Der Verband Technischer Betriebe Film und Fernsehen (VTFF) feierte sein 75-jähriges Jubiläum mit einer modernisierten Satzung und erweitertem Vorstand. Gleichzeitig appellierte der VTFF an die Politik, den Produktionsstandort Deutschland zu stärken.
Modernisierte Satzung und erweiterter Vorstand beim VTFF
Am 14. Oktober traf sich der VTFF zu seiner Jahreshauptversammlung in Wuppertal. Zu den wichtigsten Beschlüssen gehörte die Verabschiedung einer modernisierten Satzung. Diese sieht unter dem Dach des VTFF neue Gruppen für Fundusbetriebe, Visual Effects (VFX), virtuelle Studios und Personal-Recruiting vor. Damit passt sich der Verband den Veränderungen im Markt an und öffnet sich weiteren Gewerken innerhalb der Dienstleistungsbranche.
Innerhalb des Vorstands gab es signifikante Veränderungen. Charlie Woebcken und Christian Sommer, beide langjährige Vorstände, schieden aus und wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die Laudatio für ihre Verdienste hielt der amtierende FFA-Präsident Bernd Neumann. In der Nachwahl wurden Andrea Peters, CEO der Theaterkunst GmbH, und Andrea Brüggemann, CEO der Buch Mich GmbH, in den Vorstand gewählt. „Mit der teilweisen Neubesetzung des Vorstands ist dem VTFF eine sehr gute Staffelübergabe gelungen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Stefan Hoff. In seiner langen Geschichte habe es der Verband stets geschafft, sich neu zu erfinden und frische Impulse zu setzen.
Appell an die Politik: Produktionsstandort Deutschland erhalten
Die Mitgliederversammlung formulierte einen eindringlichen Appell an die Länder- und Bundespolitik, noch in diesem Jahr ein wirksames Anreizmodell, ein Tax Incentive, zu verabschieden. Nur so sei die Wettbewerbsfähigkeit für Film- und Serienproduktionen wiederherzustellen. Ein weiteres Jahr mit leeren Auftragsbüchern und nicht ausgelasteten Kapazitäten würden viele technische Dienstleister nicht überleben. „Das Dienstleistersterben hat bereits begonnen!“, erklärte VTFF-Geschäftsführer Achim Rohnke und betonte: „Die Politik muss endlich den Turbo anwerfen.“
Zudem schloss sich die Versammlung der Forderung anderer Branchenverbände an, dass mindestens 50 Prozent der Beitragseinnahmen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in die Programmproduktion fließen sollten. Außerdem forderte der VTFF erneut, dass ARD und ZDF technische Dienstleistungen (z. B. Ü-Wagen, Postproduktion Bild und Ton) konsequent an den freien Markt outsourcen, um Effizienz zu steigern.
Nach der Jahreshauptversammlung feierte der VTFF sein 75-jähriges Bestehen im Wuppertaler Club Open Ground. Als Laudator für die ausscheidenden Vorstände sprach Bernd Neumann, und Björn Böhning, Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz, hielt die Keynote.