Der Virtual Studio Manager (VSM) übernimmt die Steuerung, Verwaltung und Überwachung der Video-, Audio-, KVM-, Remote- und Timecode-Kreuzschienen des Ü-Wagens. Auch die Übergabe von Signalnamen an Multiviewer, Monitore, Video– und Tonmischpulte im MP-6 wird von dem übergeordneten Steuerungssystem geleistet.
Das VSM Steuerungssystem läuft auf zwei HP-Servern und ist damit voll redundant aufgebaut. Das heißt, alle Operationen laufen parallel auf zwei Servern, die sich als Server-Cluster gegenseitig synchronisieren. Bei einem Serverausfall übernimmt der zweite Server automatisch nahtlos alle Funktionen. Dieser redundante Systemaufbau hat neben der hohen Verfügbarkeit weitere Vorteile: Wartungsarbeiten an den Servern und Software-Updates können durchgeführt werden, ohne dass das System heruntergefahren werden muss. Das VSM Steuerungssystem ist laut L-S-B einfach und schnell konfigurierbar, sodass der Ü-Wagen mit geringem Zeitaufwand auf Produktionen vorbereitet werden kann.
Insgesamt orientieren sich die Funktionalitäten des MP-6 an den beiden bereits betriebenen Ü-Wägen MP-4 und MP-5. Der dritte Ü-Wagen, der mit dem Systemintegrator BFE realisiert wurde, ist allerdings etwas kleiner als die beiden Vorgängermodelle. Es kommt ein VSM Steuerungssystem mittlerer Größe zum Einsatz. Das heißt, mit dem Virtual Studio Manager können an einer frei konfigurierbaren Nutzeroberfläche zentral bis zu 3.072 Signalpfade verwaltet, überwacht und gesteuert werden. Direkt über TCP/IP-Verbindungen sind mit dem VSM die zentrale Videokreuzschiene Nvision 8500, die Sendekreuzschiene Nvision CR3232 und das Lawo-Mischpult mc²66 angeschlossen, bei denen der VSM die Koppelpunktsteuerung zur übernimmt. Bei dem Kahuna-Videomischer der Firma Snell wird über das Protokoll SWP08 Tallysteuerung und Labeltransfer geleistet. Seriell über sogenannte CommServer sind außerdem Multiviewer der Firma Miranda (Kaleido Densité und Kaleido X) mit UMD- und Tally-Steuerung angebunden. Zu den zentralen Komponenten des MP-6, die der VSM steuert, gehören auch der Snell-Router Freeway und die Nevion-Kreuzschiene SL D32, bei denen ebenfalls Koppelpunkte gesteuert werden können.
Das übergeordnete Steuerungssystem der Firma L-S-B ist zudem für die Joystick-override-Steuerung für die Bildtechnik, das CSU-Monitoring, die Mischerhavarie sowie für die Display- und GPI-Steuerung zuständig. Durch zahlreiche VSM Features wie „Pseudo Devices“ und „Storage Groups“ stehen Funktionen wie Audio-follow-Video und das Speichern und Laden von Produktionssetups zur Verfügung. Insgesamt hat L-S-B 28 Tastenpanels, GPI/O-Boxen und UMDs zusammen mit der VSM Software bereits im Herbst 2010 an den Mainzer Systemintegrator geliefert. Zusätzlich stehen frei konfigurierbare vsmPanel Steuerungspanels auf Bildschirmen und Touchscreens zur Verfügung. Das Bedienpersonal wird von L-S-B Trainern im März und April vor Ort auf dem Lerchenberg geschult. (3/11)
VSM im neuen ZDF-Ü-Wagen
Auch in dem neuen Mobilen Produktionsmittel (MP) 6 setzt das ZDF das VSM Steuerungssystem der Firma L-S-B Broadcast Technologies GmbH ein. Zusammen mit dem Mainzer Systemhaus BFE Studio und Medien Systeme haben L-S-B Projektingenieure den Ü-Wagen Ende Januar auf dem Lerchenberg in Betrieb genommen.












