Das ZDF und die britische BBC gehen eine neue Senderpartnerschaft ein. Ziel ist es, gemeinsam hochwertige fiktionale Serien zu entwickeln und zu produzieren. Die öffentlich-rechtlichen Sender wollen ihre jeweiligen Stärken in der Stoffentwicklung bündeln und damit internationale Koproduktionen gezielt fördern.
Direkte Kooperation für High-End-Serien
Die neue Partnerschaft baut auf der bereits im Dezember 2024 verlängerten strategischen Zusammenarbeit zwischen dem ZDF und BBC Studios auf. Im Unterschied dazu handelt es sich nun um eine direkte Kooperation der Sender selbst. Diese legt den Fokus auf sogenannte High-End-Serien – also Produktionen mit aufwendiger Machart, hohem erzählerischem Anspruch und internationaler Ausstrahlung.
Beide Partner wollen künftig schon in der Entwicklungsphase mit Produktionsfirmen zusammenarbeiten. So sollen Serien entstehen, die nicht nur inhaltlich überzeugen, sondern auch international konkurrenzfähig sind.
Zielgruppe: junges und internationales Publikum
ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke betont die Übereinstimmung in der Programmausrichtung: „Die Programmstrategie der BBC passt perfekt zu unseren Zielen.“ Besonders die Fähigkeit der BBC, mit attraktiven Inhalten ein breites Publikum zu erreichen, sei für das ZDF ein entscheidender Faktor.
Zwei Serienprojekte stehen bereits fest: Die Young-Adult-Serie A Good Girl’s Guide to Murder, die in eine zweite Staffel geht, sowie die neue Koproduktion Honey. Beide Produktionen sollen vor allem ein jüngeres Publikum ansprechen und zugleich europäische Erzählperspektiven einbringen.
„Honey“ spielt im Ostberlin der 1980er-Jahre
In der Serie Honey, die von Autorin Emma Moran stammt, steht eine MI6-Agentin im Mittelpunkt. Die Handlung ist im Ostberlin der 1980er-Jahre angesiedelt. Dort wird die Spionin in ein komplexes Geflecht aus Gegenspionage und einer gefährlichen Liebesaffäre verwickelt.
Produziert wird die sechsteilige Serie von Sid Gentle Films – bekannt durch Killing Eve und Extraordinary – in Zusammenarbeit mit FIFTH SEASON, die auch den internationalen Vertrieb übernehmen. Für das ZDF zeichnen Laura Mae Harding und Frank Seyberth als Redakteure verantwortlich.
Europäische Perspektive und kreative Synergien
Mit der neuen Partnerschaft reagieren BBC und ZDF auf den wachsenden Bedarf nach internationalen Erzählformen, die über nationale Grenzen hinaus wirken. Die Kooperation könnte damit zu einem Modell für öffentlich-rechtliche Zusammenarbeit im europäischen Raum werden – und ein Gegenentwurf zur Dominanz globaler Streamingdienste.
