Herr Fröhlich, wann wurde TeraVolt mit welchem Geschäftsziel gegründet?
Mein Partner Oliver Koch und ich haben TeraVolt 2006 in Hamburg gegründet, nachdem wir bereits zusammen bei der Berliner TV-Produktionsfirma MME verschiedene digitale TV-Projekte – unter anderem die erste erfolgreiche Mobile Soap – auf die Beine gestellt hatten. Während Oliver eher der versierte Marketing-Experte ist, kapriziere ich mich mehr auf die Entwicklung von neuen interaktiven Programmen für IPTV, wobei wir die konkreten Projekte gemeinsam entwickeln.
So entstand mit QTom unser eigener interaktiver Musiksender, und wir konnten bereits 2006 die Deutsche Telekom AG als Kunden gewinnen, für den wir seitdem unter anderem Liga total! interaktiv mit einem 20-köpfigen Redaktionsteam produzieren. Unser Ziel war von Anfang an, spannendes interaktives Fernsehen zu entwickeln, das die Leute wirklich sehen wollen, weil es den Vorteil von unterhaltsamem linearem Fernsehen mit einer tollen personalisierten Nutzungsmöglichkeit verbindet.
Wir sind keine Programmierfirma, sondern eine TV-Produktionsfirma, die als Dienstleister neue Ideen für interaktive TV-Programme entwickelt und gleichzeitig mit QTom einen eigenen Sender betreibt.
Welche Idee steht hinter Liga total! interaktiv?
Wir haben ein Konzept entwickelt, das es möglich macht, aus den Bundesliga Livespielen, die Telekom Entertain sendet, die Highlights automatisiert heraus zu schneiden und die so gewonnen Videoclips sofort danach als Video-on-Demand-Angebot bereit zu halten. Das heißt: Wenn ein Tor gefallen ist, ist in einem Zeitraum von zwei Minuten das Tor als Videoclip verfügbar, und zwar nicht allein der Torschuss selber, was relativ einfach wäre, sondern mitsamt seiner Entstehung aus der Abwehr, aus dem Kontern oder wie auch immer. Dafür haben wir einen sehr ausgeklügelten Algorithmus entwickelt.
Das war der erste Entwicklungsschritt, der in der Liga total! einprogrammiert worden ist. Der zweite Schritt hatte den Hintergrund, dass samstags in Deutschland viele Spiele parallel laufen. Der Zuschauer musste sich beim linearen Fernsehen entscheiden, ob er ein Spiel oder eine Konferenz gucken will, bei der der Regisseur entscheidet, welche Spiele er schaltet. Wir haben die persönliche Konferenz entwickelt. Das heißt, ich kann das Spiel meines favorisierten Bundesliga-Vereins, etwa Stuttgart in meinem Fall, gucken, auch wenn es mal langweilig ist. Und wenn es bei den anderen Spielen, etwa bei den Bayern, ein Highlight mit einem Tor gibt, wird es in dem Live-Bild links unten in das Bild automatisch eingeblendet. Wenn ich es anklicke, kann ich in das Bayern-Spiel einspringen. Ich kann also das Spiel meines Vereins verfolgen und habe gleichzeitig die Möglichkeit, in andere spannendere Spiele zu wechseln.
So verpasse ich nichts.
Sie hatten doch gesagt, TeraVolt habe nichts mit Programmieren zu tun!
Also doch?
Ja schon. Aber es ist in erster Linie eine intellektuelle Aufgabe gewesen, ähnlich wie bei einer klassischen TV-Produktionsfirma. Damals bei MME haben wir beispielsweise Europas größten Musikevent, „The Dome“, live produziert. Dafür muss man jede Menge Logistik betreiben. Man muss eine Halle mieten, Ü-Wagen, Kameramänner und viele Dienstleistungen. Eine TV-Produktionsfirma weiß aber nie genau, wie man die Kameras verdrahtet oder die Ü-Wagen verstöpselt oder wie es bei der Aufzeichnung des Signals technisch funktioniert. Aber sie weiß genau, wie das Produkt aussehen soll und weiß, wie man die Umsetzung der Idee kontrolliert und überwacht. Das nennt man executive producing, ein Prozess, der sicherstellt, dass man am Ende genau das Produkt auf dem Bildschirm hat, wie es im Konzept vorgesehen war. Und unsere Firma versteht sich genau so als Executiv-Produzent für IPTV. Wir wissen, welche Technik eingesetzt werden muss, wie der Sender bzw. die Plattform funktioniert, und wir verstehen die Bedürfnisse und Wünsche der Konsumenten. Wir wissen, wie man alles zu einem Produkt zusammenführt, so dass am Ende das entsteht, was die inhaltliche Idee vorgegeben hat.
