ARD-aktuell produziert jetzt komplett in HD

ARD-aktuell hat am 19. April seine gesamte Nachrichtenproduktion auf HD umgestellt. Betroffen davon ist auch das Enterprise sQ-System von Quantel, mit dem bei ARD-aktuell 2006 die serverbasierte Nachrichtenproduktion eingeführt wurde.

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ARD-aktuell produziert jetzt komplett in HD

Das Quantel-System ist nach dem erfolgreichen HD-Upgrade in der Lage, die gesamte Nachrichtenproduktion vom Ingest bis zum Playout in HD-Qualität zu leisten. „Wir haben umfangreiche Tests vorgenommen, um zu prüfen, wie sich das System mit höherer Datenlast verhält“, berichtet Andreas Lützkendorf, Redakteur bei ARD-aktuell und Programmchef von tagesschau24. Während der HD-Umstellung, die über einen Zeitraum von vier Monaten erfolgte, blieben die Arbeitsabläufe der Redaktion davon völlig unberührt. „Es war uns sehr wichtig, dass sich die Workflows nicht verändern“, versichert der Programmchef. „Das System läuft jetzt auch im HD-Betrieb sehr stabil“, sagt er.

Für die Produktion in den Newsrooms bei ARD-aktuell stehen den Redakteuren insgesamt 100 Arbeitsplätze zur Verfügung, die zum Browsen und Schneiden mit sQ Cut X ausgestattet sind. Hinzu kommen weitere zehn sQ Edit Plus-Versionen für die Cutter, die im Zuge des HD-Upgrades eine Schulung für den Umgang mit der neuen Software erhalten haben.

Neben dem HD-Upgrade des Enterprise sQ-Systems hat ARD-aktuell ein neues Nachrichtenstudio erhalten, das komplett HD-fähig ist. In diesem neuen Studio, das über zwei separate Moderationstische sowie eine 17,5 Meter breite Medienwand hinter den Plätzen der Sprecher und Moderatoren verfügt, werden nun alle Sendungen von ARD-aktuell mit einem überarbeiteten Vorspann und in neuem Design produziert. Die Medienwand ist mit Panoramabildern, Fotos, Videos und Schriften bespielbar. Zu diesem Zweck werfen sieben Beamer die wechselnden Hintergrundbilder in Rückprojektion auf die Medienwand. Der Vorteil: Die Präsentatoren sehen die Darstellung nicht nur auf einem Monitor, sondern real im Studio.

Das neue 320 Quadratmeter große Studio ist auf der Grundfläche des vorhandenen früheren Havariestudios von ARD-aktuell entstanden. Neben der klassischen Regie für die Hauptnachrichtensendungen wie Tagesschau und Tagesthemen ist für tagesschau24 eine eigene Regie eingerichtet worden. In beiden Regien wird eine Sendeautomation eingesetzt.

Im Zuge der HD-Aufrüstung ist das Enterprise sQ-System um jeweils einen Server pro Zone erweitert worden, damit die Aufnahmekapazität von 600 Stunden in SD auch im HD-Format gewährleistet ist. „Wir müssen das Material sieben Tage lang auf dem Server vorhalten, um am Sonntag den ‚Wochenspiegel‘ produzieren zu können“, erläutert Lützkendorf. Durch die HD-Umstellung weist das System zudem eine noch höhere Redundanz auf. Bisher wurde jeder fertige Beitrag zweimal pro Zone geklont. Durch die zusätzlich installierten Server wird jedes fertig gestellte Nachrichtenstück jetzt sogar dreimal in jeder Zone gesichert.

Das Zwei-Zonen-Modell ist bei ARD-aktuell installiert worden, um im Falle einer Havarie auf die zweite Zone umschalten zu können und damit die Sendesicherheit zu garantieren. „Wir haben das Zwei-Zonen-Modell auch in Hinblick auf nötige Updates gewählt“, unterstreicht Detlef Kopp, Fachgruppenleiter für das Enterprise sQ-System bei ARD-aktuell, „denn bei einem Sendebetrieb rund um die Uhr ist es nicht möglich, ein System für ein Update aus dem laufenden Betrieb zu nehmen.“ In der größten deutschen TV-Nachrichtenzentrale in Hamburg-Lokstedt werden täglich 14 Stunden Programm produziert. „Für unsere Anwendungen in der Nachrichtenproduktion ist Quantel ein echtes Erfolgsmodell“, bestätigt der Systemkoordinator.

„Wir freuen uns, dass wir unsere langjährige Zusammenarbeit mit ARD-aktuell weiter fortsetzen und ihnen mit Quantels Enterprise sQ-System eine reibungslose HD-Umstellung ermöglichen konnten”, resümiert Thomas Birner, Director of Sales, Central Europe and Middle East. „Insbesondere für eine renommierte Hauptnachrichtensendung wie die 20 Uhr-Ausgabe der Tagesschau sind Systemstabilität und Sicherheit sehr entscheidende Schlüsselkomponenten. Genau diese Anforderungen erfüllt Quantel mit seinen heutigen und zukünftigen Broadcast-Lösungen.” (4/14)

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