Deutscher Produzententag 2025: Filmwirtschaft fordert Reformen

Beim Deutschen Produzententag 2025 in Berlin diskutierten Branchenvertreter über die Zukunft der Filmwirtschaft und appellierten an die Politik.

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„Berliner Runde“ mit Thomas Hacker, FDP, Martin Rabanus, SPD, Michael Sacher, Bündnis90/Die Grünen sowie Dr. Christiane Schenderlein, CDU
„Berliner Runde“ mit Thomas Hacker, FDP, Martin Rabanus, SPD, Michael Sacher, Bündnis90/Die Grünen sowie Dr. Christiane Schenderlein, CDU ©Thomas Kierok

Beim Deutschen Produzententag 2025 in Berlin trafen sich rund 650 Vertreter aus Politik, Medien und Filmwirtschaft, um über die Zukunft der Branche zu diskutieren. Im Fokus standen die bevorstehende Bundestagswahl und die Forderung nach einem nachhaltigen Marktdesign.

Branche fordert Fortführung der Reformen

Der Deutsche Produzententag 2025, der traditionell zu Beginn der Berlinale stattfand, stand im Zeichen der anstehenden Bundestagswahl.

Björn Böhning, CEO und Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz
Staatsministerin Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien ©Thomas Kierok

Björn Böhning, CEO der Produktionsallianz, appellierte in seiner Eröffnungsrede an die künftige Bundesregierung, die begonnene Reform der Filmförderung fortzusetzen. „Sonst droht ein Rollback statt Fortschritt“, warnte er. Ein konkurrenzfähiges Steueranreizmodell sei entscheidend für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Filmstandort. Zudem müsse verhindert werden, dass Rechte an deutschen Produktionen ungehindert ins Ausland abwandern.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth zog eine positive Bilanz der bisherigen Filmförderreform. Sie betonte, das neue Filmförderungsgesetz sei eines der wichtigsten kulturpolitischen Vorhaben der aktuellen Legislaturperiode. Gleichzeitig unterstrich sie die Bedeutung des Branchenzusammenhalts für die Zukunft.

Künstliche Intelligenz und Branchenzukunft

Stephan Schmitter, CEO von RTL Deutschland, äußerte sich zur Rolle künstlicher Intelligenz in der Filmproduktion. „KI kann Kreativität nicht ersetzen, aber sie hilft, Produktionsprozesse zu optimieren“, sagte er. Dies sei entscheidend, um die Branche zukunftsfähig zu machen.

ARD-Intendant Florian Hager betonte in einer Talkrunde die Bedeutung der Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. „Wir packen strukturelle Dinge an und wollen unsere Vielfalt erhalten“, erklärte er. Die ARD wolle daher ein starker Partner für Produzentinnen und Produzenten bleiben.

Politische Diskussionen und internationale Verantwortung

In der traditionellen „Berliner Runde“ diskutierten Vertreter der im Bundestag vertretenen Parteien über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft. Unter den Teilnehmern waren Thomas Hacker (FDP), Martin Rabanus (SPD), Michael Sacher (Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Christiane Schenderlein (CDU).

Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda aus Hamburg hob in seiner Rede die Verantwortung der Politik hervor, verfolgte Künstlerinnen und Künstler zu schützen. Dies sei ein zentrales Anliegen in einer zunehmend globalisierten Medienlandschaft.

Der Deutsche Produzententag 2025 endete mit einem klaren Signal. Die Branche hat große Herausforderungen. Sie ist aber bereit, diese gemeinsam anzugehen. Die Forderungen an die Politik sind deutlich – nun liegt es an der neuen Bundesregierung, darauf zu reagieren.