Es gibt Liga total! interaktiv auch mobil…
Ja, die Telekom hat mit Mobile TV auch ein eigenes Produkt. Über diese Plattform kann man auch die Highlight-Szenen von Liga total! interaktiv abrufen wie auch über Apple- und Android Smartphones.
TeraVolt hat noch weitere interaktive TV-Formate für die Telekom entwickelt?
Wir haben für Telekom Entertain „3D First“, ein 3D-Magazin, produziert, „Videoload“, ein Video-Store für den Abruf von Spielfilmen und wir haben geholfen, das Frontend für verschiedene Mediatheken aufzubauen.
Was war die zündende Idee für den TeraVolt-Musiksender QTom?
Oliver und ich sind nicht nur Fußball-, sondern auch leidenschaftliche Musikfans. Damals, 2006, als wir TeraVolt gegründet haben, war Musikfernsehen wie beispielsweise MTV voll mit Jamba-Werbung für Klingeltöne, die Musik selber spielte nur mehr eine untergeordnete Rolle. Das war der Hintergrund, warum wir uns vorgenommen hatten und haben, die Personalisierung von Musikfernsehen anzugehen. Wir wollten mit QTom von Anfang an ein interaktives Produkt auf den Markt bringen, das für Endkunden möglichst unproblematisch ist.
Im Internet war damals Personalisierung verbunden mit vielen Fragebögen, Kästchen anhaken uns so weiter. Das fanden wir zu kompliziert und langweilig. Unsere Grundidee für personalisiertes Musikfernsehen war, einen Regler als unkomplizierte Bedienoberfläche zu installieren, mit dem man auf einfache Weise, genau die Musik auf den Bildschirm holen kann, die man sich gerade in dem Moment emotional wünscht: langsamere oder schnellere Musik, zum Beispiel den Rock-Chanel, mal schnell mal langsam. Wir sind von potentiellen Nutzungssituationen ausgegangen. Zum Beispiel. Ein junger Mensch kommt vom Sport nach Hause und will dann erst auch schnelle Musik hören. Dann klingelt es, seine Freundin kommt. Er dreht den Regler auf langsam, und kriegt Kuschelrock mit vielen Hits. Dann will sich die Freundin schon mal in Partylaune rein grooven und der Regler wird auf schneller gestellt. Das ist ein ganz anderes Prinzip als beispielsweise beim Empfang von Musikvideos via Youtube, wo man immer selbst genau definieren muss, was man hören und sehen will. Fernsehen ist aber ein Lean Back Medium, von dem man erwartet, dass eine Art Programmdirektor die Inhalte vorselektiert hat. Das ist eine tolle Funktionalität von Fernsehen, die auch beim interaktiven Fernsehen erhalten bleiben muss.
Man darf durch Interaktivität nicht genervt werden, indem man dauernd etwas tun muss – und so im puren Aktionismus landet. Am Schreibtisch ist das okay. Den PC bedient man mit Maus und Tastatur. Beim Fernsehen möchte man alles einfach mit der Fernbedienung und wenigen Tasteneingaben haben. Unser Ziel war und ist, alles was ich beim Fernsehen abrufen will, mit nur fünf verschiedenen Tastendrucks zu ermöglichen. Die Funktionalität muss begrenzt, limitiert, werden. Mit dieser Grundidee haben wir bereits 2009 beim ersten Start vom hybriden Fernsehen unseren Sender als ersten App auf Phillips gelauncht.
Wie kann man QTom heute empfangen?
QTom ist mittlerweile, schneller als wir gedacht haben, auf fast allen Fernsehgeräten als App drauf. Samsung, Phillips, LG , Panasonic, Loewe, Sharp, TechniSat. Wir sind auch auf allen Apple-Geräten integriert wie iPhone, iPad, iTouch.
