Bei der 17. Jahresmitgliederversammlung der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V. haben führende Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Produktionswirtschaft am 10. Oktober in Berlin eine klare politische Botschaft gesendet. Die Branche verlangt eine gesetzlich verankerte Investitionsverpflichtung mit fairem Rechterückbehalt. Außerdem wählte der Verband den Gesamtvorstand neu und beschloss die Einrichtung eines KI-Beirats.
Signal an die Politik
„Wir brauchen keine Lippenbekenntnisse, sondern verbindliche gesetzliche Regeln. Ohne sie droht der Ausverkauf des Produktionsstandorts Deutschland – und die Grundarchitektur unseres Filmlandes gerät ins Wanken“, sagte CEO und Sprecherin des Gesamtvorstands Michelle Müntefering zu den Ergebnissen der Jahresmitgliederversammlung und ergänzte: „Wir fordern eine gesetzliche Investitionsverpflichtung mit fairem Rechterückbehalt – ohne Hintertüren.“
Die Produktionsallianz fordert ein verbindliches Gesetz, das Investitionen in die deutsche Film- und Fernsehproduktion sichert. Es soll gewährleisten, dass Rechte fair bei den Produzentinnen und Produzenten verbleiben.
Neuer Gesamtvorstand gewählt
Die Versammlung bestätigte die Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstands in ihren Ämtern. Dazu zählen Müntefering sowie die Sektionsvorsitzenden Maite Woköck (Animation), Kay Siering (Dokumentation), Andrea Schönhuber-Majewski (Entertainment), Laura Machutta (Fernsehen), Janine Jackowski (Kino) und Martin Wolff (Werbung).
Dem Gesamtvorstand gehören außerdem Oliver Berben (Constantin Film AG), Fred Kogel (LEONINE Studios), Sabine de Mardt (Gaumont GmbH), Sascha Schwingel (UFA GmbH), Gabriele M. Walther (Caligari Film- und Fernsehproduktions GmbH) und Johannes Züll (Studio Hamburg GmbH) an.
Neu in das Gremium zog Hannes Jakobsen (DRIVE beta GmbH) ein.
Erweiterung durch Sektionsvertreter
Wegen der Größe ihrer Sektionen vertreten Bernd Wilting (Dokumentation), Stefan Oelze (Entertainment), Michael Polle (Fernsehen) und Meike Kordes (Kino) zusätzlich ihre Bereiche.
Die Produktionsallianz dankte zudem den ausscheidenden Mitgliedern Uli Aselmann, Bernd Neumann und Corinna Mehner für ihr langjähriges Engagement und ihren Einsatz für die Branche.
Satzungsänderung schafft mehr Spielraum
Die Mitgliederversammlung beschloss eine Satzungsänderung, die dem Vorstand mehr Flexibilität verschafft. Künftig kann der Gesamtvorstand auf Vorschlag des Geschäftsführenden Vorstands bis zu fünf zusätzliche Mitglieder kooptieren. Über die Auswahl entscheidet der neue Vorstand in seiner ersten Sitzung im Dezember. Damit kann der Verband schneller auf Entwicklungen reagieren und zusätzliche Expertise einbinden.
KI-Beirat bündelt Expertise
Ein weiterer Beschluss betrifft den Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Ein neuer, sektionsübergreifender KI-Beirat soll die europäischen und nationalen Regulierungen systematisch beobachten. Das Gremium entwickelt Positionen, bereitet Stellungnahmen vor und fördert den Austausch zu rechtlichen und regulatorischen Fragen. Damit verankert die Produktionsallianz das Thema strategisch und langfristig in ihrer Arbeit.
„Mit dem neuen KI-Beirat greifen wir Produzentinnen und Produzenten zudem die gesellschaftliche und politische Dimension des Themas auf. Unser Anspruch ist es, die Zukunft der Filmbranche aktiv zu gestalten“, so Müntefering.
Zukunft aktiv gestalten
Mit dem neuen Vorstand und dem KI-Beirat stellt sich der Verband breiter auf. Müntefering machte deutlich, dass die Branche ihre Zukunft aktiv gestalten will. Der politische Handlungsdruck wächst – und die Produktionswirtschaft erhöht ihn gezielt.