Neue Multiscreen-Studie

Wie wird sich der TV-Markt durch das Multiscreen Ecosystems verändern? Das ist die zentrale Frage in der aktuellen, auf einer repräsentativen Befragung in Deutschland, UK und Russland basierenden Studie des Beratungshauses goetzpartners.

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Neue Multiscreen-Studie

Hierfür wurden im Rahmen einer Verbraucherbefragung die Nutzungsintensitäten, Wünsche und Vorstellungen der Konsumenten erhoben und analysiert. Im Ergebnis steht fest, dass sich die Möglichkeiten für Konsumenten, auf Bewegtbilder zuzugreifen, in den letzten Jahren radikal vervielfältigt haben.

Die Möglichkeiten fernzusehen sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Hybride Endgeräte wie Laptops, Smartphones, Smart TVs und andere haben den Markt revolutioniert. Eine aktuelle Studie des unabhängigen Beratungsunternehmens goetzpartners beleuchtet die Entwicklung in ihrem kompletten Ausmaß. Bis zum Jahr 2015 wird die Anzahl an smarten Devices in Deutschland innerhalb von nur fünf Jahren um über 80 Mio. auf 105,4 Mio. Geräte wachsen. Nutzer greifen nahezu ständig mit jedem internetfähigen Device auf TV-Inhalte zu. Allein 80 Prozent aller Smart TV Besitzer verwenden beispielsweise bei der Bewegtbildnutzung zusätzlich ihr Smartphone. Der Konsument findet sich so in seinem eigenen Multiscreen Ecosystem wieder, innerhalb dessen er sich nahtlos zwischen seinen Bildschirmen bewegt. Gleichzeitig ist ein zunehmender Trend zu Pay-TV-Angeboten wahrzunehmen: So verzeichnet die Branche seit 2010 ein konstantes Wachstum von durchschnittlich 18 Prozent. Die repräsentative Studie zeigt, welche Chancen und Herausforderungen sich für die Marktteilnehmer durch diese Entwicklungen ergeben.

Entwicklung der Marktpenetration hybrider Endgeräte in Deutschland
Interesse an neuen Möglichkeiten durch Smart TVs in Deutschland
Interesse am Zugriff auf soziale Netzwerke über Smart TVs im Ländervergleich
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„Die zunehmende Verbreitung smarter Endgeräte mit ihren interaktiven Funktionen und die damit einhergehende Erweiterung des Contentangebots werden das Fernsehverhalten verändern“, so Marcus Worbs, Partner bei goetzpartners. Bereits jetzt nutzen 66 Prozent der PC- und Laptop-Inhaber sowie 29 bzw. 39 Prozent der Smartphone und Tablet-Eigentümer ihr Device für den Fernsehkonsum. Darüber hinaus drängen andere hybride Endgeräte, wie IPTV Set-Top-Boxen, aber auch Spielekonsolen auf den Markt. Auch auf der Angebotsseite herrscht große Umbruchstimmung. Fernsehen ist nicht mehr das, was es einmal war. Allein die Mobile Video-Nutzung steigerte sich innerhalb nur eines Jahres um 211 Prozent.

Ausgehend von der zunehmenden Verbreitung vernetzter Endgeräte findet sich der Verbraucher heute in einem Multiscreen Ecosystem wieder, indem er zu jeder Zeit, an jedem Ort und auf jedem Gerät multimediale Inhalte konsumiert. „Inhaltlich und funktional wird das klassische Fernsehen durch Lean-forward-Angebote erweitert. Diese setzen die Interaktion des Zuschauers mit seinem Endgerät voraus. Das ist die Zukunft des Fernsehkonsums“, so Alexander Henschel, Managing Director bei goetzpartners. Schon heute informieren sich viele Konsumenten mit Hilfe von sozialen Netzwerken oder Apps über aktuelle Programmhighlights. Das Stichwort „Social TV“ bezeichnet in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, online über die unterschiedlichsten Social Media-Plattformen mit anderen Nutzern in Kontakt zu treten – und zwar am besten parallel zur jeweiligen Sendung. Die Verlinkung von Social Apps mit dem Inhalt des TV-Programms ist besonders für das junge Publikum attraktiv: 40 Prozent der 18 bis 24 Jährigen finden diese Möglichkeiten interessant, verglichen zu 24 Prozent aller Befragten. goetzpartners geht davon aus, dass diese Zahl mit einem zunehmenden Angebot deutlich steigen wird.

Eine Trendwende ist im Hinblick auf die Nachfrage nach Paid-TV-Inhalten spürbar, die Branche wächst mittlerweile jährlich um 18 Prozent. Allein auf dem deutschen Markt gibt es heute bereits 6 Mio. Abonnenten, die für einen Umsatz von 1,8 Mrd. Euro sorgen. Noch stärker entwickeln sich Video-on-Demand-Umsätze: Sie steigen seit 2010 durchschnittlich um 38 Prozent pro Jahr. Maßgeblich verantwortlich für diesen Trend sind einerseits die exklusiven und hochwertigen Inhalte der Pay-TV-Anbieter, andererseits sinkt bei Konsumenten die Akzeptanz für Free-TV-Produktionen auf Grund der zunehmend schlechteren Qualität. (9/13)

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