Heute ist aus Fernsehen Bewegtbild geworden und die Nutzung erfolgt über viele verschiedene Screens und auf vielfältige Weise – unabhängig von Zeit und Ort. Die Bedeutung des Mediums ist unverändert hoch, Fernsehen ist die beliebteste Freizeitgestaltung der Deutschen. In Deutschland misst die AGF Videoforschung seit 1988 die TV-Reichweiten und seit drei Jahren auch die Nutzung von Online-Video (Streaming). Zum Welttag-Jubiläum des Fernsehens präsentiert sie neun aktuelle Fakten über Bewegtbild in Deutschland:
Bewegtbild ist das meistgenutzte Medium: Im Jahr 2016 sah jeder Deutsche in einem TV-Haushalt im Durchschnitt 223 Minuten pro Tag fern, in der Zielgruppe 14 bis 49 Jahre waren es 171 Minuten. Am längsten saßen die älteren Zuschauer (50 Jahre und älter) mit 311 Minuten täglich vor dem Bildschirm, gefolgt von den 30- bis 49-Jährigen (206 Minuten).
Bewegtbild ist ein Massenphänomen: Die meist gesehene Fernsehsendung im Jahr 2016 war bei der Fußball-Europameisterschaft die Live-Übertragung Deutschland gegen Frankreich (ZDF) mit 29,9 Millionen Zuschauern, gefolgt vom Spiel Deutschland gegen Italien (ARD) mit 28,5 Millionen und Deutschland gegen Slowakei (ZDF) mit 28,1 Millionen. Insgesamt erzielten im vergangenen Jahr 17 Sendungen eine Reichweite von über 15 Millionen Zuschauern, 88 Sendungen hatten mehr als 10 Millionen Zuschauer.
Bewegtbild ist live: Rund 98 Prozent der TV-Nutzung finden live am Tag der Ausstrahlung statt. Die zeitversetzte TV-Nutzung machte im vergangenen Jahr demnach nur rund 2 Prozent des gesamten Fernsehkonsums aus. Für die konvergente Reichweite aus TV und Online-Video misst die AGF auch das Video-Streaming im Bereich der Mediatheken der Anbieter – bis zu 7 Tage vor und bis zu 60 Tage nach der linearen Ausstrahlung.
Bewegtbild ist sozial:33 Prozent aller Bewegtbildnutzung findet als Gemeinschaftserlebnis mit mindestens zwei Personen vor dem Bildschirm statt.
Bewegtbild ist groß: Zwar wird Bewegtbild auch auf Smartphones und Tablets genutzt – auf den großen Bildschirm im Wohnzimmer wollen die Deutschen aber dennoch nicht verzichten. In 97 Prozent der TV-Haushalte steht das Gerät dort zum gemütlichen Konsum von der Couch aus, 18 Prozent sehen inzwischen aber auch im Schlafzimmer fern – Tendenz steigend (2015: 15 Prozent). Mit durchschnittlich 36 Zoll Bildschirmdiagonale ist der Fernseher in den vergangenen Jahren auch immer größer geworden. Im Schnitt verfügt jeder Haushalt über 1,5 TV-Geräte.
Bewegtbild ist digital: Der Anteil analoger Nutzung geht immer weiter zurück. Der Digitalisierungsgrad der deutschen TV-Haushalte lag am 1. Oktober 2016 bei 89,8 Prozent und ist in diesem Jahr auf über 95 Prozent gestiegen.
Bewegtbild ist konvergent: Der Konsum von Bewegtbildinhalten findet immer häufiger kanalübergreifend statt. Dieser Entwicklung folgt die AGF mit ihrem Forschungssystem und weist seit 2017 eine konvergente Reichweite für TV- und Streamingnutzung aus. Derzeit kumulieren die im AGF-System gemessenen Streaming-Angebote bereits über 7 Millionen Nutzer pro Monat mit einer Nutzungsintensität von 40 bis 60 Minuten am Tag.
Bewegtbild ist vielfältig: 2016 haben die Landesmedienanstalten 12 Vollprogramme, 60 Free-TV-Spartenprogramme, 89 Pay-Programme und 20 Teleshopping-Programme registriert (Quelle: VPRT). Die AGF misst derzeit die Einschaltquoten von 158 Sendern und weist die Reichweiten für 28 Anbieter aus (ARD, Bibel TV, Discovery, Disney, eo TV, FOX, Goldbach, History Channel, Just Music, Juwelo TV, Mainstream, Mediengruppe RTL, NBC Universal, ProSiebenSat.1, Servus TV, Sky, Sony, Spiegel TV, SPORT1, TELE5, Turner, TV Berlin, TV Bayern, VIACOM, Welt der Wunder, Welt N24, ZDF, Zee One). In der Streaming-Messung der AGF wird derzeit die Nutzung von 162 Video-Playern erfasst.
Bewegtbild ist (auch) AGF: Mit 5.000 täglich berichtenden Panel-Haushalten und rund 10.500 Personen bildet die AGF die TV-Nutzung von 38,32 Millionen Haushalten mit rund
75 Millionen Menschen (ab 3 Jahren) repräsentativ ab. Für die Messung von Online-Streaming hat die AGF ein Desktop-Panel aufgebaut, das sich aus 15.000 monatlich aktiven Panelisten zusammensetzt, das Mobile-Panel umfasst 5.000 Personen. (11/17)