Es wird hektisch

Von Mitte bis Ende Juni 2013 geht in Brasilien der FIFA Confederations Cup über die Bühne. Das Fußballturnier gilt als wichtiger Test für den im nächsten Jahr stattfindenden FIFA World Cup. Für das Produktionsunternehmen HBS (Host Broadcast Services), das als Hostbroadcaster im Auftrag der FIFA die Signale für die internationalen Rechtehalter produziert, sind beide Turniere technologisch und logistisch eine große Herausforderung. Gemeinsam mit Sony will man auch die Möglichkeiten der 4K-Produktion prüfen.

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Es wird hektisch

„Es gibt Verzögerungen. Und es wir zunehmend hektisch“ berichtet Francis Tellier, Geschäftsführer von HBS, gut vier Wochen vor dem Start des FIFA Confederations Cups 2013 in Brasilien. Schuld daran seien die schleppenden Baumaßnahmen an den Stadien. Bevor die nicht abgeschlossen seien, könne man auch nicht mit dem Bau der temporären Einrichtungen und Installationen für den Confed Cup beginnen. Deshalb seien bereits viele Termine für Materialanlieferung, Installation und Produktionstests über den Haufen geschmissen worden. „Wir müssen uns alle noch sehr ins Zeug legen, um die Verzögerungen wieder aufzuholen“, meint Tellier.

Der Confed Cup sei die Nagelprobe für die im nächsten Jahr stattfindende FIFA Fußballweltmeisterschaft. Hier müsse sich deshalb auch zeigen, ob die gastgebenden Spielorte in Brasilien in der Lage seien, internationale Sport-Großevents zu stemmen. Zum Confed Cup sollen sechs Stadien genutzt werden – in Belo Horizonte, Brasilia, Fortaleza, Recife, Rio de Janeiro und Salvador. Der FIFA World Cup 2014 in Brasilien mit insgesamt 64 Spielen findet dann in zwölf Städten statt – in den sechs genannten sowie in Cuiaba, Curitiba, Manaus, Natal, Porto Alegre und Sao Paulo. Ob die „Arena Pernambuco“ in Recife noch rechtzeitig zum Confed Cup fertig gebaut wird, war bei Redaktionsschluss noch nicht absehbar. Acht Mannschaften nehmen am Confed Cup teil: Brasilien, Italien, Japan, Mexico in Gruppe A sowie Spanien, Uruguay, Tahiti und Nigeria in Gruppe B. Endspiel ist am 30. Juni in Rio de Janeiro.

Belo Horizonte wurde als Standort für das International Broadcast Coordination Centre (IBCC) für den Confed Cup ausgewählt. Hier laufen alle Signale aus den Stadien auf und von hier aus wird der Produktionsplan umgesetzt. „Das IBCC ist nicht vergleichbar mit dem International Broadcast Center beim FIFA World Cup in Rio de Janeiro. Es ist deutlich kleiner“, erklärt Tellier. Die Signale von den Stadien zum IBCC sollen über Glasfaserleitungen übermittelt werden. „Die werden gegenwärtig noch getestet und werden hoffentlich auch verfügbar sein“, meint Tellier. An allen Spielorten des Confed Cups sind als Produktionseinheiten Ü-Wagen im Einsatz. Einzige Ausnahme ist Belo Horizonte. Hier arbeitet man mit einem sogenannten Fly-away-Package, das von Sono-Studiotechnik in Feldkirchen bei München im Auftrag von Sony mit der nötigen Produktionstechnik ausgerüstet worden ist. Es besteht aus zwei Standard-40-Fuss-Containern (knapp 14 Meter lang und 2,35 Meter breit). Einer davon beinhaltet die komplette Produktionstechnik unter anderem für Bildregie, Tonregie, Slowmotion, Kamerasteuerung und Bildkontrolle. Der andere ist mit den dafür nötigen Arbeitsplätzen und Displays ausgerüstet.

Bei der FIFA WM 2014 sollen dann zwölf identische Fly-away-Packages bei allen Stadien eingesetzt werden. „Wir bewegen dann nur die teueren Teile der Ausrüstung zwischen den Stadien. Die sind in acht Kits untergebracht und werden von einem speziellen Technikstab begleitet“, erklärt Tellier. In Brasilien würden zur Fußball-WM 2014 keine Ü-Wagen eingesetzt, weil dies rein logistisch gesehen wegen der immensen Größe des Landes keinen Sinn mache. Nach dem Confed Cup wird der in Belo Horizonte eingesetzte Produktionscontainer wieder zurück zu Sono nach Feldkirchen geschickt und dient dort als Vorlage für den Bau der anderen Container. „Der Confed Cup ist auch für uns ein wichtiger Testlauf mit Blick auf die Funktionalität der eingesetzten Produktionstechnik. Die dabei gemachten Erfahrungen werden beim Bau der weiteren Fly-away-Packages für die WM-Stadien einfließen“, erklärte Sono-Chef Gottfried Düren. In den Monaten Oktober bis Januar wird Sono den Bau der Fly-away-Packages für die Fußball-WM 2014 realisieren. Das Unternehmen hat dafür seine personellen und technischen Kapazitäten schon vor einiger Zeit vorbereitet. Unter anderem wurde in einen Kabelkonfektionierungs-Automaten investiert. „Pro Container verlegen wir 20 bis 30 Kilometer Kabel. Da ist ein solcher Automat schon sehr hilfreich. An einem Wochenende haben wir damit schon einmal 1.300 Videokabel konfektioniert“, berichtet Düren. Beim Container-Bau setzt Sono auf Stecker von Neutrik und auf Kabel von Draka.

