VTFF fordert TÜV-Stempel als Goldstandard im AÜ-Markt

Zertifizierte Servicequalität muss bei den Ausschreibungsverfahren im Bereich Außenübertragung (AÜ) zum Standard werden. Dies fordert der Verband der technischen Betriebe Film und Fernsehen (VTFF) mit Blick auf seine Mitglieder aus dem AÜ-Bereich.

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VTFF fordert TÜV-Stempel als Goldstandard im AÜ-Markt
Markus Osthaus, VTFF-Vorstand Außenübertragung ©EMpress

„Der Preis für AÜ-Dienstleistungen darf bei den Ausschreibungen der Produzenten und Sender nicht mehr allein das ausschlaggebende Kriterium sein“, erklärt Markus Osthaus, VTFF-Vorstand Außenübertragung. Die Sicherheit, die TÜV-geprüfte Servicequalität biete, müsse von den Auftraggebern viel stärker als bisher honoriert werden, so Osthaus weiter.

Um dauerhaft Servicequalität auf höchstem Niveau bieten zu können, durchlaufen die VTFF-Mitglieder aus dem AÜ-Bereich seit 2020 ein anspruchsvolles Zertifizierungsverfahren. Mit dem durch den TÜV Rheinland erstmals in der Branche vergebenen Siegel garantieren die AÜ-Unternehmen ihren Auftraggebern optimale Produktionsbedingungen, etwa bei der Außenübertragung von Sport- oder Showveranstaltungen. Neben der Testierung der technischen Organisations- und Produktionsabläufe umfasst das Zertifizierungsverfahren u.a. Themen wie Reklamations- und Beschwerdemanagement, Recht, Finanzen, Versicherungen, Investitionen in Technik und Personal, Arbeitsschutz und -sicherheit sowie Mitarbeiterqualifikation. Das Gütesiegel für Außenproduktion im Bereich Film und Fernsehen ist bislang in Deutschland und Europa einmalig. Die AÜ-Gruppe des VTFF entwickelt die Kriterien für das Siegel im Sinne einer optimalen Servicephilosophie fortlaufend weiter.

Mit diesem kompakten Paket für garantierte Servicequalität wollen sich die VTFF-Mitglieder durch eine überprüfbare Serviceorientierung klar von den schwarzen Schafen der Branche abgrenzen. Die Zertifizierung wird jedes Jahr vom TÜV Rheinland überprüft und ist für die zumeist kleinen und mittelständischen AÜ-Firmen aufwändig und kostenträchtig. Dies geschieht in einem wettbewerbsintensiven Markt, der seit Jahren unter einem starken Preisdruck steht und gleichzeitig von sehr hohen Leistungsanforderungen an die AÜ-Unternehmen geprägt ist. „Die Branche steht massiv unter Druck, was die Preise und die Ertragssituation angeht“, erklärt VTFF-Vorstand Osthaus, seit 2011 Geschäftsführer der TVN Mobile Production aus Hannover. Umso wichtiger sei es, dass das freiwillig abgegebene Versprechen zu zertifizierter Servicequalität von der Branche deutlich stärker als bisher anerkannt wird.

„Die Selbstverpflichtung unser AÜ-Unternehmen zu testierter Qualität muss entsprechend honoriert werden“, so Osthaus weiter. Mit der Zertifizierung werde das Risiko der Auftraggeber minimiert und zudem die qualitativ hochwertige Umsetzung der Produktionen abgesichert. „Die zertifizierte und auditierte Qualität bei Außenübertragungen und nicht der Preis muss deshalb künftig bei den Ausschreibungen das ausschlaggebende Kriterium sein“, fordert Osthaus. Sie müsse zum Branchenstandard werden. Dies werde der VTFF im kommenden Jahr gegenüber den Entscheidungsträgern der TV- und Filmbranche, etwa bei Herstellungsleitung und in den Redaktionen, noch nachdrücklicher als bisher kommunizieren. Der AÜ-Gruppe des VTFF gehören zwölf renommierte Außenübertragungs-unternehmen an, die einen Großteil des Branchenumsatzes repräsentieren. Laut der letzten Marktstudie beträgt der Umsatz der deutschen AÜ-Branche rund 70 Millionen Euro.