Deutschlandradio-Hörfunkrat verabschiedet Wirtschaftsplan 2024

Der Hörfunkrat von Deutschlandradio (DR) hat in seiner 19. Sitzung am 14. Dezember 2023 einstimmig den Wirtschaftsplan für 2024 genehmigt. Den geplanten Erträgen in Höhe von 275,7 Mio. Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 288,2 Mio. Euro gegenüber.

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Amtierender Deutschlandradio-Hörfunkrat
Amtierender Deutschlandradio-Hörfunkrat © Deutschlandradio/Anke Beims

In der letzte Sitzung des amtierenden Aufsichtsgremiums hat der DR-Hörfunkrat den Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 mit geplanten 275,7 Mio. Euro Erträgen und 288,2 Mio. Euro Aufwendungen genehmigt. Die Differenz soll aus eigenen Mitteln gedeckt werden. Nach Einschätzung des zuständigen Wirtschafts- und Finanzausschusses des Hörfunkrats ist der Plan nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit aufgestellt. Ausschussvorsitzender Knut Deutscher erklärte: „Deutschlandradio hat in einer schwierigen Zeit mit hoher Inflation gut gehaushaltet und geht mit einer soliden und nachhaltigen Planung in das Jahr 2024.” Bei der Planung von Instandhaltungsmaßnahmen und Investition erweise sich die angespannte Marktsituation weiterhin als schwierig, es bleibe eine Herausforderung, geeignete Firmen und Dienstleister für notwendige Maßnahmen zu gewinnen.

Im Januar 2014 wird sich der 44-köpfige Hörfunkrat neu konstituieren. Ein Drittel der laut Deutschlandradio-Staatsvertrag vertretenen gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen wird dafür neue Vertreterinnen und Vertreter entsenden. Dem neuen Deutschlandradio-Hörfunkrat werden auch der bisherige Vorsitzende Frank Schildt und Helga Diener, amtierende Vorsitzende des Programmausschusses, nicht mehr angehören. Beide haben Deutschlandradio seit 2002 begleitet.

Schildt würdigte das große Engagement der ausscheidenden Mitglieder für die Weiterentwicklung der Deutschlandradio-Programme. Das Audio-Angebot sei ein Maßstab für öffentlich-rechtlichen Qualitätsjournalismus geworden. Ein erstmals veröffentlichter Tätigkeitsbericht für die 7. Amtsperiode des Hörfunkrates gebe Auskunft über die vielfältigen Aktivitäten, mit der der Hörfunkrat den bundesweiten Hörfunk kritisch und konstruktiv begleitet hat. Vor dem zu konstituierenden Aufsichtsgremium stünden in der neuen Amtsperiode noch mehr und durchaus herausfordernde Aufgaben, die der Gesetzgeber den Rundfunkräten mit den Änderungen im Medienstaatsvertrag aufgebe, so Schildt. Die Grundlagen für die noch stärker programmbezogene Arbeit habe der amtierende Hörfunkrat dafür in den letzten Monaten gelegt.
Auch Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue dankte dem Gremium für die konstruktive Begleitung in den letzten fünf Jahren. Als Vorsitzender des Hörfunkrats stehe Frank Schildt vor allem für Transparenz – sowohl nach innen als auch nach außen. So sei unter anderem mit der Einführung von öffentlichen Ratssitzungen eine Entwicklung vorgezeichnet worden, die der Gesetzgeber später für alle öffentlich-rechtlichen Programmanbieter nachvollzogen habe.

In seinem Tätigkeitsbericht gab Raue einen aktuellen Einblick in das Verfahren zur Anmeldung des Finanzbedarfs bei der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) für die Beitragsperiode 2025-2028. Die Kommission wird Anfang kommenden Jahres ihre Empfehlungen für eine angemessene Finanzierung der von den Ländern beauftragten öffentlich-rechtlichen Programme vorlegen. Ebenfalls im kommenden Jahr feiert Deutschlandradio mit seinem bundesweiten Angebot sein 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass werde es statt eines zentralen Festakts zahlreiche Veranstaltungen und Programmaktivitäten in den Ländern geben, erklärte Raue. Im Jubiläumsjahr widmet sich auch die Deutschlandradio-Denkfabrik einem neuen Schwerpunktthema. Mehr als 44.000 Hörerinnen und Hörer hatten sich in einer Publikumsabstimmung für das Thema „Es könnte alles so schön sein … Wie gestalten wir Zukunft?“ entschieden. In den Deutschlandradio-Programmen werden damit im kommenden Jahr Menschen, die Veränderungen anstoßen, und konstruktive Ansätze, die Herausforderungen der Zukunft anzugehen, vorgestellt.

Der Hörfunkrat bestätigte in seiner Sitzung auch den Bericht über die Kooperationen mit den Landesrundfunkanstalten der ARD und dem ZDF. Mit der staatsvertraglich festgelegten, umfangreichen Zusammenarbeit werden sowohl auf Verwaltungsebene als auch im Programmaustausch seit 30 Jahren zahlreiche Synergien erzielt, so beispielsweise im weltweiten Korrespondentennetzwerk von ARD und Deutschlandradio oder bei der Medienakademie, die von ARD, ZDF und Deutschlandradio gemeinsam getragen wird. Zudem entstehen neben den zahlreichen bestehenden Kooperationen auch immer wieder neue Formen der Zusammenarbeit, so hat Deutschlandfunk Kultur gemeinsam mit dem ZDF den Podcast „Billion Dollar Apes“ produziert, der insbesondere ein jüngeres Publikum anspricht.

Deutschlandradio-Programmdirektorin Jona Teichmann stellte dem Hörfunkrat darüber hinaus einen Bericht und Aktionsplan zur Barrierefreiheit vor. Barrierefreiheit ist Deutschlandradio ein wichtiges Anliegen, entsprechende Angebote sollen in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Bereits seit mehr als zehn Jahren bietet der Deutschlandfunk mit „nachrichtenleicht“ ein bundesweites Informationsangebot in Einfacher Sprache an (www.nachrichtenleicht.de).

Das Deutschlandradio gehört neben ARD und ZDF zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland. Es produziert die drei bundesweiten Hörfunkprogramme Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova.