Starke Verluste für Studio Hamburg

Studio Hamburg schrieb 2012 hohe Verluste, meldet das Hamburger Abendblatt in seiner Samstagausgabe. Die Bilanz für das Geschäftsjahr, von Studio Hamburg bislang noch nicht veröffentlicht, weise Verluste im Unternehmensbereich Atelier & Technik von knapp 15 Millionen Euro auf.

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Starke Verluste für Studio Hamburg

Zwar erwirtschafteten die übrigen Bereiche Gewinne, insbesondere die Film- und TV-Produktionen, doch dürfte „unterm Strich dennoch ein Minus im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich stehen“, so Abendblatt-Autor Kai-Hinrich Renner.

Überraschend kommt diese Malaise nicht, denn schon der langjährige Vorsitzende der Geschäftsführung Martin Willich hat bei seiner Verabschiedung vor etwas mehr als zwei Jahren diese Entwicklung voraus gesehen und von Überkapazitäten im Atelier-Geschäft gesprochen und gewarnt. Nachfolger Carl Bergengruen wechselt nun zum Ende des Jahres nach Stuttgart, um dort die Film- und Medienförderung zu übernehmen. Derweil sucht der NDR wiederum einen Nachfolger für den zum 1. Dezember ausscheidenden Vorsitzenden der Geschäftsführung. In Hamburg sind noch Sommerferien, daher brodeln derzeit keine Namen für die Nachfolge in der Gerüchteküche hoch und es gibt auch keine Spekulationen, ob ein externer Manager die Nachfolge antritt oder eine Inhouse-Lösung angestrebt wird. Robin Houcken, Mitglied der Geschäftsführung ocder auch Produktionschef Michael Lehmann wären hier denkbare Kandidaten. Wer auch immer die Leitung bei Studio Hamburg übernimmt, er wird Überkapazitäten abbauen müssen, prognostiziert das Hamburger Abendblatt. Demnach stünden die Studios am Standort Berlin zum Verkauf. Studio Hamburg Pressesprecherin Ingrid Meyer-Bosse dementiert Leerstände in den Studios. Die seien gut ausgebucht in Hamburg und Berlin. Das Problem seien bundesweite Überkapazitäten im Atelierbereich, wodurch die Preise stark gesunken seien. Außerdem musste im Geschäftsjahr eine Wertberichtigung vorgenommen werden. Dies seien die Gründe,die zu dem Minus in der Geschäftsbilanz geführt haben. Die Studios in Berlin stehen nach Aussage von Meyder-Bosse auch nicht zum Verkauf. Allerdings würde ein Partner gesucht. (7/13)

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