Zukunftssichere Lösung

Die NorCom Information Technology AG verzeichnet weitere Vertriebserfolge für ihr Macintosh-basiertes, multimediales Redaktions-, Planungs- und Fernsehproduktionssystem NCPower Pro. In Deutschland arbeitet seit Ende 2007 der neue Sparten-Sender OUTPRO TV mit der als „Unified Media Factory“ bezeichneten Plattform. Und auch in Russland gibt es neue Anwender.

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Zukunftssichere Lösung

Die NorCom Information Technology AG hat mit OUTPRO TV einen weiteren deutschen TV-Sender als Kunden für ihr multimediales Redaktions-, Planungs- und Fernsehproduktionssystem NCPower Pro gewinnen können. Der neue Sparten-TV-Sender mit Sitz in Kempten ist seit dem 16. Dezember 2007 On-Air.

Schwerpunktmäßig bietet er Reportagen, serviceorientierte Beiträge und Dokumentationen für Outdoor-Sportler und Alpinbegeisterte. Unter dem Motto „Draußen ist mehr drin“ will der Fernsehsender nach eigenen Angaben Lust machen auf Outdoor-Aktivitäten im deutschsprachigen Alpenraum. OUTPRO TV sendet täglich morgens von 5 bis 9 Uhr und abends von 18 bis 23 Uhr. Insgesamt arbeiten 60 Redakteure, Reporter, Kameraleute und Moderatoren für den über Satellit frei empfangbaren Sender.

OUTPRO TV ist ein neues Projekt des Medienunternehmers Peter Rampp, der auch schon den Finanz-IPTV Sender Deutsche Anleger Fernsehen (DAF) am Markt platzieren konnte. Rampp zeichnet als Geschäftsführer sowohl bei DAF als auch bei OUTPRO TV verantwortlich.
DAF arbeitete als erster Sender in Deutschland mit NCPower Pro und machte damit bislang gute Erfahrungen. Da lag es auf der Hand, dass man deren Einsatz auch bei OUTPRO TV ins Auge fasste. „Mit Blick auf mögliche Synergien war NCPower Pro natürlich besonders interessant für uns“, sagt Rampp. Schließlich kenne man als NorCom-Referenzkunde das System schon in- und auswendig. „Wir wussten, wie schnell wir etwas damit umsetzen können. Nur so war es möglich, OUTPRO TV in wirklich sehr kurzer Zeit zu realisieren“, betont er.

Auch für seinen neuen Sender wollte Rampp eine Medienproduktionslösung, die sämtliche Workflow-Komponenten von der Einspielung des Materials über die Suche, die Planung bis hin zur Ausstrahlung und Archivierung ermöglicht und dabei sowohl Video-, Audio-, Grafik- als auch Textdateien bearbeiten kann.
„Wir haben alle Komponenten von NCPower im Einsatz, allerdings speziell für unsere Anforderungen hier arrangiert. Im Prinzip ist es aber ein ähnliches Setup wie bei DAF“, erklärt er.

Rampp: „OUTPRO TV ist zwar von der Machart und der Präsentation ein ganz anderes Programm als DAF, aber es gibt auch Parallelen. Was bei DAF zum Beispiel die Börsenkurse sind, ist bei OUTPRO TV das Bergwetter. Das wird für jede Bergregion von uns gesondert berechnet und grafisch dargestellt. In beiden Programmen gibt es also eine starke grafische Komponente. Und mit der Leistungsfähigkeit der Grafik-Playouts von NorCom sind wir sehr zufrieden.“
Bei OUTPRO TV, so der TV-Manager, habe man NCPower pro noch integrativer einsetzen können als bei DAF. „Bei unseren Frühsendungen, wir senden morgens von 5 bis 9 Uhr live, nutzen wir bei reduziertem Personaleinsatz sehr hoch automatisierte Prozesse mit Bergkameras, Grafikanzeigen und den dazugehörigen Datensätzen. So etwas ist natürlich nur möglich, wenn man ein System hat, das man sehr integrativ nutzen kann“, sagt Rampp. Bei OUTPRO TV habe man die Integrationsmöglichkeiten von NCPower pro „wirklich ausgereizt“ und über die Vorstellungen des Herstellers hinaus weiter entwickelt.

Vor allem die offene Softwarearchitektur und Plattform-Unabhängigkeit von NCPower Pro überzeugte die Verantwortlichen bei OUTPRO TV. „Die volle und durchgängige Integration der Apple-Schnittlösung in das Lösungskonzept von NorCom war eines von vielen starken Argumenten für NCPower Pro. Die meisten Systeme, die wir uns angesehen haben, boten nur einzelne standardisierte Lösungen. Das integrierte System von NorCom bietet alles, was wir uns gewünscht haben“, betont Rampp. Man sehe NCPower als eine langfristige und zukunftssichere Lösung mit offenen Standards, die alle gewünschten Parameter von OUTPRO TV erfülle und zusätzlich dem Sender ermögliche, flexibel auf Veränderungen reagieren zu können.

