Nachschub für 4k-Workflows

Auf der IBC 2015 gab es wieder zahlreiche Innovationen im Bereich der Kameratechnik zu entdecken. Dabei standen erwartungsgemäß 4k-Entwicklungen im Vordergrund. Auch die Objektiv-Hersteller hatten in Sachen 4k interessante Neuigkeiten im Gepäck.

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Nachschub für 4k-Workflows

Sony stellte auf der IBC mit dem PXW-FS5 einen neuen, kompakten Super35-4k-Profi-Camcorder vor. Der Camcorder ist mit einem Super35-Exmor-CMOS-Sensor mit 11,6 Millionen Pixel ausgestattet, der Videoaufnahmen in 4k XAVC Long GoP in QFHD ermöglicht, und bietet 14 Blendenstufen. Er erlaubt ferner Cache-Aufnahmen mit High Frame Rate (HFR) bei 10-Bit 4:2:2 und bietet eine extrem hohe Bildrate von bis zu 240 Bildern/s in Acht-Sekunden-Serien. Das erweitert die kreativen Möglichkeiten der Kamera. Filmteams können eine zehnfache Super Slowmotion ohne Einbußen bei der Bit-Tiefe und ohne Verlust der Bildqualität realisieren. Die PXW-FS5 wartet laut Sony als weltweit erster Super35mm-Camcorder mit einem integrierten elektronischen, stufenlos verstellbarem ND-Filter auf, der die Darstellung der Tiefenschärfe durch den großformatigen Sensor erweitert und eine flexible Belichtungssteuerung ermöglicht. Das kompakte E-Mount-Powerzoom-Objektiv PZ 18 – 105 mm F4 G OSS (SELP18105G), das im Set PXW-FS5K enthalten ist, erlaubt die Zoom-Steuerung mit einer Hand. Der PXW-FS5 Camcorder verfügt über ein ergonomisches Design. Sein nur 800 Gramm leichtes Gehäuse erlaubt eine gute Gewichtsverteilung. Der drehbare One-touch-Griff und die schnell erreichbaren Bedienelemente erhöhen die Benutzerfreundlichkeit. Das 3,5-Zoll-LCD-Panel kann an verschiedenen Positionen am Griff oder dem Gehäuse der Kompaktkamera befestigt werden. Dies erleichtert den Freihandbetrieb zusätzlich und gibt Filmemachern ein individuell anpassbares Kamerasystem.

Vorgestellt wurde von Sony auch die neue HD-Mehrzweckkamera HXC-P70. Sie bietet eine Vielzahl an Fernsteuerungsfunktionen, die sich sehr gut für Remote- Anwendungen wie Deckenkameras in Sportstadien oder Wetterkameras im wassergeschützten Gehäuse eignen. Die HXC-P70 ist dank eines 2/3“-Exmor-CMOS-Sensors mit drei Chips in der Lage, Aufnahmen mit hoher Empfindlichkeit zu erstellen, während die Glasfaserübertragung über eine Direktverbindung einen Betrieb über eine Entfernung von 500 Meter von der Kamerasteuereinheit HXCU-FB70 ermöglicht.

Am Sony-Stand auf der IBC konnten Besucher erstmals auch Bilder von Sonys 4k-Systemkamera mit drei 2/3-Zoll-4k-Bildsensoren, die HDC-4300, sehen, die mit ihr beim Finale der UEFA Champions League in Berlin im Rahmen einer aufwändigen 4k-Live-Sportproduktion wurden.

Panasonic zeigte zur IBC 2015 mehrere Upgrades und Erweiterungen für seine Flaggschiffkamera VariCam 35. Vorgestellt wurde unter anderem der neue Codex V-RAW Recorder Playback Support sowie ein 20 Meter langes Verlängerungskabel, mit dem Rekorder und Kamerakopf voneinander getrennt werden können. Außerdem kündigte Panasonic die Unterstützung des ProRes 4444-Formats an, das eine Bildrate von bis zu 60 Frames pro Sekunde ermöglicht und informierte über den in Kürze erscheinenden AG-DVX200. Dieser mit 4/3-Typ-Großformat-Sensor und integriertem Zoomobjektiv (LEICA DICOMAR 4K F2.8-Objektiv mit 13fachem Zoom) ausgestattete Handheld 4k Camcorder bietet viele Features wie UHD-Aufnahmen (bis zu 3.840 x 2.160/60p) und einen Zwölf-Stop-Dynamikumfang, ermöglicht durch VariCam ähnliche V-Log L-Bearbeitung.

