SWR und BR künftig mit gemeinsamer Sendeabwicklung

Im Zuge der ARD-Strukturreform setzen SWR und BR künftig auf eine gemeinsame Sendeabwicklung. Das soll vor allem die Kosten der Rundfunkanstalten senken.

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Katja Wildermuth (Intendantin BR) und Kai Gniffke (Intendant SWR & ARD-Vorsitzender)
Katja Wildermuth (Intendantin BR) und Kai Gniffke (Intendant SWR & ARD-Vorsitzender) am 24.04.2024 in Leipzig ©SWR/MDR/Robert Hensel

Der Südwestrundfunk (SWR) und der Bayerische Rundfunk (BR) rücken näher zusammen und kooperieren bei der Sendeabwicklung (SAW). Das BR Fernsehen wird künftig nicht mehr vom Bayerischen Rundfunk in München, sondern vom SWR aus dem Funkhaus Baden-Baden technisch abgewickelt. Von dort aus erfolgt bereits in Kooperation die Sendeabwicklung zentral für das hr Fernsehen des Hessischen Rundfunks, für das SWR Fernsehen, für das SR Fernsehen des Saarländischen Rundfunks sowie für den vom BR verantworteten ARD-Bildungskanal ARD alpha. Das BR Fernsehen kommt nun hinzu und komplettiert damit eine neue “Südschiene” innerhalb der ARD in der gemeinsamen Sendeabwicklung. Nach einer Testphase ist die neue Arbeitsgemeinschaft Anfang Mai 2024 in den Regelbetrieb übergegangen.

“Gemeinsam Kosten für Technik, Service und Betrieb senken.”

Kai Gniffke, SWR Intendant und ARD Vorsitzender

“Mit dieser Kooperation bündeln wir Ressourcen und Kräfte im Sinne der Gemeinschaft. Wir senken zusammen Kosten für Technik, Service und Betrieb – das ermöglicht es uns, in der ARD technisch auch zukünftig auf höchstem Niveau zu arbeiten”, sagt der SWR Intendant und ARD Vorsitzende Kai Gniffke.

“Kluge Arbeitsteilung, die Synergien schafft.”

Katja Wildermuth, BR-Intendantin:

“Der BR ist bestrebt, wo immer technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll, eng mit anderen Landesrundfunkanstalten der ARD zu kooperieren. Bereits 2019 haben wir die Sendeabwicklung von ARD alpha auf die gemeinsame “Südschiene” gesetzt, nun folgt das BR Fernsehen. Ein gutes Beispiel für kluge Arbeitsteilung, die Synergien schafft, ohne den inhaltlichen Kern anzutasten: unsere unverwechselbaren regionalen Programminhalte”, so BR-Intendantin, Katja Wildermuth.

Die gemeinsame Sendeabwicklung beschränkt sich auf den sendetechnischen Teil, der die einzelnen Programmbestandteile zu fertigen linearen Sendesignalen für alle Verbreitungswege zusammensetzt. Die Programminhalte verbleiben in der Verantwortung der einzelnen Landesrundfunkanstalten, die Gestaltung erfolgt in deren Verantwortung. Die rein softwarebasierten Sendestrings für die einzelnen Fernsehprogramme werden im Playout-Center in Baden-Baden ausgespielt. Es arbeitet im 24-Stunden-Betrieb an sieben Tagen in der Woche. Dadurch können auch beim Personaleinsatz wichtige Synergieeffekte erzielt werden. Die Technik wurde dafür in einer intensiven Umsetzungsphase aufgerüstet.

Zusammenarbeit in der ARD: Synergien schaffen

Die gemeinsame Sendeabwicklung soll, so die ARD, ein praktisches Beispiel dafür sein, wie Zusammenarbeit und Miteinander in der ARD erfolgreich und zukunftsorientiert funktionieren. Zudem sei es ein klares Bekenntnis des SWR zum Standort Baden-Baden. Die Kooperation ist Teil der ARD-Strukturreform, bei der der SWR die Federführung für das Projekt Sendeabwicklung übernommen hat.

Ein Blick zurück: Am 5. September 2019 startete mit dem Bildungskanal ARD alpha (in Programmverantwortung des BR) das erste Fernsehprogramm aus der sogenannten “Sendeabwicklung Südschiene”. Am 28. Juni 2021 folgte das SR Fernsehen (es wird bereits seit vielen Jahren vom SWR für den SR abgewickelt und hat einen gemeinsamen Mantel mit dem SWR Fernsehen), am 18. März 2022 das SWR Fernsehen für Rheinland-Pfalz und am 4. Juli 2022 das SWR Fernsehen für Baden-Württemberg. Die neuen Sendestrecken für das hr-fernsehen gehen am 23. März 2023 auf Sendung. Das BR Fernsehen mit den regionalen Ausprägungen “Nord” und “Süd” startete am 2. Mai 2024.

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