Final Cut Pro X erhitzt die Gemüter

Mit Final Cut Pro X hat Apple jetzt die neue Version seiner Videobearbeitungssoftware auf den Markt gebracht. Das Unternehmen bezeichnet sie als „revolutionär“. FCP X wird den Videoschnitt komplett neu definieren, heißt es in einer Mitteilung. Manche Videoprofis sehen das anders. Es gab viele negative Reaktionen.

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Final Cut Pro X erhitzt die Gemüter

Fehlende Funktionen wie die Multi-Monitor und Multi-Kamera-Unterstützung sowie der Wegfall der Timeline werden bemängelt, ebenso die Tatsache, dass die neue Version mit den alten nicht mehr kompatibel ist. Projekte aus älteren Versionen lassen sich nicht importieren. Apple sieht die Kritik der FCP-Profi-User gelassen. Man ist überzeugt, dass sich Frustration nach ein wenig Ausprobieren der neuen Features in Begeisterung wandeln wird. Das Unternehmen machte klar, dass nur durch einen Komplettumbau eine deutlich höhere Performance der FCP-Software erreicht und die Zukunftsfähigkeit des Systems sichergestellt werden konnte. Einige Kritikpunkte sollen durch Updates ausgeräumt werden. Laut Apple wurde FCP X vor dem Launch mit 57 professionellen Anwendern in Betatests intensiv geprüft. Sie alle hätten das neue Programm hoch gelobt, heißt es.

Das auf der modernen 64-Bit Architektur aufgebaute Final Cut Pro X beinhaltet unter anderem Highlight-Funktionen wie Magnetic Timeline, mit der man auf einer flexiblen, spurlosen Leinwand schneiden kann, eine automatische Inhaltsanalyse, die Daten beim Import nach Aufnahmeart, Medium und Personen kategorisiert und Hintergrund-Rendering, welches es erlaubt, ohne Unterbrechungen zu arbeiten. Final Cut Pro X ist nur über den Mac App Store verfügbar. Der Preis liegt bei 240 Euro. Die Vorgängerversion kostet rund 1.000 Euro.

“Final Cut Pro X ist der größte Fortschritt im professionellen Videoschnitt seit der ersten Version von Final Cut Pro”, sagt Philip Schiller, Senior Vice President Worldwide Product Marketing von Apple. “Wir haben es den weltbesten professionellen Cuttern gezeigt und ihnen ist die Kinnlade heruntergefallen.”
“Ich bin begeistert von dem was Apple aus Final Cut Pro gemacht hat”, erklärt Angus Wall, der mit dem Oscar für den besten Schnitt ausgezeichnet wurde. “Final Cut Pro X ist unglaublich modern und schnell aber das Wichtigste ist, dass es einem hilft sich auf das kreative Erzählen der Geschichte zu fokussieren, während es die ganzen technischen Details aktiv bewältigt.”

Das Herz von Final Cut Pro X ist die Magnetic Timeline, ein Ansatz, Footage-Material ohne Spuren zu schneiden und der es ermöglicht Clips hinzuzufügen und zu arrangieren wo immer man sie haben möchte, während die anderen Clips augenblicklich zur Seite rücken. Mit verknüpften Clips kann man vorhergehende Story-Clips mit anderen Elementen koppeln, wie etwa Untertitel und Soundeffekte, sodass sie perfekt verknüpft bleiben wenn man sie bewegt. Man kann sogar zusammengehörige Elemente der Story in Zusammengesetzte Clips kombinieren, der wie ein einzelner Clip bearbeitet werden kann.

Mit der neuen Auditions-Funktion ist es möglich, zwischen verschiedenen Clip-Sammlungen zu wechseln, um sofort alternative Aufnahmen vergleichen zu können.

Die automatische Inhaltsanalyse durchsucht die Medien während des Imports und fügt den Inhalten nützliche Informationen hinzu. Final Cut Pro X nutzt diese Daten, um die Clips dynamisch in intelligenten Sammlungen zu organisieren. So können Clips die man sucht anhand von Close-up-Aufnahmen, Medium oder Weitwinkelaufnahmen sowie nach Medienart und der Anzahl von Personen in der Aufnahme gefunden werden. Außerdem kann man Teile von Clips mit sequenzbezogenen Schlagwörtern versehen um den Daten benutzerdefinierte Suchkriterien hinzuzufügen.

Das von Grund auf neu programmierte 64 Bit Final Cut Pro X nutzt laut Apple die neueste Mac Hardware voll aus. Viele Bearbeitungsschritte können deshalb sehr schnell im Hintergrund laufen. Final Cut Pro X verfügt außerdem über leistungsstarke Werkzeuge zur Audiobearbeitung und Farbkorrektur und wird von zwei passenden Apps ergänzt. Motion 5 für professionelle Grafikanimation sowie Compressor 4 für Codieren; diese Apps sind über den Mac App Store für je 40 Euro erhältlich. (06/11)

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