Im Fokus stand zudem die neue 4k-Studiokamera AK-UC3000, die im Winter 2015 auf den Markt kommen soll. Sie ist mit einem Sensor ausgestattet, der ein UHD-Signal von bis zu 3.840 x 2.160 bei 50p ausgibt. Eine Vielzahl an innovativen Features wie Turbo („shockless“) Gain (-3 dB bis 36 dB) und mehrstufige digitale Geräuschunterdrückung erweitern Bedienung und Flexibilität der Kamera. Benutzer können die Kamera sowohl im 4k- als auch im HD-Modus verwenden. Gekoppelt mit der Kamerasteuerung AK-UCU500 kann die Kamera 4k-Bilder erstellen und die unkomprimierte Übertragung über große Strecken realisieren.

Als Flaggschiff im Bereich der Studiokameras wurde die Full HD AK-HC5000 mit Hochgeschwindigkeitsausgang für bis zu 1080/200p, die ebenfalls ab Winter 2015 auf den Markt kommen soll, gezeigt. Angekündigt wurde ferner die Einführung der AK-UB300, einer 4k-Box-Kamera mit 2/3-Typ-Objektivanschluss, mit Empfindlichkeit (F10/2000 lx) und niedrigem Rauschpegel (S/N 60 dB) für vielfältige Einsatzgebiete. Sie erlaubt gleichzeitige UHD- (4x3G-SDI) und HD- (3G-SDI) Ausgabe. Die AK-UB300 ist laut Panasonic optimal für Sportveranstaltungen, Studios, Wetterinformationen und Live-Konzerte geeignet, ebenso wie für Luftaufnahmen. Für maximale Benutzerfreundlichkeit und zur Abdeckung verschiedenster Anforderungen verfügt die AK-UB300 über eine Rauschunterdrückungsfunktion bei schwachem Licht im Hochempfindlichkeitsmodus, eine neu entwickelte Dunstreduktionsfunktion (von großem Nutzen bei Wetterreportagen) und eine 4k-Ausgangskarte. Die Videostream-Ausgabe der UB300 umfasst bis zu vier gleichzeitige H.264-Streams bei einer hohen Übertragungsrate. Die Videoauflösung von bis zu 1080/50 p besitzt eine Übertragungsrate von bis zu 24 Mbps. Zur IP-Live-Überwachung und -Steuerung können bis zu 10 Kameras gleichzeitig über einen Web-Browser angesehen und gesteuert werden. Die UB300 verfügt über einen zweifachen digitalen Extender-Zoom, einen ND-Filter mit vier Positionen (Clear, ND4, ND16, ND64) und eine Focus Assist-Funktion. Der B4-Mount ermöglicht die Verwendung von bestehenden 2/3-Typ-Objektiven. Zusätzlich zum HD-Ausgang ist die UB300 standardmäßig mit einer simultanen 4x3G-SDI-Ausgangskarte ausgestattet, die durch andere optionale 4k-Ausgänge ausgetauscht werden kann, wie zum Beispiel Glasfaser.