Nach dem Switch Off der analogen Signale auf dem Satelliten sind wir auch auf der Plattform HD+ zu empfangen, und wir sind dabei für QTom Applikationen für Android-Smartphones zu entwickeln.
Ist das ein großer zusätzlicher Programmieraufwand?
Durchaus. Unterschiedliche Geräte- und Betriebssystemtypen wie von Apple oder Samsung basieren auf verschiedenen Programmiersprachen. Zwar haben wir auf unseren Servern die ganze Logik wie Videoclipps, Grafiken, spezielle Bedienfunktionen drauf. Doch die Logik, die in dem Backend verankert ist, muss mit den jeweiligen Endgeräten und ihren speziellen Bedienfunktionen über Bewegtbild und Tastatur jeweils angepasst werden. Das lässt sich leider immer noch nicht automatisch anpassen, sondern es muss speziell programmiert werden, wofür man entsprechendes Geld investieren muss.
Wieviel Geld?
Für einen großen Sender ist es nicht so viel Geld, für ein kleineres Unternehmen schon. Es ist aber so viel Geld, dass es sich beispielsweise auch RTL überlegen muss, ob man da für verschiedenste Progammieranforderungen nicht doch zu viel Geld in einem noch jungen Markt vergraben würde. Noch sind die Businessmodelle nicht ausgereift. Die kritische Größe für die notwendige Reichweite ist noch nicht vorhanden, um Geschäfte machen zu können, bei denen man sicher ist, dass sich das Investment hundertprozentig refinanzieren lässt. Tendenziell hat man zunächst in die Progammieranpassung zu Apple-Geräten investiert, weil die die zahlungskräftigeren Kunden binden.
Über welche Plattform wird QTom zurzeit am meisten abgerufen?
QTom wird am meisten über Hybrid-TV abgerufen. Das liegt daran, dass für uns die Wettbewerbssituation im hybriden TV besser ist, weil es hier eine begrenzte Anzahl von Angeboten im Vergleich zum Web gibt. Hinzu kommt, dass wie die Usability, die besonders einfache Navigation, speziell für das Fernsehen entwickelt haben, weil wir die Zukunft von innovativen und spannenden TV-Formaten darin sehen. Wir haben für QTom auch viele Preise wie beispielsweise den deutschen IPTV-Award gewonnen. Im Web ist unser Konzept eher ein bisschen von Nachteil, weil Web-Nutzer gewohnt sind, viel mehr Interaktions-Optionen zu erhalten. Zum Beispiel bietet MTV im Web viel mehr Funktionalitäten als QTom, die sich im interaktiven Fernsehen aber kaum umsetzen lassen können. Da müsste man eine Menge Energie rein stecken, ohne zu wissen, ob es der TV-Konsument auch haben will.
Sie haben sich für QTom jede Menge Lizenzen besorgt, auch zum legendären Beat Club und Michael Jackson. Warum?
Es ist uns wichtig zu zeigen, dass man mit einem Musiksender auch Nischen bedienen kann, zumal über Multiscreen, also verschiedene Plattform-Angebote von Web über Mobile bis TV.
Viel Engagement auf vielen Plattformen für QTom: Kriegen Sie es schon in barer Münze zurück?
Nein, QTom schreibt noch keine schwarzen Zahlen. Da investieren wir noch unser Kapital als Dienstleister und das was wir auch von Oma und Opa für den Start eingesammelt haben. Wir sind aber auf Grund der rasanten Entwicklung im digitalen Medienmarkt wie aufgrund der Akzeptanz, die wir jetzt schon haben, wo wir empfangen werden können, sehr optimistisch. Wir fangen jetzt auch an, in die interaktive Werbung rein zu gehen.
Mit welcher Erwartung gehen Sie in die interaktive TV-Werbung rein?
Es ist so, dass die Werbemärkte zurzeit verrutschen. Auf der letzten dmexco, der führenden Messe für Werbevermarktung, wurde schon gefragt, wann Fernsehwerbung komplett IP-basiert sein wird. Der große Vorteil der IP-Adressierung ist für die Werber, dass er nicht nur – wie mit der TV-Quote – relativ genau messen kann, welche Zielgruppe er rückblickend erreicht hat, sondern es kann live gemessen werden, wer gerade die Werbung guckt. Und man kann die Werbung dann verlängern, indem man zu dem beworbenen Produkt noch weitere Zusatzinformationen im hybriden Fernsehen als Option einblendet, mit der man zum Beispiel direkt zu der Website eines Markenartiklers führt.
