Die digitale Radioverbreitung in Nordrhein-Westfalen erreicht einen neuen Meilenstein: Die Media Broadcast GmbH wird künftig den Plattformbetrieb für die regionalisierte DAB+ Verbreitung in fünf Regionen des Landes übernehmen. Das hat die Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW (LFM NRW) am 13. Juni 2025 bekannt gegeben. Vorausgegangen war ein Verständigungsverfahren, in dem sich verschiedene Bewerber unter Moderation der Landesanstalt auf Media Broadcast als Plattformbetreiberin einigten.
Ausbau regionaler DAB+ Netze
Konkret geht es um fünf Regionen, in denen jeweils bis zu 16 private Radioprogramme digital-terrestrisch verbreitet werden können:
- Köln/Bonn/Aachen
- Südwestfalen/Dortmund
- Ostwestfalen/Lippe
- Niederrhein/Duisburg/Essen
- Wuppertal/Düsseldorf/Mönchengladbach
Für das Münsterland, die sechste DAB+ Region in NRW, sind aktuell noch keine Kapazitäten verfügbar. Eine Ausschreibung soll laut LFM NRW aber zeitnah folgen.
Mit der Zuweisung an Media Broadcast erhalten private Radioveranstalter erstmals die Möglichkeit, ihre Programme auch regional über DAB+ auszustrahlen. Besonders für die etablierten NRW-Lokalradios eröffnet sich damit ein neuer digitaler Verbreitungsweg.
Technische Reichweite und Versorgung
Die technische Versorgung soll Maßstäbe setzen: Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung in den betroffenen Regionen werden zuhause erreicht, der mobile Empfang ist auf mehr als 90 Prozent der Fläche möglich. Entlang der Bundesautobahnen liegt die Abdeckung bei mindestens 99 Prozent. Damit gehört das geplante Netz zu den leistungsstärksten regionalen DAB+ Infrastrukturen bundesweit.
Rückendeckung durch Verständigungsverfahren
Dass die Entscheidung im Konsens fiel, ist dem moderierten Verfahren der LFM NRW zu verdanken. In diesem Verfahren einigten sich alle Beteiligten darauf, Media Broadcast mit dem Betrieb der Plattform und dem technischen Sendenetz zu betrauen. Das Unternehmen bringt mit seiner Tochter audio.digital NRW bereits Erfahrung in der landesweiten DAB+ Verbreitung privater Radioprogramme mit.
Francie Petrick, Geschäftsführerin der Media Broadcast, erklärte: „Dank der engen und konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten können sich Radioveranstalter auf eine attraktive Verbreitungsperspektive und die Hörerinnen und Hörer auf ein vielfältiges und regionales Programmbouquet in Nordrhein-Westfalen freuen.“
Mit dem geplanten Start der regionalisierten Netze kommt die digitale Transformation des Hörfunks in Nordrhein-Westfalen einen großen Schritt voran und ermöglicht mehr Vielfalt, mehr Reichweite und erstmals auch digitalen Raum für lokale Inhalte.