Der Regisseur Christopher Nolan (Interstellar) dreht bekanntlich am liebsten auf 70 Millimeter, andere Filmemacher nutzen kleine Digitalkameras oder Smartphones, um ihre Vision umzusetzen. In den Wohnzimmern zieht allmählich 4K-Technik ein, während die Aufnahmetechnik bereits an höheren Auflösungen und Bildfolgen arbeitet. Trotz der Fortschritte ist auch der Rohfilm nicht ganz vergessen – selbst Blockbuster, die noch aufwendig digital nachbearbeitet werden, entstehen mitunter noch auf 35 Millimeter. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt, die Vielfalt ist verwirrend: Welches Format soll es denn sein?
Das gilt auch für die Verbreitung. Filme laufen im Kino oder Fernsehen und haben über Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon und Youtube neue Verbreitungswege gefunden. Die technischen Möglichkeiten verändern die Inhalte und gewichten sie neu: Serien, einst als billiges Beiwerk belächelt, sind inzwischen eine eigene Kunstform und beliebter als der Kinofilm. Clips und Web-Serien haben ihre eigene Fangemeinde und öffnen die Türen für neue Mitspieler. Das wachsende multi-mediale Umfeld bietet enorme Chancen wie auch große Risiken für alle Marktteilnehmer.
Informationen zu neuen Entwicklungen in der Film-, TV- und Videoindustrie wird die cinec 2018 liefern, die wieder im MOC Veranstaltungscenter München stattfindet. Die cinec ist die größte Veranstaltung ihrer Art in Deutschland und zieht seit mehr als 20 Jahren Besucher aus aller Welt an. Fast die Hälfte der Aussteller kommt aus den USA, Großbritannien und weiteren Ländern, um aktuelle Entwicklungen und bewährtes Equipment zu präsentieren. Das Geheimnis des Erfolgs: Als »dicht und effizient« beschreiben die Veranstalter ihre Messe, die professionelle Antworten auf grundlegende Fragen liefern soll.
Ferner bietet der cineCongress Raum für Vorträge, Workshops, Produktforen und Meetings der Berufsverbände: Die Industriemesse mit den Schwerpunkten Kamera, Licht, Ton, Grip, Postproduktion und neuen Virtualisierungstechniken wird an drei Tagen von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. (2/2018)
Foto: Coypright: Albrecht GmbH / P. G. Loske