Es könnte dazu führen, dass die Spots immer kürzer werden, aber dass diejenigen, die sich tatsächlich für das beworbene Produkt interessieren, dann die Möglichkeit haben, ganz genaue Informationen bis hin zur Warenbestellung erhalten. Man weiß, dass TV-Werbung im Unterschied zur Print-Werbung viele nervt und deshalb keinen positiven Effekt hat. Deshalb könnte sich die Werbung im hybriden Fernsehen so ändern, dass eher kürzere Spots geschaltet werden, die weniger Geld für die Werbetreibenden kosten, und die eigentliche Werbung als längere Variante dann auf individuellen Abruf möglich wird.
Das wird den großen privaten Sendern wohl kaum gefallen!
Richtig. Klassische privat-kommerzielle Sender haben das Problem, dass sich mit den Apps, die sich auf den hybriden TV-Geräten als Einstiegs-Menü tummeln, die bisherige geschlossene Sender-Welt öffnet und Zuschauer am TV-Bildschirm, wenn sie wollen, direkt in die Internetwelt tauchen können, wo ganz andere Dinge passieren. Die Zeit des Fernsehkonsumenten kann aufgeteilt werden zwischen TV- und Internet-Welt. Und wenn sich der TV-Konsument nur zehn Prozent seiner Zeit im App-Portal befindet, und nicht nur zum Beispiel bei RTL, wäre dies eine beträchtliche Reduzierung der Reichweite und des Werbeverkaufs, die wiederum den IPTV-Anbietern und nicht den klassischen Sendern wie RTL zu Gute kommt.
Eine kleinteilige Planung – aber in Richtung neuer Zielgruppen?
Es wird kleinteiliger, aber auch messbarer, vor allem bei der Werbung. Nivea möchte für seine Produktlinie „Nivea men“, in der Werbung nicht unbedingt die 15jährigen Kinder mit bezahlen, wie es bei den TV-Werbespotpreisen üblich ist, sondern nur diejenigen, die das Produkt dann potentiell auch kaufen wollen. Wir haben mit Audi eine tolle Kampagne geschaltet, bei der zum ersten Mal in Deutschland eine Werbeform auf allen drei Screens gleichzeitig ausgestrahlt wurde: also im TV, auf mobilen Endgeräten und im Web. Das ist die Zukunft: Die Werbung erreicht den Kunden unabhängig, wo er gerade seine Unterhaltung konsumiert.
Nun freuen sich die großen Sender, dass es seit der letzten IFA hybride TV-Geräte gibt, in denen HbbTV als Norm einprogrammiert worden ist, also sendungsbegleitendes interaktives TV über die rote Taste auf der Fernsehbedienung. Steht da nicht Ihr Musiksender QTom, den es nur als App im Kachel-Menu gibt, wieder außen vor?
