Bei rund 300 Millionen UKW-Radios im Markt sind eine Millionen Digitalradios noch vergleichsweise wenig. Dennoch zeigen die Verkaufszahlen, dass etwas Bewegung in den Markt gekommen ist.
Noch vor der IFA 2011 in Berlin im September prognostizierte der ZVEI, dass bis zum Jahresende mehrere hunderttausend digitale Radiogeräte verkauft werden. Die Schätzungen waren da noch wesentlich vorsichtiger.
Mitentscheidend für die ausgezeichnete Prognose für 2012 und die derzeit guten Orderzahlen sei die große Präsenz der Gerätehersteller auf der weltgrößten Ordermesse IFA 2011, so Andreas Schneider (Sony). „Themen wie Audio und Radio haben seit der diesjährigen IFA wieder einen neuen Stellenwert bekommen. Digitalradio war auf der Messe sichtbar und präsent. Das ist der entscheidende Unterschied zu den IFA-Jahren zuvor“, so Schneider, der damit einen ganz klaren Trendwechsel in der Branche erkennt.
Die Gerätehersteller bestätigen diese Tendenz und vermelden „außerordentlich gute Verkaufszahlen für Digitalradio-Geräte“ im September 2011 und prognostizieren ausgehend von den derzeit guten Geschäftszahlen ein „ausgezeichnetes Weihnachtsgeschäft“.
Mittlerweile bietet die Endgeräte-Branche mehr als 140 verschiedene DAB+ fähige Endgeräte in allen interessanten Preisklassen ab ca. 50 Euro auf dem deutschen Markt an. Christoph Homberg, im Projekt für die Koordination des Handels zuständig und selbst Geschäftsführer der Marke DUAL: „Gerade bei den Einstiegsgeräten um die 50 Euro haben wir eine anhaltende und konstante Nachfrage beim Handel und konnten so unsere Bestellungen bei den Produzenten für das letzte Quartal 2011 deutlich nach oben korrigieren und unsere Absatzziele bei Digitalradios entsprechend nach oben anpassen.“
„Wir freuen uns über die Zahlen und fühlen uns bestätigt, an der Marktdurchdringung werden wir mit Hochdruck weiter arbeiten“, so die Bewertung von Michael Reichert, Leiter des Projektbüros Digitalradio. „Unser nächster Meilenstein ist jetzt das Programmangebot der ARD-Sender. Diese werden mit vielen Zusatzdiensten und weiteren Angeboten die Attraktivität von Digitalradio weiter steigern. Und attraktiv müssen die Inhalte sein, dann sind auch die Hörer überzeugt“, so Reichert weiter.
Entscheidend für die guten Verkaufszahlen sind seiner Meinung nach auch die vielen neuen Programme, die seit Sommer im bundesweiten Digitalradio zu hören sind. Die Programmvielfalt hat einen direkten Einfluss auf die Verkaufszahlen und würde den Markt pushen. (10/11)