Alle Services für alle Plattformen

Die SES Platform Services GmbH ist dabei, ihren Dienstleistungen im Kernmarkt Deutschland auszubauen und international zu expandieren. MEDIEN BULLETIN sprach darüber mit Vertriebschefin Sophie Lersch.

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Alle Services für alle Plattformen

Seit Anfang des Jahres verantworten Sie als Chief Sales Officer den Vetrieb der SES Platform Service. Was hat sich für Sie seither verändert?

Ich habe vorher die Key Accounts betreut und sehr intensiv mit unseren großen Kunden zusammengearbeitet. Durch meine neue Rolle hat sich viel in den organisatorischen und strategischen Bereich hinein verlagert.

Ursprünglich war die SES Platform Services auf den deutschen Markt fokussiert. Wie stellt sich das heute dar?

Einige unserer wichtigsten Kunden kommen aus Deutschland und eines unserer Ziele ist, diesen Markt weiter zu entwickeln. Wir haben aber inzwischen auch Vertriebsbüros auf allen Kontinenten der Welt und haben in den letzten Jahren die Internationalisierung unseres Geschäfts stetig vorangetrieben.

Deshalb auch Ihre Präsenz nicht nur auf der IFA, sondern auch auf der IBC…

Ja, das ist für uns eigentlich schon Routine. Wir sind seit Jahren auf allen wichtigen Messen vertreten. Zum Beispiel auch auf der großen Broadcast-Kongressmesse NAB in Las Vegas.

Warum zeigen Sie dort Flagge? Mit welchen Diensten können Sie von Unterföhring aus den US-Markt adressieren?

Zum einen können wir durch den Verbund mit der SES auf ein globales Netzwerk von Teleports und Sendezentren zugreifen. Zum anderen sind einige unserer Dienstleistungen Cloud-Services, das heißt, unsere Kunden können von jedem Ort der Welt – einen Internetanschluss vorausgesetzt – Prozesse steuern und Inhalte anliefern oder von uns ausliefern lassen.

Der letzte „groß“ verkündete Key-Account-Kunde, Turner, stärkt aber erst einmal wieder das deutschsprachige Kerngeschäft?

Ich würde das eher als europäisch definieren. Wir betreuen ja zukünftig auch Turner Kanäle für die Beneluxregion. Was aber besonders spannend ist: Neben der Sendeabwicklung übernehmen wir auch alle Dienstleistungen rund um die Belieferung von Video on Demand-Plattformen. Das heißt, dass wir die Inhalte individuell für jede Plattform transcodieren, mit Metadaten paketieren und an insgesamt 13 unterschiedliche Plattformen ausliefern.

Zusammen mit den Themen Cloud und Multiscreen wird das alles doch sehr komplex! Wie sind Sie da aufgestellt?

Die technische Abwicklung ist durch die Vielfalt an Video-Plattformen und Endgeräten in den letzten Jahren in der Tat immer komplexer geworden. Wir sind da hervorragend aufgestellt. Unser Anspruch war ja schon immer: die Geschäftsmodelle unserer Kunden mit technischen Dienstleistungen für alle Verbreitungswege zu unterstützen. Und zwar aus einer Hand.

Inwieweit berühren Sie die Aktivitäten von Unternehmen wie Magine?

Videoplattformen wie Magine sind für uns in erster Linie potentielle Kunden oder Abnehmer von Content unserer Kunden. Insofern profitieren wir von deren Aktivitäten.

Sie setzen also auf die jeweilige Schnittstelle um?

So kann man das sagen. Ein Beispiel dafür ist unser Multiscreen Encoding Service für Sky Go. Hier stellen wir bis zu 14 Livekanäle mit sechs unterschiedlichen Bitraten pro Stream bereit. Adaptive Streaming sorgt dafür, dass der Zuschauer, je nach dem in welchem Netz er sich gerade befindet, die optimale Bildqualität genießen kann.

Eutelsat ist in Deutschland, zumindest DTH, nicht wirklich Konkurrenz, aber was den KabelKiosk angeht, auch gerade was Adepted Streaming-Lösungen und den White Label-Ansatz angeht, nicht zu unterschätzen. Bleiben Sie reiner Dienstleister für Sender oder wollen Sie vielleicht auch auf diesem Feld mitmischen?

Wir sind und bleiben technischer Dienstleister. Was unseren Dienstleistungsumfang gerade für unterschiedliche Netze und Plattformen angeht sind wir sicherlich Vorreiter in Deutschland.