Für QTom ist der HbbTV-Standard nicht ganz so wichtig. Bislang steht hinter allen Apps die für Smart-TV gebaut wurden, die Programmiersprache CE-HTML, wobei CE für Consumer Electronics steht. Jedes App ist aber auch HbbTV-konform, weil auch HbbTV über die Programmiersprache CE-HTML funktioniert. Die besondere Anforderung bei HbbTV, die einer Forderung aller Sender entspricht, ist ein Trigger: Eine kleine Tafel, die mit dem Live-Bild gesendet wird, über die ein Zusatzangebot abrufbar wird, zum Beispiel „jetzt mitspielen bei „Wer wird Millionär?: rote Taste drücken!“ Wenn der Konsument die rote Taste drückt, wird die CE-HTML-Applikation aufgerufen. Und das bedeutet, der TV-Konsument wird in die Internet-Welt geschickt. Das ist übrigens ein Unterschied, der die mobile Welt der Smartphones und Tablets von der hybriden TV-Welt trennt: Wenn man auf dem iPhone oder dem Android-Phone eine App abruft, dann wird das Programm auf dem entsprechenden mobilen Endgerät überspielt, wo dann die Applikation auch physisch liegt. Wenn man am Fernsehen eine App abruft, ist das eine Verlinkung ins Internet, die zu einem weboptimierten Bewegtbild führt, die aber physisch nicht auf dem TV-Endgerät liegt. Die Leistung der TV-Endgerätehersteller besteht darin, dass sie direkt in das Internet verlinken können, auf verschiedene Arten und Weisen. Und da sind sie dann auch zum Beispiel auf die Idee gekommen, gerätespezifisch App-Menüs mit unterschiedlichen Inhalten aufzubauen, die sie selber zertifizieren, auch um einen jeweils individuellen Qualitätsstandard im Wettbewerb anbieten zu können nach dem Motto: Das ist mein Store. Das hat mit neuen Geschäftsmodellen der Gerätehersteller zu tun, die auch mit Inhalten verbunden sind. Wenn ein Sender, zum Beispiel RTL oder ZDF via HbbTV auf seinen eigenen Internet-Server verlinkt, ist es wieder ein anderes Geschäftsmodell.
QTom ist im Web, mobil und im hybriden TV als Musiksender unterwegs. Mit welcher Konkurrenz? Zum Beispiel TapeTV?
TapeTV ist ein Konkurrent von uns, der aber hauptsächlich im Web unterwegs ist, noch nicht über Smart-TV zu empfangen ist, nur ein bisschen im mobilen Bereich, was sich aber natürlich ändern kann.
Sie haben im Vorgespräch gesagt, QTom sei nach Tagesschau und Bild die erfolgreichste App. Woher wissen Sie das?
Bis Ende 2011 waren etwa vier bis fünf Millionen SmartTV-Geräte im Markt, die teils auch schon genutzt wurden. Davon hat nach unserer Schätzung, die auf Zahlen basiert, die der Hersteller von Apps für die TV-Geräte-Hersteller erhebt, unser Musiksender QTom etwa zwei Millionen Haushalte erreicht. Bislang gibt es auf hybriden TV-Geräten nur wenige Apps, die auf Geräten von nahezu allen Geräteherstellern zu empfangen sind. Dazu gehören neben YouTube, worum sich die TV-Hersteller selber gekümmert haben, indem sie eine TV-App dafür gebaut haben, „Tagesschau“, „Bild“ und unser Musiksender QTom. Zudem signalisieren uns die Hersteller und Portalbetreiber, dass wir neben den genannten Apps die absolute Top-App sind. Die haben ja die Abrufzahlen aller Apps im Vergleich.
Interaktives TV ist ständig mit Internet verbunden?
Das interaktivste Medium ist das Internet. Die Interaktivität des Fernsehens wird technologisch wie die des Internets über Internetprotokolle realisiert. Es gab zwar auch mit anderen Technologien wie zum Beispiel MHP und andere Ansätze, Fernsehen interaktiv zu machen, die sich aber nicht als sinnvoll erwiesen haben. Denn auch interaktives Fernsehen ist wie das Internet nur dann sinnvoll, wenn man dabei den TV-Konsumenten individuell adressieren kann, was nur das Internetprotokoll erlaubt. Nur so können wir auch unseren personalisierten Musiksender QTom realisieren. Der Zuschauer wird aber nicht merken, dass er gerade im Internet ist, nur weil er einen Service nutzt, der auf dem IP-Protokoll basiert.
Ihre Vision?
Der TV-Markt hat sich im Zuge der Digitalisierung in den letzten fünf, sechs Jahren schneller in Richtung Interaktiviät verändert als wir dachten. In fünf oder spätestens zehn Jahren werden TV-Konsumenten TV so nutzen, wie sie es heute schon mit den Smartphones machen. Spannende neue TV-Programm-Konzepte werden zunehmend nur noch über Smart TV kommen, und personalisiert sein.
Wieso heißt Ihr Musiksender eigentlich QTom?
Unser Konzept für QTom war der emotionale Drehregler für Musik. Wir nannten das Konzept „Queue to Music“ und haben gesehen, dass das „Q“ gleichzeitig ein schönes Symbol für den Drehregler ist.
Erika Butzek
(MB 02/12)