Medienforum NRW diskutiert Medienvielfalt und soziale Netzwerke

Das Medienforum NRW findet am Dienstag, 30. Mai 2017, im Congress-Centrum Nord der Koelnmesse statt und startet mit einer gemeinsamen Eröffnungsveranstaltung mit der ANGA COM. Das 29. Medienforum NRW widmet sich unter anderem den Themen Hate Speech und Medienvielfalt mit Keynotes und Debatten.

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Hannelore Kraft

Die ANGA COM setzt ihren Kongress mit den Programmteilen Strategie und Technik für ihre Besucher aus der Medien- und Breitbandbranche am 31. Mai und 1. Juni in der Koelnmesse fort.

Dr. Marc Jan Eumann, Staatssekretär für Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen: „Das Medienforum NRW ist die wichtigste medienpolitische Branchenveranstaltung des Landes. Es wird auch in diesem Jahr wichtige Impulse setzen. Wir freuen uns deshalb, dass es in NRW am 30. Mai 2017 wieder eine starke Eröffnungsveranstaltung der ANGA COM gemeinsam mit dem Medienforum NRW geben wird. Einen Tag lang bietet NRW damit allen relevanten Infrastruktur- und Inhalteanbietern eine verlässliche Plattform unter einem Dach, um über aktuelle medienpolitische und regulatorische Themen miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Konzentration auf eine eintägige Veranstaltung erfolgt aufgrund der Übergangssituation zwei Wochen nach der Landtagswahl NRW. Die Phase der Koalitionsverhandlungen und Regierungsbildung führt erfahrungsgemäß dazu, dass die Landesregierung in Wahljahren nicht wie gewohnt auf dem Medienforum präsent sein und Position beziehen kann. Im kommenden Jahr wird das Land den Faden gemeinsam mit dem Mediennetzwerk.NRW, das die Durchführung des Medienforums NRW zu Beginn dieses Jahres vom Mediencluster übernommen hat, turnusmäßig wiederaufnehmen und an bewährte Veranstaltungsformate anknüpfen.“

Die gemeinsame Eröffnungsveranstaltung von Medienforum und ANGA COM steht unter dem Titel „Gigabit, 4K und Over the Top: Breitband und Medien in der Disruption“. Hierzu diskutieren Dr. Hannes Ametsreiter, CEO Vodafone Deutschland / Mitglied im Executive Committee der Vodafone Group; Niek Jan van Damme, Vorstand Deutschland, Deutsche Telekom AG; Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin Mediengruppe RTL Deutschland; Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung, Sky Deutschland; Ronny Verhelst, CEO Tele Columbus Gruppe und Christoph Vilanek, CEO der freenet A.G.

Den Nachmittag des Konferenztages beginnt das Medienforum NRW mit einem Panel zu einem der aktuellen medienpolitischen Top-Themen – dem Missbrauch sozialer Netzwerke für die Verbreitung von Hass und Propaganda und der Frage, wie die Medienregulierung darauf reagieren kann. Beim Medienforum 2016 hatte die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (Foto) zu digitaler Zivilcourage aufgerufen und Anbieter wie Nutzer aufgefordert, nicht wegzuschauen, sondern Verrohung entgegenzutreten. In NRW ist daraus die Initiative Netzkodex entstanden. Zugleich will die Bundesregierung Gesetze verschärfen. Wie kann beides zusammenwirken, um Hass, Gewaltandrohung und Beleidigung aus sozialen Netzwerken zu verbannen?

Nach einer Keynote von Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), diskutieren neben Tobias Schmid u. a. Dr. Frauke Gerlach, Direktorin Grimme Institut, Dr. Klaus-Ulrich Moeller, Commissioner for UN Affairs, Diplomatic Council, Paul Nemitz, Direktor Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit, Generaldirektion Justiz und Verbraucher der Europäischen Kommission und Prof. Dr. Karl-Eberhard Hain, Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Medienrecht an der Universität zu Köln.

Auch das Panel zur Medienvielfalt hebt auf die zunehmende Bedeutung sozialer Medien ab. Fast 20 Prozent der Online-Nutzer in Deutschland gewinnen schon heute ihre Nachrichten aus Facebook, Twitter [&] Co. Meinungsbildungsprozesse sind ohne Intermediäre nicht mehr denkbar. Die Frage, welche Chancen soziale Medien für die Vielfaltssicherung bedeuten, welche Risiken sie für die Verbreitung von Desinformation bergen und welche Rolle die ‚klassischen‘ Medien hierbei spielen, steht im Mittelpunkt dieser Diskussion.

Nach einem Impulsreferat von Prof. Dr. Wiebke Möhring, Professorin für Online- und Printjournalismus am Institut für Journalistik, TU Dortmund diskutieren neben Wiebke Möhring u. a. Dr. Marc Jan Eumann, Staatssekretär für Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, Hans Demmel, Vorstandsvorsitzender des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT), Prof. Dr. Ralf Müller-Terpitz, Vorsitzender der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) und Andreas Tyrock, Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).

Neben den Panel-Diskussionen widmen sich Debatten am Nachmittag des Kongresstages weiteren aktuellen medienpolitischen Themen. Informationen zu den Kongressprogrammen von Medienforum NRW und ANGA COM stehen unter www.medienforum.de bzw. www.angacom.de zur Verfügung. Die Anmeldung kann hier erfolgen. (5/17)