Vorhang auf zur Leistungsshow

Auf der IBC 2013 gab es zahlreiche Innovationen im Bereich Kameratechnik zu entdecken. Dabei Spielte 4K eine wichtige Rolle. Auf besonderes Interesse stieß hier Sonys neuer 4K-Camcorder PXW-Z100. Auch Streaming-Camcorder wie der GY-HM650 von JVC waren gefragt. Besonders viel diskutiert wurde in den Messe-Hallen indes über ARRIs neue Dokumentarfilm-Kamera AMIRA.

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Vorhang auf zur Leistungsshow

Eines der Highlights auf der IBC 2013 war für viele Besucher die Vorstellung der AMIRA-Kamera der Münchner Arnold [&] Richter Cine Technik (ARRI). Das neue Kameramodell ist besonders für Dokumentationen geeignet. Der Hersteller verspricht sehr kurze Einschaltzeiten und damit fast sofortige Aufnahmebereitschaft. Dafür sollen integrierte Filter, Farbkorrekturen und eine innovative Fokussierung sorgen. Vor allem bei unvorhersehbaren Situationen, so ARRI, könne die Amira ihre Stärken ausspielen. Die ergonomisch designte Schulterkamera bietet vorinstallierte Einstellungen auf Basis von 3D-Look Up Tables (LUTs), ein Dynamikumfang von über 14 Stufen, Zeitlupenaufnahme mit 200 B/s (fps) oder die Speichermöglichkeit auf Karten im CFast 2.0 Standard. Eine hohe Aufnahmenqualität, so ARRI, wird durch den Sensor garantiert, der auch beim ALEXA-Modell eingesetzt wird. Auflösungen in HD 1080 oder 2k sind damit möglich: Die AMIRA zeichnet Bilder in Rec 709 oder Log C auf. Dabei werden die Codecs ProRes LT, 422, 422HQ oder 444 genutzt. Die Kamera ist mit einem neuen Bildsucher ausgestattet, der mit einem ausklappbaren LCD-Display kombiniert ist. Im Audiobereich wird eine Vier-Kanal-Recording-Option geboten. In der IBC Future Zone präsentierte ARRI auch den Prototypen von ALEXA SCENE, einer RGB+Z-„Motion Scene“-Kamera, die im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Forschungsprojekts SCENE entwickelt wurde. Sie kombiniert eine ALEXA-Studio- mit einer TOF-Kamera (englisch: time of flight) und erlaubt damit die Aufzeichnung von RGB-Bildern in Verbindung mit Tiefeninformationen auf der Z-Achse. Durch die Synchronisation von Video- und Tiefendaten ermöglicht die Kamera laut ARRI die Bearbeitung von computeranimierten CGI-Videobildern (CGI = Computer-Generated Imagery) in der gleichen Natürlichkeit wie von echten Schauspielern und echten Drehorten. „Wir sind zuversichtlich, dass mit unserer Motion Scene Kamera Mischung, Grading, Keying und viele weitere Aufgaben der Postproduktion vereinfacht werden können. Sie bietet herausragende RGB-Bilder in hoher Auflösung mit vollständig synchronisierten Tiefenkarten, wobei beide durch das gleiche Objektiv aufgezeichnet werden und so ein Parallaxe-freies 3D-Bild der Szene aufweisen“, erklärte Dr. Johannes Steurer, Leitender Ingenieur Forschung [&] Entwicklung bei ARRI.

Filmkamera fürs Studio von Arri und Ikegami

ARRIs Kamera-Know-how findet auch Eingang in eine Kooperation mit dem japanischen Hersteller Ikegami Electronics. Nach der Premiere bei der NAB 2013 präsentierte Ikegami die neue Filmkamera HDK-97ARRI, die an den Produktionsablauf im TV-Studio angepasst wurde und zur Unicam-HD-Serie kompatibel ist, erstmals auch auf der IBC. Mit einem Kamerakopf von ARRI und der Elektronik einer HD-Studiokamera von Ikegami ist die HDK-97ARRI ein Produkt, das nach Herstellerangaben das Beste aus zwei Welten in sich vereint: eine cineastische Optik einerseits und eine optimale Einbindung in die TV-Produktion andererseits. Die Lichtstärke der Kamera mit PL-Mount von Arri beträgt F11 bei 2.000 Lux, der Störspannungsabstand SNR 66 dB. Mit ARRIs Super 35mm CMOS Sensor und der zugehörigen Elektronik bietet die HDK-97ARRI filmische Eigenschaften wie natürliche Farbwiedergabe, einen außergewöhnlich hohen Dynamikumfang und progressive Abtastraten. Die Signalübertragung wird mit der neuesten Ikegami-Technologie mit bis zu zwei Kilometer langen hybriden SMPTE Glasfaser-Kupfer-Kabeln realisiert. „Charakterisiert durch ein sehr rauscharmes Bild, natürlichen Hauttönen, einer exzellenten Farbtrennung und einer filmischen Schärfentiefe ist der ARRI Großformat-Kopf berühmt für seinen filmtypischen, organischen Look.