Blackmagic Design gab zur IBC den Lieferstart der kompakten URSA Mini Kamera mit 4.6 Super 35 Sensor bekannt. Das Modell war auf der NAB erstmals gezeigt worden. Vorgesehen war ein früherer Produktionsbeginn, doch bei der Lieferung einiger Metallkomponenten kam es zu Verzögerungen. „Die Zeit konnte genutzt werden, die Kamera wurde gleich noch mit ein paar Updates versehen“, teilte das Unternehmen mit. So kann die Kamera nun über den gleichen Anschluss mit Referenzvideo und Timecode gespeist werden und es wurde ein Anschluss für die 12G-SDI-Eingabe frei. Dies erleichtert den Gebrauch der Kamera mit einem externen Rekorder. Die URSA Mini lässt sich laut Blackmagic Design nun auch als Live-Produktions- oder Studiokamera einsetzen. Sie besitzt eine Programmtaste, über die sich die 12G-SDI-Eingabe auf dem Ausklappbildschirm oder auf dem Sucher anzeigen lässt. Diese 12G-SDI-Eingabe ist bei den EF- wie auch den PL-Modellen der URSA Mini möglich. Als weitere Feature wurden die URSA Mini PL Modelle mit einem Anschluss für B4-Objektivsteuerungen versehen. Über diesen Anschluss kann das Objektiv über die Kamera mit Strom versorgt und die Blendenöffnung über die Kamera gesteuert werden. Überdies lässt sich mittels der Aufnahmetaste am Objektiv die Aufzeichnung in der Kamera starten und stoppen. Zur IBC präsentierte Blackmagic für die URSA Mini auch einen B4 Mount, der den Einsatz älterer HD-Broadcast-Objektive vereinfachen soll. Zudem präsentierte Blackmagic Design einen neuen Teranex Minikonverter sowie den Teranex 12G-SDI Distributions-Konverter.

Zudem kündigte das Unternehmen an, die 12G-SDI-Produkte mit einem Glasfaser SDI Modul zu versehen. Gedacht sei auch an ein 10G-Datenmodul, um Kompatibilität zu IP-Video zu ermöglichen. Am IBC-Stand zeigte das Unternehmen wie an 10G-Glasfaser-IP angeschlossenes Ultra HD zwischen zwei prototypischen Teranex Mini IP-Video-Produkten hin- und herschaltet. Mit großen Sendeanstalten sei man bereits über die entsprechenden Workflows im Gespräch, hieß es.

Die von Live Motion Concept (LMC) und Easylook Systems neu gegründete Spezialkamera-Firma Antelope Camera Systems zeigte auf dem Außengeländer der Messe erstmals ihr komplettes Produktportfolio. Dazu gehörte auch die neue Antelope Compact, die bis zu 350 Bilder/Sekunde in HD1080 aufzeichnen kann und lediglich 2,3 Kg wiegt. Gezeigt wurde auch die neue V2-Version der Antelope Air. Die drahtlos-Kamera zeichnet bis zu 5.300 Bilder/Sekunde in nativem HD auf und bietet umfassende Remote Control- und Telemetrie-Funktionalitäten. Dazu wurde auch die C-Box gezeigt, ein universelles Gerät, das in der Antelope-Familie verwendet wird, um Blendensteuerung zu realisieren und Datenbandbreite zu reduzieren. Am Stand zu sehen waren ferne die weltweit einzige Ultraslowmotion-POV-Kamera Antelope Pico, die neue De-Flickering-Lösung eXflicker und das kompakte, 4k-fähige Glasfaser-Übertragungssystem Cobra Link in einer Live-Demonstration.

Grass Valley zeigte auf der IBC 2015 die Erweiterung seiner LDX 86 Kamera-Serie, die erstmals auf der NAB 2014 vorgestellt wurde. Mittlerweile beinhaltet die Reihe fünf verschiedene Modelle, unter anderem auch eine 4k- und eine Dreifach-SuperSlomo-Version. Alle erhielten zur IBC 2015 nun zwei neue Funktionen: Erstens einen erweiterten Farbraum (Coloir Gamut) mit dem Support der ITU-R-Empfehlung BT.2020 und zweitens die High Dynamic Range (HDR) Fähigkeit mit 15 Blendenstufen im Single Speed Betrieb und in allen Formaten (1080i, 720p, 1080p oder 4k). HDR heißt bei Grass Valley XDR (Extended Dynamic Range) und ist als E-Lizenz erhältlich. Die Bezeichnung XDR wurde nach Angaben von Klaus Weber von Grass Valley gewählt, weil keine andere Kamera als die LDX 86 mit ihrem Xensium-FT CMOS Bildsensor eine so hohe Pixelqualität liefere, um 15 Blendenstufen realisieren zu können. Damit setze man sich von Mitbewerbern deutlich ab.

