Schlüsselfaktor für erfolgreiche 3D-Entwicklung

Schlüsselfaktor zur erfolgreichen Entwicklung des 3D-Marktes ist das Angebot immersiver und überzeugender Unterhaltungserlebnisse. Neben der Verfügbarkeit entsprechender Inhalte ist auch die Preispolitik bei Endgeräten ein entscheidender Faktor erklärt Unternehmensberatung Frost & Sullivan.

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Schlüsselfaktor für erfolgreiche 3D-Entwicklung

„Die Entwicklungen der letzten zwölf Monate haben das Potential des 3D-Videomarktes stark erhöht”, erklärt Adrian Drozd, Principal Analyst der Telekom-Gruppe bei Frost & Sullivan. „Die Branche konzentriert sich im Augenblick darauf, das 3D-Erlebnis auch auf das Home-Entertainment auszuweiten und außerdem speziell auf den Bereich der Mobilgeräte.“

Während 3D-fähige Geräte (z.B. TV-Geräte, Set-Top-Boxen etc.) inzwischen allgemein erhältlich sind, bremsen die hohen Preise und die begrenzte Verfügbarkeit von Inhalten noch immer das Wachstum. Die Preise für 3D-Fernsehgeräte liegen deutlich über denen für Standardfernseher, wobei zusätzliche Kosten dadurch anfallen, dass alle Zuschauer noch extra mit speziellen 3D-Brillen ausgestattet werden müssen. Von noch größerer Bedeutung ist der zurzeit noch bestehende Mangel an entsprechenden Inhalten, da nur eine begrenzte Anzahl von Pay-TV-Anbietern 3D-Inhalte senden. Führende Hersteller haben zwar eine Reihe von 3D-kompatiblen Blu-ray-Playern auf den Markt gebracht, die Anzahl der für dieses Jahr vorgesehenen 3D-Filme bleibt jedoch sehr gering, was die Attraktivität für Konsumenten zusätzlich verringert.

Auch die Spieleindustrie versucht aus dem steigenden Interesse nach 3D-Unterhaltung Profit zu ziehen. Sony kündigte kürzlich eine Reihe von 3D-Spielen an und wird im Laufe des Jahres voraussichtlich weitere Upgrades für die PlayStation 3 herausbringen, die 3D-Blu-ray-Disc-Playback ermöglichen; derartige Entwicklungen könnten dem Markt für 3D-Discs rechtzeitig einen gehörigen Schub geben. Nintendo setzt derzeit mit der neu angekündigten Spielkonsole 3DS auf mobiles Spielerlebnis, die durch ein autostereoskopisches Display Dreidimensionalität ganz ohne Spezialbrillen vermittelt.

Die Spielkonsole Nintendo 3DS ist hierbei nicht das erste Mobilfunkgerät mit 3D-Funktion. „Bereits im Jahr 2007 brachte Samsung das weltweit erste 3D-Handy auf den Markt und präsentierte kürzlich in Südkorea ein aktualisiertes Modell“, fügt Saverio Romeo, Senior Industry Analyst bei Frost & Sullivan hinzu. „Auch andere Hersteller von Mobilfunkgeräten arbeiten an diesem Thema: Nokia mit seiner Forschung im Bereich der 3D-Graphik und Motorola mit der Markteinführung seines ersten 3D-Handys.”

Auch 3D-Content-Provider wenden sich immer stärker den Anwendungen für Spiele, Location-Based-Services und soziale Netzwerke für mobile Dreidimensionalität zu. „Eine Frage bleibt im Bezug auf mobile 3D-Technologie jedoch offen: kann das überwältigende Erlebnis, das die Zuschauer in die 3D-Kinos lockt (und bis zu einem gewissen Grad auch bei 3D-Fernsehen Anziehung ausübt) auch auf kleinen Bildschirmen überzeugen?“, gibt Romeo zu bedenken.

„3D-Video steckt noch in den Kinderschuhen. Der Kinoerfolg hat zwar gezeigt, dass bei den Konsumenten Nachfrage nach dreidimensionaler Unterhaltung besteht, aber bis dieser Erfolg auch im Home-Entertainment Fuß fasst, wird einige Zeit vergehen“, bemerkt Adrian Drozd abschließend. „Die relative hohen Anschaffungskosten für 3D-Fernseher blockieren die entsprechenden 3D-Dienste kurzfristig noch in der Phase der “Early Adopters”, wohingegen die Verfügbarkeit von Inhalten die Öffnung zum Massenmarkt ermöglichen wird, sobald diese anfänglichen Hindernisse überwunden sind.” (08/10)