Durch Verwendung großer Pixel und einer anwendungsspezifischen Auslese-Architektur zeigt dieser 35mm Sensor einen ungewöhnlich hohen Dynamikumfang. Zusätzlich gewährleistet ARRIs Objektiv-Befestigungssystem aus Edelstahl ein sehr stabiles Auflagemaß zwischen Sensor und Optik“, berichtete Michael Lätzsch, Chefingenieur und Bereichsmanager Broadcast Support und Service. Ikegami maximiere diesen Hochleistungs-Kopf von ARRI für Film und Fernsehen, indem er nahtlos in eine sogenannte „Docking Style Kamera“ aus der Ikegami Unicam HD Kameraserie integriert werde. „Mit Ikegamis neuestem 3G, FPGA basierenden, digitalen Signalprozess stellt die HDK-97ARRI die gesamte Kontrolle aller Einstellungen, Farb- und Detailfunktionen in Echtzeit bereit. Ein neues 3G-Übertragungssystem transportiert das Videosignal sowohl vom Kamerakopf zur Basisstation, als auch von der Basisstation zurück zum Kamerakopf. Return Videosignale in HD, ein HD-Teleprompter Signal und zwei zusätzliche SD-Teleprompter Video Signale können ermöglicht werden. Weitere Signale die im Kamerakabel transportiert werden sind zwei Interkom-Kanäle, zwei Audio-Programm-Kanäle, zwei Mikrofon-Kanäle, ein Taktsignal, die Kamera-Kontroll-Signale, sowie externe Zusatzsignale. Das leistungsfähige 200er Fernbedienungs-System von Ikegami erlaubt dem Bildingenieur mehrere Kameras simultan über ein MCP-200, mehrere OCP-200 sowie über Netzwerk-Hubs zu bedienen. Weitere Eigenschaften der Ikegami HDK-97ARRI sind: Betrieb in Standard und 3G Formaten, inklusive 1080/23,98psf 4:4:4, voreingestellte Kino- und frei konfigurierbare Gamma-Kurven, stufenlos einstellbare elektronische Farbtemperatur-Korrektur, 2-Zoll-, 7- Zoll- und 9-Zoll-Farbsucher für Studio- und Außenproktionen, elektronische Schnittstelle für PL-Optiken mit Blende, Zoom und Fokus-Steuerung sowie eine große Anzahl an ARRI- und Lieferanten-Zubehör.

Ikegami zeigte auf der IBC außerdem die 2/3 Zoll 3CMOS-Kamera HDL-23 im Subminiaturformat. Die HDTV-Kamera ist unter anderem für den Einsatz an Kamerakränen geeignet. Als Lichtstärke gibt der japanische Hersteller F10 bei 2.000 Lux an, der SNR beträgt 54 dB. Die Aufnahme erfolgt in einer Auflösung von 1080p HDTV. Optional kann die HDL-23 mit einem Ausgang für IP-Encoding ausgerüstet werden. Ebenfalls gezeigt wurde die Super High Sensitivity HDTV-Kamera HDL-4500. Selbst bei einer Ausleuchtung von weniger als 0,001 Lux soll das neue Modell Signale in 1.080i/50 liefern. Sie eignet sich laut Lätzsch insbesondere für Nachtaufnahmen oder Naturdokumentationen in freier Wildbahn. Ebenfalls für den Studio- und Außeneinsatz wurden die Kontrollmonitore HEM-1770WR und HEM-2570W konzipiert, die mit OLED-Bildschirmen eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Full-HD erreichen. Auch der neue Kamerasucher VFE740HD hat ein OLED-Display und erleichtert damit das Verfolgen und Fokussieren von bewegten Motiven. Der Sucher bietet sich somit besonders für die Aufzeichnung von Sportereignissen an.

Flexible HDTV-Kamera von Hitachi

Hitachi Kokusai Electric zeigte zur IBC 2013 seine neue HDTV-Kamera Z-HD6000. Sie eignet sich für den Studio- und Außeneinsatz und basiert auf einem 2/3 Zoll 3MOS-Sensor mit 2.6 Megapixel. Die Z-HD6000 kann sich nach Herstellerangaben mit Premium-Profikameras messen, soll aber zu deutlich günstigeren Preisen angeboten werden. Das erste Modell der Z-Serie punktet darüber hinaus mit hoher Flexibilität im Einsatz. Die tragbare HDTV-Kamera kann sowohl im Studio als auch mobil eingesetzt werden und bietet einen reichen Funktionsumfang, darunter zum Beispiel das Linsenkorrekturverfahren RLAC. Die Z-HD6000 zeichnet in 1080/60i oder 1080/50i auf. Die Lichtstärke beträgt F13@2000 lx (1080/50i), der Störspannungsabstand SNR 60dB. Anschlüsse sind möglich via Fiberglas- oder Triaxkabel sowie kabellos mit RF-Adapter.

Updates für Cinema-EOS-Kameras

Canon kündigt zur IBC 2013 für seine Cinema EOS Kameras für das vierte Quartal 2013 (für die XF Serie im ersten Quartal 2014) Updates mit vielen neuen Funktionen an. Auch ein neues 35mm EF Cinema Festbrennweitenobjektiv kommt auf den Markt. Für sein Cinema EOS System hat Canon einen vollständig neuen Super-35-Millimeter-Sensor mit hohem Potenzial für Aufnahmesituationen in schwachen Lichtverhältnissen konstruiert. Canon steigert nun die maximale ISO-Empfindlichkeit bei der EOS C500, EOS C300 und EOS C100 von bislang bis zu maximal ISO 20.000 auf nun bis zu ISO 80.000. Die neue Maximal-Einstellung erlaubt kreativen Filmern und Filmcrews, so Canon – beispielsweise im Dokumentar- und Nachrichtenbereich – detailreiche, farbige Aufnahmen in noch extrem dunkleren Umgebungen.