ARRI stellte zur IBC für seine nur im eigenen Vermietgeschäft verfügbare 65mm Digital Cinema Kamera ALEXA 65 ein Update mit neuen Funktionalitäten und erweiterter Leistungsfähigkeit vor. Die Alexa 65 mit ihrem großen 54.12×25.59mm ARRI A3X CMOS Sensor unterstützt demnach nun auch 2 TB SXR Capture Drives, die über 40 Minuten Aufnahmezeit bei voller Auflösung 6.560 x 3.100 ermöglichen. Die neue SCR Capture Drive Technologie erlaubt die Aufzeichnung von sehr hohen Datenraten unkomprimiert in voller 6k-Auflösung (6.560 x 3.100) mit 60fps. Zum Update gehört mit dem neuen IFM-65 auch eine verbesserte Version des ALEXA XT IFM-1 ND Filter Systems zur Bildoptimierung. Neben den bislang verfügbaren Prime 65 und Vintage 765 Objektiven erhielt die ALEXA 65 auch eine neue Optik. Das 50-110mm Zoom 65 wiegt nur 1.6 kg und bietet laut ARRI die gleiche Bildqualität wie eine Prime-Optik. ARRIs Lens Data System (LDS) ist in das Zoom-Objektiv integriert. Dadurch ist es laut ARRI die einzige Optik dieses Formats die die Kamera mit Metadaten versorgen kann. Das ALEXA 65 Update beinhaltet ferner den gleichen Viewfinder Smooth Mode wie bei den ALEXA XT Kameras und das programmierbare Monitoring-Feature Smart Zoom mit dem sich in das Monitor-Out-Bild in fünf  voreingestellten Zonen für genauere Fokus Einstellungen hineinzoomen lässt. Vorgestellt wurden in Amsterdam auch neue Tools und Features für ARRIs elektronische Kamera-Kontrollsysteme zur Fernsteuerung der Kamera- und Objektiv-Einstellungen.

Auch bei Canon Europe stand das Thema 4k-Produktion im Vordergrund. Gezeigt wurde die komplette 4k-Produktpalette für die professionelle Filmproduktion. Dazu gehören Objektive, Sensoren und Referenzmonitore für einen durchgängigen 4k-Workflow. Auf der Kameraseite stand die Premiere der digitale 4k-Filmkamera EOS C300 Mark II in Europa im Vordergrund. Bei den Objektiven wurden erstmals zwei neue leistungsstarke 4k-Broadcast-Box-Optiken für die Außenübertragung vorgestellt. Dabei handelt es sich um die 2/3-Zoll-Typ 4k-AÜ-Objektive UHD DIGISUPER 86 (UJ86x9.3B) mit einer Brennweite von 9,3 bis 800mm und UHD DIGISUPER 90 (UJ90x9B) mit einer Brennweite von 9 bis 810mm. Laut Dirk Fobker von Canon sollen beide im ersten Quartal 2016 lieferbar sein, DIGISUPER 90 für 155.000 Euro und DIGISUPER 86 für 213.000 Euro. Den großen Preisunterschied erklärte Fobker damit, dass die 86fach Optik, anders als die 90fach Optik, in Sachen Performance deutlich über 4k hinaus gehe. Das DIGISUPER 86 verfüge auch über höhere Lichtststärke (1:1,7) als das DIGISUPER 90 (1:2,4) Dank ihrer besonderen optischen Konstruktion zeigen beide Objektive die außergewöhnliche Auslösung von der Bildmitte bis zum Rand, im Weitwinkel- und im Telebereich. Der verstärkte Einsatz von Fluorit- und UD-Glas sowie die professionellen Canon Linsenvergütungen führen laut Fobker zu einer Minimierung von Reflexionen und Streulichtern und ermöglichen gestochen scharfe Bilder mit hohem Kontrast und vielfältigen Farbtönen. Um die Einsatzmöglichkeiten noch weiter zu erhöhen, sind beide Objektive mit einem integrierten 2fach-Extender ausgestattet, der – bei gleichbleibender 4k-Qualität – die Telereichweite verdoppelt.

