Grass Valley auf neuen Wegen

Seit Anfang des Jahres agiert Grass Valley unabhängig vom ehemaligen Mutterkonzern Technicolor (Ex-Thomson). Das jetzt im Besitz der Private Equity-Firma Francisco Partners befindliche Unternehmen gewährte auf einer Pressekonferenz erstmals Einblick in seine Zukunftspläne.

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Grass Valley auf neuen Wegen

„Deutlich beweglicher“ soll Grass Valley in den nächsten Jahren werden, erklärte Alain Andreoli (Foto), neuer Präsident und CEO des Unternehmens. Geplant sei zudem, ein neues „ausgewogenes Verhältnis“ zwischen Produkt- und Service-Angebot zu finden. Die Software-Entwicklung soll verstärkt werden.

Andreoli war zuletzt Operating Partner bei Francisco Partners. Davor war er Präsident von Sun Microsystems Europe, Vorsitzender und CEO von Hubwoo und CEO von Xiotech. Zudem hatte er Management-Positionen bei McData, Verio, International, Storagetek und Texas Instruments inne.

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Unter dem Dach von Technicolor, so Andreoli, habe Grass Valley sich nicht gut entwickeln können. Das vorhandene Potential wolle man künftig besser nutzen. „Die Firma hat über die Jahre einige ausgezeichnete Aktivposten entwickelt. Mit unserem Neubeginn soll sich das auszahlen“, betonte er.

Jeff Rosica, Executive Vice President und Chief Sales & Marketing Officer von Grass Valley wies darauf hin, dass Grass Valley als Teil eines großen Konzerns viele verschiedene Strategien und Pläne verfolgt habe. Dabei habe sich das Unternehmen etwas verzettelt. Er lobte die von Francisco Partners für Grass Valley angestrebte stärkere Produktfokussierung.

Der neue Grass Valley Besitzer will bei der Transformation des Unternehmens integrierbare, zusammenhängende Produktbereiche stärker in den Vordergrund stellen. Andreoli geht davon aus, dass der Grass Valley Umbau mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. Francisco Partners sei bereit, das Unternehmen während der gesamten Dauer dieses Prozesses zu unterstützen.
Der neue Präsident kündigte an, Grass Valley in vier Kernproduktgruppen zu unterteilen, jede mit einer eigenen Niederlassung in einer anderen Region:
Editing, Server & Storage (ESS) in Portland, Oregon;
Routing & Signal Management (RSM) Produktgruppe in Salt Lake City, Utah;
Bildaufzeichnung/Kamera in Breda, Niederlande;
Live Production Solutions (LPS) Produktgruppe in Nevada City, Kalifornien.

Die neue Hauptniederlassung von Grass Valley wird in San Francisco errichtet.

Grass Valley, so Andreoli, verstehe sich als echte multikulturelle, globale Organisation. Sie profitiere sehr stark von ihren Forschungs- und Entwicklungszentren in allen Weltregionen.

2011, kündigte er wird, wird das erste Jahr sein, in dem Grass Valley wieder profitabel sein wird. Vorgesehen sei zunächst die Erstellung und Umsetzung eines Fünf-Jahres-Plans. Investitionen in Forschung und Entwicklung sollen gestärkt werden, um die Einführung technischer Innovationen forcieren zu können. Strategien zur Markteinführung von Produkte sollen weltweit verstärkt und gebündelt werden. Auch sollen die Bereiche Kundendienst und Professional Services ausgebaut werden.

Ziel von Grass Valley sei es, das führende Unternehmen für Video-Technologie-Lösungen zu werden. „Statt als Produkt-Anbieter wollen wir stärker als marktführender Lösungsanbieter in Erscheinung treten“, erklärte Andreoli. Dabei setze man künftig vermehrt auf die Konvergenz von IT- und traditioneller Video-Technologien sowie auf mehr Offenheit der Systeme, Industrie-Partnerschaften und -Allianzen. Das Unternehmen strebe in allen Schlüsselbereichen seiner Produktgruppen die Marktführerschaft an. Auch Übernahmen von Unternehmen mit passenden Produkten seien nicht auszuschließen.

Auskunft über neue Grass Valley-Produkte wollte Andreoli nicht geben. Er kündigte jedoch für die NAB 2011 einige neue Produkte und „sehr innovative Produkterweiterungen“ an.

Auch Rosica zeigte sich überzeugt davon, dass „die Rückkehr zur Profitabilität“ im Jahr 2011 gelingen werde. Ein guter Indikator dafür sei die starke Markterholung in 2010. „In jedem Quartal konnten wir weiteres Wachstum verzeichnen“, berichtete er.
(02/11)

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