Mit weiteren Funktionen, insbesondere im Hinblick für die Kino- und Spielfilm-Produktionen, wurde die EOS C500 ausgestattet. Die neuen Firmware-Updates für die Kamera ermöglichen den Dreh mit einem größeren Farbumfang. Zum bereits existierenden BT.709 Farbraum werden mit DCI-P3+ und Cinema Gamut neue Optionen hinzugefügt. Auch die High-speed Optionen in der EOS C500 werden für noch flexiblere Möglichkeiten mit der Filmkamera erweitert. Ein neuer 4k1k RAW Modus ermöglicht das Filmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Nach erfolgtem Firmware-Update kann die EOS C500, so Canon, ferner für Produktionen mit ACES Workflow eingesetzt werden. Gegen die Wärmeentwicklung, die bei längeren, speziell 4k- oder 2k-Filmdrehs entsteht, ist die EOS C500 mit einem effektiven Lüfter-Kühlsystem ausgestattet. Um eventuelle störende Lüftergeräusche während des Filmens zu reduzieren, wurde der Automatic Cooling Modus so optimiert, dass das System die Kühlung während der Aufnahme unterbricht. „Sobald die Aufzeichnung gestoppt wird, wird automatisch die Regulierung der Kameratemperatur wieder gestartet um ein eventuell nötiges Anlaufen des Lüfter während der Aufnahme zu verhindern“, erklärte Dirk Fobker von Canon. Die automatische Aktivierung während der Aufnahme kann dennoch dann eintreten, falls eine gefährliche Kameraüberhitzung verhindert werden muss. Dieses Update wurde bereits Anfang 2013 als Upgrade-Funktion mit der Firmware-Version 1.0.2.1.00 eingeführt.

Bereits Anfang 2013 wurden auch für die EOS C300 Upgrades für erhöhten Nutzerkomfort vorgestellt. Darauf basierend stellt Canon nun eine Reihe weiterer Aktualisierungen mit optimierten Kamerafunktionen für Ein-Mann-Teams vor, darunter die Implementierung von Wide DR Gamma. Wide DR Gamma wurde erstmals für die EOS C100 vorgestellt und bietet einen Zwölf-Stufen-Dynamikbereich bei der Aufnahme mit Canon Log Gamma, reproduziert aber ein weniger „flaches“ Bild, das eine Nachbearbeitung oder ein Colour Grading häufig nicht unbedingt erforderlich macht. Dies ist laut Canon vor allem für Filmemacher mit einem engen Zeitrahmen oder begrenzten finanziellen Mitteln hilfreich.

Nach der aktualisierten Firmware ist die EOS C300 zudem mit dem Objektiv EF-S18-135mm 1:3,5-5,6 IS STM mit kontinuierlicher automatischer Schärfenachführung und optimierter Belichtungsautomatik (AE) kompatibel. Als eigenständige 4k-Filmkamera soll auch die EOS-1D C von den Upgrade-Funktionen mit optimierter Leistung und Vielseitigkeit profitieren. Für die Filmkamera mit Canon EF Objektivbajonett können die aktuelle Blende (Blendenzahl) bei der Aufnahme mit Canon EF Cinema Objektiven angezeigt sowie die Metadaten des Objektivs gespeichert werden. Zudem stehen für die EF Cinema Objektive eine Vignettierungskorrektur und Korrektur von Farbfehlern für eine umfassende Optimierung der Bildqualität zur Verfügung. Ausgenommen von dem Update sind die Premium Canon EF Cinema Zoomobjektive CN-E30-300mm T2,95-3,7 L S/SP und CN-E14,5–60mm T2,6 L S/SP. Ebenso wurden die Audiooptionen erweitert. Derzeit erfolgt die Audioaufzeichnung ausschließlich über einen Mikrofoneingang. Das verfügbare Update erlaubt nun Auswahl von Line- oder Mikrofoneingang und damit optional die Verwendung einer externen Audioquelle.

Mit der Einführung des neuen Objektivs EF CN-E35mm T1,5 L F erweiterte Canon zur IBC seine bestehenden EF Cinema Festbrennweiten-Objektive auf insgesamt sechs Modelle. Das kompakt konstruierte Objektiv bietet hohe Lichtstärke und ist gut für Aufnahmen bei schwachen Lichtbedingungen geeignet. Das neue 35-Millimeter-Objektiv sichert laut Fobker für konstant einheitliche Aufnahmen beim Filmen mit verschiedenen Cinema Festbrennweitenobjektiven eine zu den weiteren Objektiven dieser Reihe passende Farbwiedergabe. Auch Formfaktoren und Markierungen seien identisch, was den Objektivwechsel während der Aufnahme erleichtere.

Neue HDTV-Optik von Fujifilm

Die japanische Fujifilm Corp. hat Ende August das Objektiv Fujinon XA55x9.5 für HDTV auf den Markt gebracht und zeigte die Neuheit auch bei der IBC 2013 in Amsterdam. Das 55-fach Zoom-Objektiv mit hochwertiger optischer Verarbeitung und einem leistungsfähigen Bildstabilisator ist laut Andreas Adler, Senior Vice President Optical Devices Division von Fujifilm, vor allem für die Live-Aufnahme von Sportereignissen oder Konzerten geeignet. Es ist mit einem 16-bit-Encoder ausgestattet, der zum Beispiel auch Zoom, Schärfe und andere Metadaten speichert. Zudem wird ein virtuelles System unterstützt, das die Mischung von computergenerierten und Live-Bildern erlaubt. Die Brennweite des XA55x9.5 reicht von 9,5 bis 525 Millimeter. Neu bei Fujifilm ist auch das weitwinklige 4k Cine-Zoom Objektiv ZK2.5×14 mit einer Brennweite von 14-35mm und 35mm PL Mount. Es ist bereits das dritte Modell in der Cine-Zoom-Reihe, die speziell für Aufzeichnungen mit 4K-Kameras entwickelt wurde. Seit August 2012 ist das FUJINON ZK4.7×19 auf den Markt und seit November 2012 das FUJINON ZK3.5×85. Um den unterschiedlichen Produktionsbedingungen bei Film und TV zu entsprechen werden die ZK-Optiken mit anschließbaren Servo-Drive-Einheiten für Zoom und Fokus angeboten. Bei traditionellen TV-Produktionen kommt der Servo-Drive zum Einsatz, bei Filmproduktionen mit manueller Einstellung kann er entfernt werden.