Auch Fujifilm hatte zur IBC 2015 seine erstmals auf der NAB im April gezeigten neuen 4k-Objektive gezeigt. Dabei handelt es sich um das Box-Objektiv Fujinon UA80x9 (80fach-Zoom mit einer Brennweite von 9 mm bis 720 mm) und das ENG-Objektiv UA22x8 (22fach-Zoom mit einer Anfangsbrennweite von 8 mm). Sie sind als erste 4k-Objektive bereits lieferbar. Erster Kunde ist Timeline.tv aus Großbritannien. Das Unternehmen setzt die Optiken auf seinen neuen, zusammen mit BT Sports gebauten 4k-Ü-Wagen mit Sony HDC-4300 Kameras ein. Die Objektive verfügen über B4-Mount und lassen sich ohne Adapter an die 2/3-Zoll 4k/UHD-Kameras Kameras anschließen. Das Fujinon UA80x9 wurde laut Fujifilm-Manager Andreas Adler speziell für den Einsatz bei Live-Übertragungen konzipiert. „Für uns war das eine große Herausforderung solche Objektive zu entwickeln“, erklärte er. Zudem stellten sie durch ihre aufwändigen Justage auch große Anforderung an die Produktion. „Die Herstellung dauert etwa doppelt so lang wie bei HD-Objektiven“, erklärte Adler. „Wir versuchen dennoch, den Preis für unsere Kunden im vertretbaren Rahmen zu halten“, sagte er. Zur Zeit arbeite man bei Fujifilm an der Entwicklung weiterer 4k-Objektive, im Weitwinkel- wie im Tele-Bereich.

Schneider-Kreuznach präsentierte auf der IBC erstmals ein FF-Prime Objektiv mit Sony E-Mount. Mit dem E-Mount lassen sich die Vollbild-Objektive auch an Kameras wie der neuen Sony Alpha 7RII anbringen. Bisher konnten die seit 2014 erhältlichen Objektive in Kombination mit F- bzw. EOS-Bajonetten von Nikon und Canon sowie PL-Mounts verwendet werden. „Mit den FF-Prime Objektiven wollen wir professionellen Filmemachern und Kameraleuten eine echte optische Alternative bieten. Wir freuen uns, dass wir die große Nachfrage nach der Kombination mit einem Sony E-Mount bedienen und damit das Anwendungsspektrum erweitern können“, sagt Harald Barth, Leiter Bereich Film & Photo der Jos. Schneider Optische Werke GmbH. Die Objektive wurden mit einer Auflösung von 4k (4.096 x 2.304 Pixel) speziell für den Einsatz an DSLR-Kameras mit Vollformat-Sensoren sowie an professionellen Cine-Kameras entwickelt. Das homogene Set umfasst die Brennweiten T2.1/25mm, T2.1/35mm, T2.1/50mm, T2.1/75mm sowie T2.1/100mm. Die Objektive zeichnen sich vor allem durch das einfache Handling sowie einen organischen Gesamtbildeindruck aus. Dadurch heben sie sich von anderen Objektiven dieser Art ab und eignen sich gleichermaßen für Werbespots, Spielfilme, Dokumentationen, TV-Serien und Imagefilme.

