Dienstleisterstudie zeigt klaren Handlungsbedarf

Der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V. (VTFF) hat erstmals die wirtschaftliche Situation der technisch-kreativen Dienstleister in der Film- und TV-Produktion untersucht und Ergebnisse jetzt vorgelegt.

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Dienstleisterstudie zeigt klaren Handlungsbedarf

Die VTFF-Studie belegt die derzeit schwierige Situation der Dienstleister, die unter anderem mit niedrigen Umsatzrenditen, enormen Preisrückgängen und hohe Investitionen bei kurzer Nutzungsdauer konfrontiert sind.

Dabei kommt den technisch-kreativen Serviceunternehmen in der audiovisuellen Produktionslandschaft eine hohe Bedeutung zu. Schließlich erbringen sie dort über die Hälfte der erforderlichen Dienstleistungen.

Die vermietenden technischen Dienstleister wie Studiobetriebe, Rentalanbieter, Außenübertragung sowie Ausstattungs- und Kostümverleih und die produzierenden technischen Dienstleister wie Postproduktionsunternehmen, VFX, Synchron und SFX erwirtschaften zusammen über eine Milliarde Euro Umsatz. Mehr als 13.500 Mitarbeiter sind in über 1.400 Unternehmen beschäftigt. Die Branche ist also sehr zersplittert, zeigt aber eine für viele Sektoren typische Struktur: Einige große Unternehmen erbringen circa 50 Prozent des Umsatzes, während sich fast 2/3 der Anbieter weniger als zehn Prozent des Umsatzes teilen. Dabei weisen die umsatzstarken Unternehmen niedrigere Renditen auf als die kleinen. Unter Preisverfall leiden jedoch fast alle, am stärksten die produzierenden technischen Dienstleister, von denen fast 3/4 einen Preisrückgang von mehr als 25 Prozent erlebten.

Ein Blick auf die Auftraggeber zeigt, dass die Lage der Produzenten und erst recht der Sender längst nicht so prekär ist. In seiner Pressemitteilung zur Studie kommt der VTFF zu der Einschätzung, dass das deutsche Fördersystem im internationalen Vergleich bei allen Errungenschaften verbesserungswürdig sei, um den Produktionsstandort im europäischen und weltweiten Wettbewerb zu stärken. Damit liefere die Studie nicht nur wichtige Marktdaten, sondern auch Handlungsimpulse für die Branche und die Politik, so der VTFF.

Der Verband sieht in den Untersuchungsergebnissen viele Ansatzpunkte für das zukünftige Engagement des Verbandes; insbesondere soll auf dieser Grundlage der Dialog mit den Branchenpartnern intensiviert werden. Außerdem soll die Organisation verbreitert und strategisch besser aufgestellt werden, um für diesen sehr spezialisierten und differenzierten Sektor wirkungsvoller agieren zu können. Die Untersuchung „Dienstleister für audiovisuelle Medien – Wirtschaftliche Eckdaten einer Branche im Umbruch“ wurde von der Hamburg Media School durchgeführt und von der FFA gefördert. Die Studie kann beim Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V., Christine Grieb ([email protected]) sowie telefonisch Tel. 030-757 82 390 angefordert werden. (2/14)