Panasonic in der Cloud

Panasonic Professional Camera Solutions war auf der IBC 2013 mit einigen interessanten Kamera-Neuheiten präsent. Das Unternehmen zeigte zum Beispiel seinen ersten AVC-ULTRA Handheld Camcorder, ein Ultraweitwinkel-Kamerasystem, eine vielseitig einsetzbare AVCCAM Schulterkamera, neue Applikationen für die HD-Mikrokameras und cloudbasierte Systeme. Das Unternehmen erklärte auch, dass die Entwicklung der 4k-VariCam mit hoher Priorität vorangetrieben werden soll. Die neue VariCam verfügt über Funktionen und Leistungsmerkmale, die 4k-Kinoproduktionen und HDTV-Produktionen gleichermaßen ermöglichen. Sie unterstützt die 4k-Aufzeichnung von 24p bis 100/120p. Für noch bessere 4k-Aufnahmen verfügt die neue VariCam über einen neuentwickelten, hochempfindlichen Super-35mm-Bildsensor mit 4k-Auflösung. Auf der IBC zeigte Panasonic auch seine neuen Ultra-P2-Karten. Sie haben dasselbe Format wie P2-Karten und ermöglichen dank eines speziellen PCIe-Interface 4k-Aufzeichnung mit einem viel höheren Datendurchsatz. Ebenfalls neu ist der erste Panasonic P2 HD Handheld Camcorder AJ-PX270 mit integrierter AVC-ULTRA Aufzeichnung. Anwender können bei dem AJ-PX270 mit vielen unterschiedlichen Bitraten aufnehmen. Neben AVC-Intra100 bietet die Kamera auch AVC-LongG, wodurch auch lange Aufnahmen in Broadcast-Qualität bei 1.920×1.080 Pixeln in 10-Bit 4:2:2 möglich sind. Die zwei integrierten microP2 Karten-Slots sorgen für geringe Betriebskosten und erleichtern die Datensicherung. Das neuentwickelte, integrierte, kompakte Objektiv verfügt über ein 22-fach Zoom und bietet Aufnahmen von 28mm Weitwinkel bis zu 616mm Tele. Der Handheld Camcorder ermöglicht dank WLAN zudem drahtlose Produktionsabläufe und ist mit einem Anschluss für einen 3G/4G/LTE Dongle ausgestattet. Damit ist in naher Zukunft ein drahtloser Workflow über Mobilfunknetzwerke möglich.

Die AJ-PX5000 und AJ-PX270, die ersten P2-HD-Kameras von Panasonic mit AVC-ULTRA und integrierten microP2 Karten-Slots, können Proxy Videos über Mobilfunknetzwerke an Cloud Server senden. Ein zukünftiges Upgrade wird die gleichzeitige Aufnahme und Übertragung ermöglichen. Mit den Panasonic Kameras AJ-PX5000 und AJ-PX270 können Aufnahmen dann ohne Zeitverzögerung von mehreren Anwendern genutzt werden – per 3G/4G/LTE Dongle, welcher das bisherige Video-Uplink-Modul ersetzt. Mit der Übernahme des europäischen Cloud-Service-Anbieters CAMERAMANAGER (www.cameramanager.com) im Juli 2013 verfügt Panasonic nach eigenen Angaben nun über erhebliche Cloud-Kapazitäten, die für diese Workflows zur Verfügung stehen.

Für professionelle Anwender im Sportumfeld kündigte Panasonic ein Ultraweitwinkel-Kamerasystem an. Dieses kombiniert vier AW-HE120 zu einem System. Das System kann 180° (64:9) Panoramaaufnahmen in HD-Qualität erstellen und eignet sich damit optimal für die Aufzeichnung von Sportereignissen, Konzerten und Theaterbühnen. Das Kamerasystem ist in einem kompakten Rig verbaut und kann einfach transportiert werden. Zudem verfügt es über ein automatisches Set-Up Tool, mit dem sich die Kameras schnell und einfach synchronisieren und die Bildausschnitte abgleichen lassen. Interessant war zudem die neue Full HD 1080p AVCCAM Schulterkamera, die AG-AC8. Sie verfügt über zwei SD Karten-Slots und wechselt bei der Aufnahme nahtlos zwischen zwei SD Karten. Dadurch sind sehr lange Aufnahmen ohne Unterbrechung möglich. Die AG-AC8 verfügt über einen 21-fachen optischen Zoom und Intelligent Auto Mode (iA) mit bis zu 50-fachem digitalen Zoom.

Auch die HD-Mikrokameras GP-KH232E und GP-US932X für Point-of-View-(POV)-Aufnahmen wurden auf der IBC 2013 präsentiert. Die GP-KH232E verfügt über einen CMOS-Chip mit hoher Bildqualität und DSP. Sie erreicht 900 TV-Linien bei einer Helligkeit von 2000lm bei Blende 5,6. Die GP-US932X bietet dank der Micro-Prism-Technologie für RGB Farbseparation HD-Qualität bei einem der kleinsten Remote 3MOS Kameraköpfe und digitalisiert das Videosignal bereits am Kamerakopf.

Zur IBC haben Panasonic und Grass Valley zudem eine Partnerschaft bei der Integration von AVC-LongG angekündigt. Grass Valleys neuestes Upgrade der K2 Server-Produkte unterstützt nun dieses Kompressionsformat, das Teil der neuen AVC-ULTRA Codec-Familie von Panasonic ist. Grass Valleys K2 Summit und K2 Solo sind damit die ersten Broadcast-Server auf dem Markt mit denen man das Ausspielen von AVC-LongG Material realisieren kann. Auch die neue Partnerschaft von Panasonic und VidiGo wurde auf der IBC vorgestellt. Bei dieser Kooperation steht die Integration der Remote-Kameras von Panasonic und dem Visual Radio VidiGo im Fokus. VidiGo nutzt eine Kombination von automatischen Kameraumschaltungen, dynamischen digitalen Video-Effekten (DVE) und grafischen Overlays zusammen mit Echtzeit-Updates und Audio-Steuerung. Dank dieser Partnerschaft können Radiosender ihr Visual-Radio-Angebot komplett automatisieren.