Werfen wir doch einmal kurz einen Blick auf das Ganze. Denn der Weg von der alten „Kirch Technik“ die Astra dann als APS übernommen hat, hin zu der SES Plattform Services heute, ist ja ein weiter Weg. Was sind die zentralen Elemente in Ihrem Leistungsspektrum? Und welche weiteren Ziele verfolgen Sie?

Innovation und die Weiterentwicklung unserer Services stehen für uns schon immer im Vordergrund. Wir bieten heute die komplette Palette an technischen Services an, die ein Fernsehsender braucht um seine Inhalte zu managen und an möglichst viele Zuschauer zu verbreiten – und zwar auf allen Verbreitungswegen und auf alle Endgeräte. Wir haben schon vor vielen Jahren unsere Workflows auf eine rein filebasierte Abwicklung umgestellt, davon profitieren wir noch heute. Ein Kernelement ist da natürlich unser Digitales Archiv und die dazugehörige Cloud-basierte Media Asset Management Software. Damit konnten wir auch schon einige Kunden außerhalb der klassischen Fernsehbranche gewinnen, die diese Lösung als technische Plattform für das Management ihres Video Content nutzen. Vom Content Management über die Sendeabwicklung bis hin zur Verbreitung über Satellit oder Internet und der Zulieferung an Kabel- beziehungsweise IP-TV-Netze bieten wir das volle Programm. In den letzten Jahren haben wir besonders unsere Services im Bereich des non-linearen Fernsehens ausgebaut. Mit unseren Content Management Services ermöglichen wir es unseren Kunden Videoinhalte digital zu speichern und auf Knopfdruck an die unterschiedlichsten Videoplattformen auszuliefern. Hier gibt es auch noch einige Bereiche, zum Beispiel das Metadatenmanagement, die wir weiter ausbauen wollen.

Als neues Thema kommt ja jetzt Ultra HD dazu. Was ist Ihre Prognose, wann wird das so richtig losgehen, wann wird das ein richtiger Markt? Beim Endkunden müsste ja erst wieder einmal die ganze technische Infrastruktur ausgetauscht werden.

Die tauscht der Zuschauer ja selber aus und die Qualität der neuen Fernseher liefert beste Argumente, dass er das auch gerne machen wird. Wir arbeiten eng mit der Industrie und Sendern zusammen, damit Ultra HD rasch kommerzielle Wirklichkeit werden kann. Unsere technische Infrastruktur und unsere Services sind schon heute Ultra HD ready. 2015 sind die nötigen neuen Receiver erhältlich und auch die Encoding-Technologie wird so weit sein, das ein Sender einen Live-Ultra HD Service über Satellit starten kann. Dazu müssen die Fernsehsender und Contentproduzenten natürlich ihre Produktionsprozesse auf Ultra HD beziehungsweise 4K umstellen. Auch hier ist schon viel in Bewegung. Sky Deutschland schaut sich zum Beispiel das Thema schon sehr intensiv an.

Sie haben die zunehmende Bedeutung von nicht-linearem Fernsehen herausgestellt. Noch haben wir ein Problem mit den Bandbreiten im Internet. Von daher wird uns der lineare Verbreitungsweg, also auch der Satellit wohl noch eine ganze Weile erhalten bleiben. Das macht Sie doch sicher froh?

Den Bereich des nicht-linearen Videokonsums, also Video on Demand, sehen wir als komplementären Verbreitungsweg, der in Zukunft immer wichtiger wird. Der Satellit mit einer Reichweite von 18 Millionen Haushalten bleibt für die lineare Verbreitung von Fernsehkanälen natürlich der Empfangsweg Nummer eins.

Das müssen Sie ja jetzt sagen! Immer, oder bezieht sich das nicht eher auf eine Übergangszeit?

Broadcast über Satellit ist der effizienteste Übertragungsweg für lineares Fernsehen und garantiert eine hohe Reichweite, das wird auch noch lange so bleiben. Trotzdem hat sich das Konsumverhalten der Zuschauer durch höhere Bandbreiten im Internet, durch Smartphones, Tablets, SmartTVs und einen einfacheren Zugang zu Video-on-Demand-Angeboten verändert. Diesen Veränderungen tragen wir durch eine stetige Anpassung unserer Dienstleistungspalette Rechnung. Und das macht uns so einzigartig: Wir können unseren Kunden alle Services für alle Verbreitungsplattformen aus einer Hand anbieten.
Dieter Brockmeyer
(MB 10/13)

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