geschafft haben, macht mich ungemein stolz.“
Auf der Gesamtstrecke von zirka 12 Kilometern flog die md4-1000 vollautomatisch im GPS-Waypoint-Modus und wich Hochspannungs- und Telefonleitungen, sowie einer Seilbahn aus. Erschwerend kamen verschiedene Witterungsbedingungen durch Sonnen- und Schneeeinfluss sowie Höhenunterschiede von mehr als 1.600 Metern hinzu. „Die abwechslungsreiche Strecke liefert uns fantastische Aufnahmen“, so Juerss. „Einmal wurde es auch richtig eng. Wir hatten den Schnee auf dem Gipfel unterschätzt und mussten die Flugbahn unter hohem Zeitdruck korrigieren – das wär fast eine Schlittenfahrt geworden.“
Ein weiteres, kaum berechenbares Hindernis stellte der starke Wind dar, der durch die Temperaturunterschiede noch intensiviert wurde. „Der kalte Wind fällt auf der Südseite praktisch den Berg hinunter – das ist so ein bisschen, als würde man mit einem Skateboard eine Halfpipe fahren – nur, dass man das Skateboard fernsteuern muss“, so Juerss.
Die Strecke wurde genau ausgemessen und in 18 Wegpunkte unterteilt, Hindernisse mussten erfasst und kartographiert werden. An der Vorbereitung und Realisierung des Projektes beteiligten sich Unternehmen wie, Die Daimler AG beispielsweise stellte Mercedes-Benz- Fahrzeuge zur Verfügung. Auch Sony Deutschland, die Carl Zeiss AG und der Hard- und Softwarehersteller u-blox.
„Wir hatten hier ein fantastisches Team, ohne das dieses Experiment nicht möglich gewesen wäre“, so Juerss. Fünf Flug-Operatoren, für Start, Boden, Luft, Landung und Wegpunkte kontrollierten den vorprogrammierten Flug. Um den Rekord genau zu dokumentieren und die best möglichen Bilder zu produzieren, hatte microdrones extra eine professionelle Stunt- und Filmcrew aus den USA einfliegen lassen. Ergänzt wurde das Team durch professionelle Drohnenpiloten, Präzisionsfahrer und Ingenieure.
Ein Video zur Alpenüberquerung der Video-Drohne findet sich hier.
Mithilfe eines anderen Projekts, möchte die microdrones GmbH nun die Kinosäle erobern. Mit der neu gegründeten Tochtergesellschaft „microdrones pictures“ dringt die deutsche microdrones GmbH in das Filmbusiness vor.
„Wir drehen mit microdrones schon seit Jahren für verschiedene Filmproduktionen. Damit haben wir offenbar ein paar gewichtige Studios beeindrucken können – und machen jetzt den nächsten Schritt“, so microdrones pictures-Geschäftsführer Ferdi Fischer, der sich als Stuntkoordinator und –performer mit Filmen wie „Inglorious Basterds“ bereits einen Namen gemacht hat.
Das neuste Großprojekt heißt „April Rain“. Beim Dreh des Action-Films wurden nicht nur Aufnahmen mit Hilfe der UAVs „made in Germany“ gemacht, die unbemannten Flugkörper stehen selbst im Rampenlicht und spielen eine wichtige Rolle in der Handlung. Zusammen mit berühmten Schauspielern wie Luke Goss, prägen die Drohnen das Filmgeschehen.
„Unsere microdrones haben bei den großen Filmstudios offene Türen eingeflogen. Das liegt daran, dass unsere Flugroboter eine sehr hohe Ausdauer und Zuverlässigkeit haben“, so Juerss.
Erste Verträge mit großen Blockbusterproduktionen sind bereits abgeschlossen. Welche Filme genau das sind, will Juerss allerdings noch nicht verraten. Ein Trailer zu „April Rain“ ist hier zu finden. (9/13)

