Live-Streaming-Camcorder von JVC

JVC Professional Europe war auf der IBC mit einigen Kamera-Highlights präsent. Dazu zählte insbesondere der von der EBU für Broadcast-Anwendungen zugelassene ENG ProHD Handheld-Camcorder GY-HM650, der dank seiner neuen Firmware nun auch Live-Streaming beherrscht. Darüber hinaus ermöglicht der Dual-Encoder nicht nur das gleichzeitige Aufzeichnen in zwei Auflösungen auf zwei Speicherkarten, sondern auch das Aufnehmen auf die Haupt-SD-Karte und die gleichzeitige Übermittlung des Materials per Live-Stream via Netzwerkverbindung. Alternativ lässt es sich auch direkt vom Camcorder per FTP im Hintergrund übertragen, wobei mittels „Clip Trimming“ einzelne Sequenzen mit einem Knopfdruck ausgewählt, kopiert und überspielt werden können. Ferner besteht die Möglichkeit, die Metadaten direkt am Bildschirm zu überwachen. Diese und zahlreiche weitere neuen Features plus die hohe Lichtempfindlichkeit (F12 bei 2.000 Lux) machen den GY-HM650 laut JVC zu einem überaus flexibel einsetzbaren Allround-ENG-Camcorder für Nachrichten, Sport und Produktion. Um die zunehmende Verschmelzung von klassischem Broadcasting und Internet zu verdeutlichen, demonstrierte JVC zweimal täglich (vormittags/nachmittags) die Möglichkeiten und Vorteile des Live-Streamings mit dem GY-HM650 anhand kurzer Interviews, die live im Internet übertragen wurden. Neben dem Top-Camcorder GY-HM650 zeigte JVC auch dessen „kleinen Bruder“, den GY-HM600, der ebenfalls von neuen Features des Firmware-Updates profitiert, unter anderem durch zwei zusätzliche AVCHD-Modi (1440×1080, 9 Mbps = LP-Modus und 1440×1080, 5 Mbps = EP-Modus), der erheblichen Verbesserung der SD-Aufnahmequalität durch die Weiterentwicklung des Encoders, der „Expand Focus“-Funktion mit der sich der Schärfepunkt heranzoomen und präzise einstellen lässt sowie – ebenfalls per Knopfdruck – dem sofortigen Zugriff auf die Favoritenliste. Verbessert wurde die Anpassung wichtiger Signalparameter mittels „Knee Point Setting“, Erhöhung des Weiß-Maximums auf 103 Prozent sowie der vereinfachten Anwendung des ND-Filters durch eine Überbelichtungsanzeige. Die neue Firmware (Version 2.04) für beide Modelle (GY-HM600 und GY-HM650) kann unter www.jvcpro.eu kostenlos heruntergeladen werden.

Der spektakulärste „Hingucker“ zum Thema 4k auf dem JVC-Messestand war die Kombination aus dem 4K-Camcorder GY-HMQ10 und dem neuen 4k-LCD-Monitor PS 840UD (Prototyp), der eine Bilddiagonale von 84 Zoll (215 cm) aufweist mit einer nativen Auflösung von 3840×2160 Pixel. Der Camcorder ist ausgestattet mit einem speziell für die 4K-Anwendung entwickelten HD-Objektiv (F 2.8 – 10-fach Zoom) sowie dem innovativen Falconbrid LSI-Chip (Large Scale Integration), der eine extrem schnelle und hochauflösende Bildverarbeitung ermöglicht. Zusammen mit dem 1/2-Zoll CMOS-Bildwandler (8,3 Mio. aktive Pixel) liefert der kompakte Handheld-Camcorder 24p- und 50p-Aufnahmen in der 4-fachen HDTV-Auflösung (3840×2160 Pixel). Der GY HMQ10 kann auch als „normaler“ HD-Camcorder eingesetzt werden, da er Full HD (1.920×1.080) in 50p oder 50i auf einer einfachen Speicherkarte im AVCHD Format aufzeichnet.

JVC zeigte auf der IBC auch seinen 3-CCD-ProHD-Speicherkarten-Camcorder GY-HM150. Er zeichnet Full HD Video mit bis zu 35 Mbps auf, und zwar gleich im QuickTime- (.mov), XDCAM EX- oder MP4-Format. Ein Riesenvorteil, da die Aufnahmen sofort, das heißt ohne vorheriges zeitaufwendiges Konvertieren mit Final Cut Pro oder anderen populären NLE-Systemen verarbeitet werden können. Ein weiteres Plus ist laut JVC die Speicherung der Aufnahmen auf preiswerten SDHC/SDXC-Karten für die zwei Steckplätze vorhanden sind.

Vorgestellt wurden auch die speziell für den Broadcast-Einsatz ausgelegten Schulter-Camcorder GY-HM790 und GY-HM750. Das Flaggschiff, der modular ausgelegte ProHD-Camcorder GY-HM790, war in verschiedenen Konfigurationen zu sehen, um die flexiblen Einsatzmöglichkeiten als Studio- (in Multicore-Version), AÜ- (mit dem FS-790-Glasfaserübertragungssystem) und ENG/EFP-Kamera zu demonstrieren. Sein schneller „Shoot-to-Edit“-Workflow durch Aufnehmen von nativem HD- oder SD-Material in direkt editierfähigen Formaten auf kostengünstigen SDHC-Speicherkarten machen ihn zum Camcorder der Wahl für das gesamte Spektrum anspruchsvoller Broadcast-Applikationen – vom ENG-Einsatz über Sport und Dokumentation bis zu Live-Event-Anwendungen. Der mit der gleichen 3-CCD Bildaufnahmetechnik ausgestattete GY-HM750 liefert ebenfalls eine Bildqualität in voller 1.920×1.080 Auflösung in einem leichten und kompakten Formfaktor. Der Camcorder zeichnet HD mit wählbaren Datenraten bis zu 35 Mbit/s in den Formaten 720p, 1080p und 1080i auf. Alternativ sind auch Aufnahmen in SD (576i) bei 25 Mbit/s möglich. Dabei ist, wie beim GY-HM790, die gleichzeitige Aufzeichnung auf zwei SDHC-Speicherkarten möglich, zum Beispiel als Backup oder als Kundenkopie.

