Züll von TV-Zukunft überzeugt

Als Erneuerer und nicht als Abwickler sieht der neue Studio Hamburg-Chef Johannes Züll seine Aufgabe. Dies bekannte er bei einem Auftritt beim newTV-Forum der Initiative next Media Hamburg im Auditorium des Verlagshauses Gruner+Jahr.

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Züll von TV-Zukunft überzeugt

Züll, der seit 1. Juli als Vorsitzender der Geschäftsführung die Geschäfte des größten norddeutschen Produzenten und Dienstleisters leitet, trat zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt in Hamburg in der Öffentlichkeit auf. Das newTV-Forum von nextMedia Hamburg hatte sich auf das Thema Chancen für die Produktion durch die neuen VoD-Kanäle fokussiert. Befragt von Moderator Kai Flatau, dem Sprecher der Gruppe newTV Hamburg, bewertete der neue Studio Hamburg-Chef die Chancen durch die neuen digitalen Auswertungskanäle und deren Vertriebsmodelle noch vorsichtig. „Ich glaube immer noch an die Zukunft des Fernsehens“, sagte Züll und bekräftigte: „Es ist das zur Zeit relevante Medium zur Refinanzierung der Produktionskosten.“

Die Chancen auf den VoD-Märkten hängen für Produzenten ganz stark davon ab, inwieweit diese sich die Rechte an diesen Auswertungen sichern können, erklärte Züll. Für den Produktions- und Dienstleistungssektor von Studio Hamburg wünscht sich Züll ein „Campus-Modell“, um neben dem bereits bestehenden „Haus für junge Produzenten“ vor allem innovative Projekte an Land zu ziehen. Züll hat nahezu fünf Jahre die RTL-Sendergruppe in Kroatien geleitet. Zurück in Deutschland habe ihn vor allem überrascht, wie stark die Fragmentierung auf dem deutschen Markt gewachsen sei. Die Zuschauer seien extrem flüchtig geworden, so Züll, der weiß, dass diese Entwicklung es den Programmverantwortlichen und Produzenten nicht leichter macht. (8/15)