Durchgehender Workflow
Installiert wurde die Gesamtlösung von NorCom schließlich bei insgesamt 20 OUTPRO TV-Arbeitsplätzen. Sämtliche Arbeitsprozesse können mit NCPower von einem Platz aus erledigt werden – von der Recherche über das Schreiben bis hin zum Editieren.
Zudem ist der Status aller Beiträge, von der ersten Idee über Skripte und Sendablaufpläne bis zur Ablage im Archiv jederzeit kontrollierbar. Alle anfallenden Aufgaben lassen sich elektronisch an interne und externe, lokale und mobile Mitarbeiter verteilen und effizient überwachen.

Der typische Workflow sieht so aus, dass OUTPRO-Reporter zusammen mit einem Kameramann und/oder Mediengestalter auf Recherche-Tour gehen. Aufgezeichnet wird auf MiniDV-Kassetten nativ 16:9 SD (Panasonic P2).
Nach dem Dreh schneiden die Redakteure das Material selbst auf Final Cut Pro (FCP). Nach Abnahme durch den CVD wird der Beitrag dann ins Playout kopiert, in NCPower erfasst und mit Metadaten versehen. Danach wird die Sendeplanung erstellt und der Beitrag On-Air gegeben.
Zwischen NCPower pro und FCP gibt es eine enge Schnittstelle. Man kann Texte in NCPower erstellen, die benötigten Rohschnittvideos aus dem System holen, in FCP schneiden und fertige Stücke dann in NCPower pro zurückspielen.

Das gesamte Rohmaterial, das der Reporter mitbringt, wird dabei, im Unterschied zum DAF-Workflow, nicht direkt und vollständig ins System eingespielt. „Es macht keinen Sinn, sechs Stunden Material in unseren SAN zu ingesten, erst danach zu schneiden und dann wieder 5:30 Stunden wegzuwerfen. Wir ingesten stattdessen erst direkt auf lokale externe Festplatten, machen den Schnitt dort fertig und überspielen von dort dann auch in unser Archiv, was auch NC Power gesteuert ist. Dort archivieren wir nur die Clips, die wir brauchen, und die fertigen Stücke. Das sind dann meist rund 30 Minuten Reportage plus 20 Minuten weiteres Material. Das restliche Material wird gleich gelöscht“, erklärt Rampp. Nur das wirklich benötigte Material würde auf dem SAN (19 TB) konsolidiert, um dann von allen Arbeitsplätzen (Apple iMacs 20“) aus darauf zugreifen zu können.

Bei DAF und OUTPRO TV hat man nach wie vor noch ein Apples Tiger-Betriebssystem im Einsatz. „Leopard ist noch zu frisch, um professionell damit zu arbeiten“, meint Rampp.
Im IT-Bereich arbeitet er ausschließlich mit eigenem Personal. „Außer den regelmäßigen Updates bekommen wir keinen besonderen Support durch NorCom“, berichtet er. Als Hardware- und SAN-Lieferant bei OUTPRO TV zeichnet wie auch schon bei DAF die Firma DVE verantwortlich. Die Videointegration realisierte die Firma CAM aus Köln. „Die haben uns auch einen genialen Bildmischer von Broadcast Pix verkauft“, berichtet Rampp.

Der OUTPRO TV-Geschäftsführer ist recht zufrieden mit dem Start des neuen Senders. „Natürlich ist so etwas immer etwas ruckelig, bis sich alles eingespielt hat. Jedes neue Broadcast-System muss erst mal zum Laufen kommen. Man muss sehen, ob man in der Produktion alles an der richtigen Stelle miteinander verzahnt hat“, sagt er. „Wir produzieren jetzt zehn bis elf Stunden Programm pro Tag. Und das geht schon wahnsinnig geräuschlos vonstatten, was ein Zeichen dafür ist, dass die Workflows sitzen. Ich registriere heute ein professionell relaxtes Arbeiten“, berichtet Rampp.