handlicheR Camcorder für 4k

Sony präsentiert auf der IBC 2013 unter anderem den neuen Camcorder Sony PXW-Z100. Er besitzt einen Sensor, der 16 Millionen Pixel aufzeichnet, das heißt 4k-Inhalte (4.096 x 2.160) in 50p oder 60p. Dabei bringt die Kamera, inklusive 4k-kompatiblem G-Objektiv, weniger als 3kg auf die Waage. Der PXW-Z100 verwendet das neue XAVC-Aufnahmeformat, das erstmals in der CineAlta-Kamera PMW-F55 zum Einsatz kam. Wie bei der PMW-F55 ist 4k (50p/60p, 4:2:2, Intra-Frame, 10-Bit-Aufnahmen im MXF-Dateiformat) mit hohen Bitraten von 500 Mbit/s oder 600 Mbit/s möglich. Ebenso kann der Camcorder QFHD (3.840 x 2.160) und HD (1.920 x 1.080) aufzeichnen. Die PXW-Z100 basiert auf derselben Aufnahmeergonomie wie konventionelle Profi-Handcamcorder. Anwender können laut Sony, 4k-Inhalte ohne zusätzliche Ausrüstung aufnehmen. Bei der Bearbeitung können durch Herunterkonvertieren von 4k auf HD neue Möglichkeiten für die Produktion von HD-Inhalten erschlossen werden. Mit diesem Camcorder werde die 4k-Akquisition einem größeren Kreis von professionellen Nutzern als je zuvor zugänglich gemacht, erklärt Marketing-Mann Bill Drummond von Sony. „Kameraleute im Bereich Image- und Eventproduktion können heute schon 4k über eine wachsende Anzahl von 4k-Plattformen wiedergeben, einschließlich Internet, Digital Signage Anwendungen und Projektionen in großflächigen Veranstaltungsräumen. Zudem profitieren sie von der großen Flexibilität bei der Postproduktion, welche die 4k-Akquisition in HD bietet.“ Die PXW-Z100 wird ab November verfügbar sein und umfasst ein zweijähriges PrimeSupport-Paket bei autorisierten Sony Professional Solutions Specialists. Sony zeigt auf der IBC in Amsterdam auch vier neue Kameras für die HD-Live-Produktion: die HSC-300R/HSC-300RF und die HSC-100R/HSC-100RF. Die neuen Kameras bauen auf den Funktionen der bestehenden Kamerasysteme HSC-300 und HXC-100 auf und verfügen über die neueste Generation der 2/3“-Power-HAD-FX-CCDs für rauschfreie Bilder. Die Modelle HSC-300R und HSC-300RF sind mit den großen HDLA-Objektivadaptern kompatibel und mit zwei optischen Servo-Filterrädern mit Neutral Density (ND) und Farbkorrektur (CC) ausgestattet. Dadurch eignen sie sich besonders für die Produktion von Live-Übertragungen mit Ü-Wagen. Die Modelle HSC-100R/HSC-100RF sind mit Standardoptiken kompatibel und somit für den Studioeinsatz geeignet. Um den betrieblichen Anforderungen unterschiedlicher Veranstaltungsorte gerecht zu werden, verfügen die neuen Systemkameras über digitale Triax- (HSC-300R und HSC-100R) oder Glasfaserübertragungen (HSC-300RF und HSC-100RF). Die Kameras wurden laut Sony als kosteneffizientes HD-Live-Projektionssystem entworfen. „Durch das einfache Set-up, die benutzerfreundliche Bedienung und das günstige Preis-/Leistungsverhältnis eignet sich das System hervorragend für kleine bis mittlere Sendestudios, Produktionsfirmen und Übertragungswagen“, erklärte Claus Pfeifer, Strategic Marketing Manager bei Sony. Auch eine Neuauflage des professionellen NXCAM-Camcorders FS700 wurde mit den Modellen NEX-FS700RH und NEX-FS700R auf der IBC vorgestellt. Beide Camcorder verfügen über das E-Mount-Objektivsystem von Sony und einen 4K-Exmor-Super35-CMOS-Sensor. Die vorinstallierte Firmware-Version 3.0 ermöglicht 4K/2K-RAW-Aufnahmen auf einem kompatiblen, externen Recorder. Das Firmware-Update beinhaltet darüber hinaus den beliebten S-Log2-Gammamodus für einen breiteren Dynamikbereich. Der NEX-FS700RH ist mit dem neuen, motorisierten Zoomobjektiv SEL-P18200 (f =18–200 mm, F3,5–6,3) ausgerüstet. Mit der integrierten Zoomsteuerung im Griffbereich der Kamera können Anwender flüssige Zoomeffekte mit der Tiefenschärfe des großformatigen Sensors kombinieren. Der NEX-FS700R/RH ermöglicht zudem 4k/2k-RAW-Aufnahmen in Super-Slow-Motion, wenn der Camcorder zusammen mit der optionalen Schnittstelleneinheit HXR-IFR5 und dem RAW-Recorder AXS-R5 verwendet wird. So können Anwender 4k-RAW-Aufnahmen mit 120 Bildern/s (für eine Dauer von vier Sekunden) und unbegrenzte, kontinuierliche 2k-RAW-Aufnahmen mit 240 Bildern/s auf dem Recorder AXS-R5 aufzeichnen.