Zeiss stellte in Amsterdam erstmals die ZEISS Milvus SLR-Objektivfamilie mit insgesamt sechs verschiedenen Objektiven (ZE- und ZF.2-Mount) für hochauflösende DSLR-Kameras und kompakte Profi-Videokameras sowie für spiegellose Kameras mit E-Mount via Adapterlösung vor. Damit soll ambitionierten Anwendern das Feld professioneller Videografie eröffnet werden. Als Vollformat-Fotoobjektive entwickelt, können mit den ZEISS Milvus Objektiven auch hochwertige Filmaufnahmen mit weichem und cineastischem Bokeh produziert werden. „Die Objektive erfüllen mit ihrer extrem hohen Kontrastwiedergabe und geringem Falschlicht modernste Videostandards wie HDR (engl. High Dynamic Range) und Auflösungen von 6k und mehr – eine zukunftssichere Investition. Weiterhin verfügen sie über eine einheitliche Farbcharakteristik über alle Brennweiten hinweg“, so Christophe Casenave, Produktmanager ZEISS Camera Lenses. Alle sechs ZEISS Milvus Objektive verfügen über besonders lange Drehwinkel des Fokusrings für präzises Fokussieren. Der komfortable, gummierte Fokusring sorgt für gute Griffigkeit beim Schärfeziehen. Durch die De-Click-Funktion bei den Objektiven mit ZF.2-Mount können Filmemacher die Blende weich und stufenlos einstellen und somit auch bei wechselnden Lichtverhältnissen professionell arbeiten. Die ZEISS Milvus Objektivfamilie besteht zunächst aus folgenden sechs Brennweiten: ZEISS Milvus 2.8/21, ZEISS Milvus 2/35, ZEISS Milvus 1.4/50, ZEISS Milvus 1.4/85 sowie zwei Makroobjektiven ZEISS Milvus 2/50M und ZEISS Milvus 2/100M. In den nächsten Jahren wird die ZEISS Milvus Objektivfamilie um weitere Brennweiten erweitert.

Zudem präsentiert ZEISS die ZEISS Compact Zoom CZ.2 Objektive als weltweit einzige Cine-Style-Zooms mit Full-Frame-Abdeckung. Alle Objektive der ZEISS Compact Zoom Familie entsprechen den 4k-Produktionsstandards und sind wie die ZEISS Compact Prime CP.2 Objektive optimal für Kameras mit Sensoren bis zu 36×24 mm Sensorfläche. Die Zooms arbeiten auch mit den neuesten 8k-Sensoren wie zum Beispiel dem RED WEAPON mit einem Bildkreisdurchmesser von circa 46 mm zusammen und sind somit mit geringen Einschränkungen der ideale Partner. Die ZEISS Compact Prime CP.2 und ZEISS Compact Zoom CZ.2 Objektive bieten für den RED WEAPON-Sensor auch im 8k-Modus bislang die größte Brennweitenauswahl. Von diesen Qualitäten konnten sich Besucher des ZEISS Messestands auf der IBC persönlich überzeugen. Am ZEISS Stand gab es eine der wenigen RED WEAPON 8k-Kamera zu sehen, die zusammen mit den Objektiven ZEISS Compact Zoom CZ.2 und ZEISS Compact Prime CP.2 getestet werden konnten.

Auch beim Kamerazubehör gab es viele interessante Neuheiten zu entdecken. So zeigte Sennheiser erstmals den Zweikanal-Empfänger EK 6042. Der erste Kamera-Receiver für analoge und digitale Drahtlosmikrofone arbeitet über eine Schaltbandbreite von 184 MHz sowohl mit analogen als auch mit digitalen Sennheiser-Sendern zusammen. Das macht den Kamera-Empfänger laut Sennheiser zum idealen Partner für die Mikrofone der Spitzenserie Digital 9000; auf der analogen Seite werden Systeme mit HiDyn plus- und HDX-Kompander „verstanden“. Der EK6042 soll nach Unternehmensangaben im Frühjahr 2016 auf den Markt kommen. „Dieser Kameraempfänger ist ein echter Allrounder“, erklärt Tobias von Allwörden, Produktmanager, Sennheiser Broadcast & Media. „Er arbeitet mit den Sennheiser-Serien Digital 9000, 5000, 3000, 2000 und evolution wireless G3 zusammen, wobei der Sender automatisch über eine Infrarotverbindung erkannt wird.“ Je nach verwendetem Mikrofonsender wählt der Kameraempfänger seine Betriebsart sowie das Empfangsfenster und die Empfangsfrequenz im UHF-Bereich zwischen 470 und 654 MHz aus. Als True-Diversity-Empfänger mit vier separaten Empfangszügen arbeitet der EK 6042 auch in schwierigen HF-Umgebungen äußerst zuverlässig, betont er. Der EK 6042 kann mit einem 15-Pin-Adapter kombiniert werden und passt damit direkt in den Empfängereinschub von Sony-Kameras. Für Unislot- und SuperSlot-kompatible Geräte steht ein 25-Pin-Adapter zur Verfügung. Wenn die Videokamera keinen Empfängereinschub besitzt, lässt sich der EK 6042 in einem als Zubehör erhältlichen Backpanel-Adapter unterbringen. Kann die Stromversorgung nicht über die Kamera erfolgen, so kann an dieses Gehäuse ein Speiseadapter mit zwei Akkupacks BA 61 angebracht werden, die bei Bedarf im laufenden Betrieb ausgetauscht werden können.