Auch bei NorCom ist man zufrieden mit dem OUTPRO-TV-Projekt. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, durch eine geeignete Kombination von redaktioneller, technischer und kreativer Unterstützung eine innovative und kosteneffiziente Lösung bereitzustellen“, sagt Viggo Nordbakk, Vorstandsvorsitzender und Gründer der NorCom Information Technology AG. „Wir freuen uns sehr, dass NorCom den Auftrag von OUTPRO TV erhalten hat. Der Zuschlag für dieses interessante Projekt bestätigt das große Vertrauen in unsere NCPower Pro Lösung.“

Regionalsender-Offensive
Auch auf dem russischen Markt konnte Norcom unlängst neue Vertriebserfolge erzielen und dort seine Marktpositionierung weiter festigen. Nachdem bereits vier überregionale TV-Sender in Russland zu NorComs Kunden zählen, konnte mit More TV nun erstmals ein regionaler TV-Sender gewonnen werden. Der private Sender mit Sitz in Murmansk, der weltgrößten Stadt nördlich des Polarkreises, hat im Dezember 2007 die Ausstrahlung eines 24-Stunden Programms mit einem hohem News- und Magazinanteil gestartet.

Die vier täglichen Nachrichtensendungen informieren über aktuelle Ereignisse in Murmansk, Russland, sowie in den nahe liegenden skandinavischen Ländern, wobei More TV rund um die Region von Murmansk sowie bei den Kabel-TV-Nutzern empfangen werden kann. Mit der Installation von NCPower Pro wird den insgesamt 25 Redakteuren bei More TV eine bandlose und durchgängig digitale Umgebung für sämtliche Arbeitsschritte zur Verfügung gestellt. Integriert sind alle Kernprozesse des Senders, vom Ingest über das Archivieren bis hin zum Playout.
Aufgrund der hohen Anzahl von Regionalsendern in Russland bedeutet der More TV-Auftrag für NorCom einen wichtigen strategischen Schritt auf dem russischen Markt. „NCPower Pro ist eine kosteneffiziente, hochqualitative Lösung, die alle Anforderungen eines modernen TV-Senders erfüllt und zwar unabhängig von der Größe eines Senders. Wir sind überzeugt, dass NorCom mit NCPower Pro auch kleinere regionale Sender optimal unterstützt“, betont Nordbakk.

Das Engagement von NorCom auf dem russischen Markt stehe hierbei exemplarisch für NorComs strategische Ausrichtung, sich auf dem großen Markt der Regionalsender zu etablieren. Nachdem NorCom bereits zahlreiche große Rundfunkanstalten akquirieren konnte, stünden nun die regionalen Sendeanstalten in Deutschland, in Europa, dem Nahen Osten und in Russland auf der Expansionsagenda. „More TV ist für uns ein Referenzprojekt bei unserer Regionalsender-Offensive. Allein im Großraum Murmansk sind noch weitere 13 regionale Fernsehsender beheimatet, so dass noch erhebliches Marktpotenzial in Russland, aber auch in unseren anderen Zielregionen zu erwarten ist“, meint Nordbakk.

Ende November 2007 verzeichnete NorCom erneut einen lukrativen Vertriebsauftrag in Russland, diesmal mit dem staatlichen TV-Sender KULTURA. KULTURA, mit Sitz in Moskau, wurde 1997 ins Leben gerufen und gehört zum großen staatlichen TV-Sender VGTRK, der ebenfalls schon mit NCPower Pro arbeitet. Der Sender KULTURA, der schwerpunktmäßig ein kulturelles Programm ausstrahlt, sendet in ganz Russland über Kabel und Satellit und erreicht mehr als 100 Millionen Zuschauer. Das Projekt soll innerhalb von sieben Monaten realisiert werden und der Sender somit bereits Mitte 2008 mit NCPower Pro „On-Air“ gehen.
„Die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit VGTRK ist für uns natürlich eine hervorragende Referenz auf dem russischen Markt. Mit KULTURA haben wir nun einen weiteren wichtigen TV-Sender gewinnen können, so dass wir der Key-Player im Bereich Softwareprodukte auf diesem Markt sind“, betont Nordbakk.

Kritischer Erfolgsfaktor für das Engagement in Russland sei neben der fachlichen und technischen Kompetenz auch die Wahl eines geeigneten Partners vor Ort. Mit Ruslan Communications habe NorCom einen geeigneten Partner an seiner Seite, der über langjährige Broadcast-Kompetenz verfügt und zahlreiche Projekte bereits im IT- und Netzwerkumfeld betreut habe. Zudem stehe Ruslan mit seinem Know-how und seiner langjährigen Erfahrung NorCom auch bei weiteren Projekten zur Seite und pflegt einen kontinuierlichen Kontakt zu den Kunden. Nordbakk: „Zusammen mit Ruslan haben wir die broadcast-spezifischen Bedürfnisse von KULTURA TV genau erfasst und bieten nun dem Kunden mit NCPower Pro eine vollintegrierte und auf den Kunden abgestimmte Lösung.“
Eckhard Eckstein
(MB 02/08)

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