Grass Valley präsentiert LDX 80 Compact

Grass Valley hatte zur IBC 2013 vier Neuheiten dabei, die erstmals auf einer Messe gezeigt wurden: Die neue Kamera LDX 80 Compact, das Kamera-Lizenzsystem BOWL (System Bunch of weekly Licences), einen neuen OLED-Sucher und einen Adapter für Wireless-Systeme. „Bei der neuen LDX 80 Compact handelt es sich im Prinzip um den LDX Kopf mit integrierter Interface-Elektronik statt Triax- oder Fiber-Adapter. Die Kamera kann auf Grund ihrer kompakten Bauform gut als autarke Kamera zum Beispiel als SpyderCam, auf einem Schienensystem, als stationäre Remote-Kamera oder in Kombination mit einem Robotic System in Studios einsetzt werden“, berichtete Klaus Weber, Director Imaging Technology von Grass Valley.

Die LDX 80 Compact sei überall dort gut einsetzbar, wo kein Platz für eine große Kamera vorhanden sei oder wo man schlicht Kosten sparen wolle. „In einem Nachrichtenstudio zum Beispiel braucht man kein Triax-Kabel mit Basisstation um nur 20 Meter weit ein Kabel zu verlegen. Das ist nicht wirtschaftlich“, betonte er. Das HD/SDI-Signal der Kamera, Betriebsspannung, Genlock- und Steuersignal könne man leicht in einem Standardkabel zusammen fassen. Bei den Distanzen in einem Newsstudio sei das „überhaupt kein Problem“. Der kleine Kopf der LDX Compact sei natürlich viel preiswerter als ein kompletter Triax- oder Fiber-Kopf. Aber auch der für sie nötige Schwenk-Neigekopf könne kleiner und leichter sein und sorge für weitere Einsparungen. „Mit so einer Lösung kann man also in einem kompakten Nachrichtenstudio richtig Geld sparen“, betonte Weber. Die LDX 80 Compact bietet darüber hinaus alle Möglichkeiten wie die anderen LDX-Kameras.

Auf der IBC erstmals vorgestellt wurde das neue Kamera-Lizenzsystem BOWL (Bunch Of Weekly Licences. Es erlaubt Produzenten nun rund um die Uhr den sofortigen Zugriff auf Lizenzen, die zuvor auf einem speziellen Grass Valley-Server geparkt werden müssen. Bei Bedarf kann er so binnen Minuten seine Kamera softwaretechnisch aufrüsten.

Der neue 7,4 Zoll OLED-Sucher von Grass Valley (Preis: 9.900 Euro) ersetzt die bisherigen s/w Röhrensucher. Die rund ein Drittel günstigeren LCD-Sucher sollen weiterhin angeboten werden. „Mit dem neuen OLED-System haben wir erstmals einen Sucher, der die technischen Vorteile der s/w Röhrensucher wie Geschwindigkeit, großer Einblickwinkel und großer Kontrast mit den Vorteilen des LCD-Suchers wie Farbinformation vereint“, meinte Weber.

Für die Drahtlos-Übertragung stellte Grass Valley auf der IBC einen neuen Wireless-Adapter vor. „Er erlaubt den Drahtlos-Spezialisten ihre Elektronik in unser System zu integrieren“, sagte der Grass Valley-Direktor. Der Adapter besteht aus einem ähnlich wie bei Triax-Kamera von Grass Valley aussehenden Gehäuse, in dem alle Schnittstellen integriert sind, die ein Wireless-System braucht. Zur IBC listete Grass Valley bereits fünf Partner, die davon Gebrauch machen: BMS aus Deutschland, Gigawave (Vislink-Gruppe), Live Tools, Newcom und VideoSys.

Ultra Slow Motion-Anbieter I-movix

Ultra Slow Motion-Anbieter I-movix stellte auf der IBC in Amsterdam seine Ultra-Zeitlupen Systeme X10 und X10+ vor, die nun auch über ein automatisches Kalibrierungs-Programm verfügen. Die extremen Zeitlupenaufnahmen können im ständigen Aufnahmemodus ausgeführt werden. Mit der neuen ColorMatch-Funktion lassen sich beide Ultra Slow Motion-Kamerasysteme im Livebroadcast-Betrieb mit den anderen Kameras im Studio oder on Location abstimmen und kalibrieren. Die vollständig integrierte Ultra Slow Motion-Lösung X10 ermöglicht zehnfache Zeitlupe in Echtzeit in HD-Qualität. Da dieses System im ständigen Zeitlupe-Modus agiert, kann die X10 wie eine Aufnahmekamera genutzt werden. Die X10+ verfügt über eine Extrem-Zeitlupe, die bis zu 2.600 fps in 1.080i/50 oder 5.600 fps in 720p/60 leisten kann mit der Möglichkeit zum laufenden Replay der Zeitlupenaufnahmen. Die Integration in die Broadcast-Produktion und das sehr leicht zu handhabende Handling sei von jeder Kameracrew zu bewältigen, wie der Hersteller verspricht. Die Kamera übernehme eine wichtige Brückenfunktion zwischen Zeitlupen-Aufnahmen und den regulären Kameras. Die ColorMatch-Funktion hilft vor allem Zeit zu sparen. „Was bislang einige Zeit in Anspruch genommen hat, erledige ein Kamera-Operator jetzt im Bruchteil der Zeit, ganz egal welche Lichtbedingungen bestehen. Eine fertige Kalibrierung läßt sich abspeichern und über die Presetfunktion der Kamera sofort wieder herstellen. X10 und X10+ unterstützen beide das automatische Deflickering-System von I-movix d-flicker, wodurch sich Helligkeitsschwankungen ausgleichen lassen. Die Kameras sind sowohl im Studio wie auch bei Außendrehs leicht einsetzbar“, berichtete I-movix-CEO Laurent Renard. Die X10+ kann auch über ein Remote-Pult in extremer Zeitlupen-Aufnahme ferngesteuert werden. X10 und X10+ sind in Kombination mit dem XT-3 Server von EVS einsetzbar.

