Zum Amtsantritt von Staatsminister für Kultur und Medien, Dr. Florian Weimer, fordern zahlreiche Film- und Medienschaffenden-Verbände die zügige Umsetzung zweier zentraler Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag: eine gesetzliche Investitionsverpflichtung sowie ein steuerbasiertes Anreizmodell zur Stärkung des Filmstandorts Deutschland.
Mehr Verlässlichkeit, weniger Abhängigkeit
In einem gemeinsamen Appell betonen die unterzeichnenden Verbände, dass eine moderne Filmwirtschaft nicht allein durch private Investitionen – etwa in Studioinfrastruktur – entstehe. Vielmehr brauche es kontinuierliche, verlässliche Förderstrukturen, die kreative Inhalte, faire Produktionsbedingungen und stabile Beschäftigung sichern. Ohne klare politische Leitplanken bestehe die Gefahr, dass kulturelle Vielfalt und kreative Eigenständigkeit durch kurzfristige Marktinteressen verdrängt würden.
Steueranreize und Investitionspflicht als Schlüssel
Konkret fordern die Verbände, dass sowohl eine Investitionsverpflichtung für Plattformen und Sender als auch ein international wettbewerbsfähiges Steueranreizmodell eingeführt werden. Nur in dieser Kombination könne Deutschland im globalen Wettbewerb um Produktionsaufträge bestehen, so der Tenor. Die derzeitige Unterfinanzierung schade nicht nur der Wettbewerbsfähigkeit, sondern bremse auch die wirtschaftliche und kreative Entwicklung der Branche.
Studien belegen wirtschaftliche Effekte
Zur Untermauerung ihrer Forderungen verweisen die Verbände auf mehrere Studien, darunter die BMWi-Analyse „Wirtschaftliche Bedeutung der Filmindustrie in Deutschland“ (2017) sowie die Bitkom-Studie zu steuerlichen Anreizsystemen (2022). Beide sollen belegen, dass steuerbasierte Fördermechanismen signifikante Investitionen aus dem In- und Ausland auslösen und hochwertige Arbeitsplätze schaffen können.
Breite Allianz der Branche
Unterstützt wird der Appell von zahlreichen Verbänden der Produktions-, Schauspiel-, Kamera-, Ton-, Schnitt- und Gewerkschaftsbereiche – darunter ADU, BFFS, BVK, fairTV, Pro Quote Film, die Deutsche Akademie für Fernsehen und weitere. Sie alle eint die Forderung nach einem „mutigen politischen Signal“ zur Zukunftssicherung der deutschen Filmwirtschaft.
Forderung an die neue Bundesregierung
Die Unterzeichner appellieren direkt an Staatsminister Weimer und die Bundesregierung: Die angekündigte Reform müsse jetzt kommen. Nur mit einem international anschlussfähigen Förderrahmen könne Deutschland seine Position als Filmnation halten und ausbauen.