Vislink stellte zur IBC mit UltraCoder und UltraDecoder eine bandbreitensparende, auf H.265/HEVC-Kompression basierende Lösung zur 4k-Videoübertragung vor. Der UltraCoder kann vier H.265 HD-Videokanäle gleichzeitig verarbeiten. Somit lassen sich mit dem Gerät vier HD-Videosignale oder ein 4k-Videosignal encodieren und decodieren. Ähnlich wie andere Geräte aus der Vislink-Familie kommt der UltraCoder als kompakte 1HE hohe ½ 19“-Rackeinheit. Das Gerät kann damit in Umgebungen genutzt werden, in denen kleine und leichte Lösungen entscheidend sind. Das Paket aus UltraCoder und UltraDecoder ist nach Unternehmensangaben eine ideale Lösung für SNG- oder ENG-Einsätze. Bei der Konstruktion des Gerätes wurden zwei SFP-Module verbaut, auf denen jeweils zwei 3G-SDI-Signale verarbeitet werden können.

Damit ist das Gerät auch für zukünftige Entwicklungen im Bereich der Kabel gebundenen Übertragung von 4k-Video gewappnet. Vislink-Produkte sind im Vertrieb von MCI Studio Hamburg.

Band Pro Munich stellte auf der IBC den neuen IB/E Super35 Full Frame Expander vor, mit dem fast alle S35 Objektive die neuen Vollformat-Sensoren nutzen können. Messebesucher konnten sich unter anderem über die 6k RED Dragon-, Sony F55- und FS7-Kameras informieren wie auch über die Leica Summicron-C und Summilux-C Objektive (inklusive dem neuen 16mm Summilux-C) sowie Easyrig Vario 5. Präsentiert wurden zudem drahtlose Funkstrecken von SWIT, die neue Connex HDMI Funkstrecke von Amimon für den Einsatz von Drohnen und das 4k Glasfasersystem von Nipros. Mit dem neuentwickelten Capinera Dolly von Cinetech-Designer Armando Grottesi, der mit nur 85 kg Eigengewicht sehr kompakt konzipiert ist, präsentierte Capinera die nächste Generation von Kamera Support.

Chrosziel präsentierte als Neuheit die speziell für die Anwendung mit der neuen Canon EOS C300 MKII konzipierte Leichtstütze 401-C300MKII. Gezeigt wurde ferner der neue digitale Motor CDM-100. Mit ihm hat Chrosziel einen extrem leichten, kleinen und horizontal ausgerichteten Encoder-Motor zur Unterstützung von Gimbal-, Dronen- und Steadicam-Anwendungen entwickelt.

Dynamic Perspective präsentierte das neuartige leichte Kamerastabilisierungssystem Dyna X5. Besuchen konnten in der „Player’s Lounge“ das circa 20 Kilogramm (inklusive Kamera und Linse) schwere, fünfachsige Stabilisierungssystem selbst bedienen. Durch das geringe Gewicht sind vielseitige Anwendungen möglich – zum Beispiel am Helikopter, Gyrokopter, Auto oder Kranwagen. Am Außenstand zeigte Dynamic Perspective in Partnerschaft mit BeyondHD, das Dyna X5 System am CavalonPro Gyrocopter. Das war das einzige bemannte Fluggerät auf der Messe. Daneben gab es für Luftaufnahmen eine große Zahl an Video-Drohnen zu sehen.

Eckhard Eckstein

MB 6/2015

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