Red Digital mit 6K-Dragon-Sensor

Red Digital stellte auf der IBC 2013 seinen 6K-Dragon-Sensor vor. Er liefert eine neunmal so hohe Auflösung wie HD und ist mit 16 Blendenstufen, hoher Lichtempfindlichkeit und verbessertem Farbraum ausgestattet. Besitzer von RED EPIC- und SCARLET-Kameras können damit ihre vorhandenen Sensoren aufrüsten. Die vorhandenen EPIC-Kunden werden als erste dabei bedient. Danach können auch SCARLET-Kunden Upgrades auf den 6K-Dragon-Sensor bekommen.

Am IBC-Stand waren erste mit 6K-Dragon ausgerüstete, funktionsfähige EPIC-Kameras zu sehen. Erstmals präsentiert wurde 6K-Dragon auf der NAB 2013 im April. Seither gab es einige Firmware-Upgrades. Gezeigt wurde auf der IBC 2013 an den RED-Kameras auch der Global Shutter Mount, der Rolling Shutter Effekte eliminiert und bei allen RED EPIC- und SCARLET-Kameras nachrüstbar ist.

Solectrix mit neuer 2D sinaCam

Flagge zeigte auf der IBC 2013 auch Nürnberger Solectrix GmbH mit ihrer neuen 2D sinaCam. Die in ihrer Standardausführung nur 1.384 Gramm leichte, Echtzeit-synchrone, zweiköpfige HD-Remote-Kamera sinaCAM hat in den vergangenen drei Jahren im High-End-Profikameramarkt immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die sinaCAM wurde von Solectrix in Zusammenarbeit mit den Sensortechnik-Spezialisten von Anadicon in Freising entwickelt. Um das Spektrum ihres Angebotes zu erweitern, hat Solectrix zur IBC 2013 mit der sinaCAM basic ein technisches Profil für ihre besonders kleine und kompakte Kamera ausgearbeitet, das die Bedürfnisse der Broadcast-Crews noch besser erfüllen soll. Nach Angaben des Unternehmens, soll sie im 2D-Broadcast-Markt neue Standards setzen. In Sachen Leichtigkeit und Flexibilität, sowohl bei absoluter Farbechtheit und maximaler Bildverarbeitungsleistung, als auch bei der technischen Integration.

Die sinaCAM basic ist für den Einsatz mit Ü-Wagen konzipiert. Sie ist per Plug and Play an das Standard Sony Remote Control Panel des Ü-Wagens anschließbar und kann von dort aus mit allen wichtigen Funktionen gesteuert werden. Mit 6-pin Hirose HR10 series push-pull Connector und B4-Mount Lens Control Modul kann auch direkt ein Studioobjektiv angeschlossen werden. Dabei versorgt das Lens Control Modul ebenfalls über einen Hirose Series Connector den Blendenmotor in der Kamera mit bis zu 1 A/12 Volt Strom, sodass keine weitere Stromversorgung per Kabel für das Modul notwendig ist. Alle technischen Stärken der 3D-sinaCAM sind dabei auf die 2D-sinaCAM basic übertragen worden.

Beide Kameras arbeiten mit einem 2/3“ CCD-Sensor und liefern in Echtzeit bis zu 60 Bilder pro Sekunde (FPS) in HD-Auflösung (1.920×1.080) auf den Monitor. Die abgesetzten Kameraköpfe können mit verschiedensten Objektiven ausgestattet werden. Sie eignen sich deshalb für Macro- und Weitwinkelaufnahmen ebenso wie für Close-Up Zooms. Für die 3D sinaCAM als auch für die 2D sinaCAM basic gibt es einen B4-Mount Konverter, der nicht nur die mechanische Anbindung realisiert, sondern die Bildgröße und den optischen Strahlengang des sonst vorhandenen Teilerprismas nachbildet. Dies macht Studioobjektiv-Aufnahmen auf einem 2/3“ Single CCD Sensor möglich, alternativ zur Verwendung des PL-Mount-Adapters. Batterieseitig gibt es einen V-Mount sowie einen Anton Bauer-Mount Adapter, ausserdem eine Auswahl an weiteren Anbauteilen, um die Bedienung der sinaCAM den eigenen Bedürfnissen anzupassen

QUBE:CAM von TV Skyline

TV Skyline zeigte auf der IBC seine kompakte, rund zwei Kilogramm schwere Remote-Head-Kamera QUBE:CAM mit Motion Control Option. Entwickelt wurde die Kamera in Zusammenarbeit mit Georg Thoma. Ausgestattet ist sie mit einem hochempfindlichen, rauscharmen Sensor (1/3’’ 2.1M NMOS) und einem 20-fach Zoom-Objektiv. Sie liefert Bilder in Full HD 1080p. „Der kompakte Kamerakopf ist ein universell einsetzbares Werkzeug für hochqualitative HD-Produktionen bis hin zu 3G“, betonte TV-Skyline-Geschäftsführer Robert Kis. Die QUBE:CAM biete alle Funktionen einer herkömmlichen Broadcast-Kamera und könne sowohl hängend als auch stehend eingesetzt werden.

Das Motion Control Feature der Kamera erlaubt es, Positionsparameter zu speichern, um so identische Kamerabewegungen abrufen zu können. Die Kamera unterstützt alle Standard-Protokolle und -Schnittstellen und kann laut Kis so leicht in jede Broadcast-Umgebung eingebunden werden. Sie unterstützt RS458-Verbindungen und jede IP-Infrastruktur für Fernsteuerung und Genlock-Input. Auch Glasfaseranbindung ist über ein optionales Fibre Link möglich. Bewegt werden kann die Kamera jeweils um 360 Grad im Pan- und Tilt-Bereich. Optional lässt sie sich über ein Tablet fernsteuern. 180 Systeme der QUBE:CAM sollen bei der FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien eingesetzt werden.
Eckhard Eckstein

(MB 11/13)

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