Die Fly-away-Packages beinhalten zahlreiche Harris Broadcast Komponenten. Dazu gehören Platinum IP3 Router, ausgestattet mit integrierten HView SX Pro Multiviewern, Signalverarbeitungs- und Interface-Equipment einschließlich der Selenio Medienkonvergenz-Plattform und modulare 6800+ Systeme. Platinum IP3 ist laut Harris der erste Router in der Broadcast-Industrie, der innerhalb eines Frames separate Video-, Audio- und Daten-Wege unterbringt, und der auf Basis einer allgemeinen Architektur skalierbar für Multi-Frame-Konfigurationen bei sehr großen Broadcast- und Medien-Anwendungen einsetzbar ist. Laut Harris vereinfacht der neue Router die Installationsprozesse und eliminiert die Kosten, die sonst durch den Einsatz externer Komponenten und komplexer Verkabelung entstehen. Zudem sorge die intelligente Architektur des Systems für maximale Sicherheit. Dabei käme ein besonderes Signalschutz-Verfahren für Audio, Video und Multiviewer basierend auf redundanten Koppelpunkten und integriertem Routing-Design zum Einsatz. Die Installationen der Fly-Away-Module zeichnen sich laut Harris-Präsident Harris Morris unter anderem durch reduzierten Verkabelungsaufwand und Energiebedarf aus. Auf der NAB-Pressekonferenz des Unternehmens betonte er auch: „Wir schätzen außerordentlich Sonos innovative Kraft und Design-Leistung.“ Harris Morris weiter: „Nachdem wir schon beim Bau einer anspruchsvollen Produktionslösung zu den Olympischen Sommerspielen 2012 in London beteiligt waren, freuen wir uns natürlich sehr, dass wir uns auch bei den kommenden sportlichen Großevents engagieren können. Mobile Produktionseinrichtungen gelten als ultimative Herausforderung für alle Broadcast-Technik-Hersteller. Unsere Fähigkeit, hoch integrierte, sehr zuverlässige Infrastruktur-Lösungen zu entwickeln, machen uns zu einem bevorzugten Techniklieferanten vieler weltweit führenden Produktionsunternehmen.“

„Mit diesen Fly-away-Produktionseinheiten beweisen wir, dass wir in der Lage sind, modernste Produktionseinrichtungen überall in der Welt für Veranstaltungen jeder Größe zu liefern“, erklärt Franz Olbert, für das WM-Projekt zuständige kaufmännische Leiter von Sono Studiotechnik. „Die Kombination aus kompaktem, leicht gewichtigem Bau, hoher Betriebssicherheit und technischer Perfektion machen das Harris Broadcast Equipment besonders geeignet für mobile Produktionseinrichtungen. Außerdem profitieren wir bei unserem wachsenden Installationsengagement von der guten Unterstützung durch das Technik-Team von Harris.“

FIFA und HBS hatten im September 2012 Sony als Generalunternehmen (GU) mit der Bereitstellung der Live-Broadcast-Technik und des technischen Bedienpersonals zur HD-Produktion sämtlicher Spiele des FIFA Confederations Cup 2013 sowie der FIFA-Fußball-WM 2014 in Brasilien beauftragt. Sony wiederum hatte zur Unterstützung weitere Unternehmen engagiert, zur Systemintegration zum Beispiel Sono Studiotechnik.

Sony selbst liefert hauptsächlich Aufnahmetechnik mit Kameras, Mischern und Monitoren und stellt auch Bedienpersonal. Zur WM sollen über 300 Sony HD-Kameras zu Einsatz kommen. Sony hatte 2005 mit der FIFA einen Sponsorship-Partner-Vertrag abgeschlossen und dafür 305 Millionen US-Dollar in bar bezahlt. Unter anderem war der japanische Elektronikkonzern bereits an der 3D-Übertragung von 25 Spielen der FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2010 beteiligt. „Dabei haben wir mit Sony durchweg positive Erfahrungen gemacht. Daher freuen wir uns sehr, an diese erfolgreiche Zusammenarbeit anknüpfen zu können,“ erklärt FIFA-TV-Direktor Niclas Ericson.

4K-Tests: technische und kreative Aspekte

Die Kooperation von FIFA und HBS mit Sony betrifft zum Confed Cup nicht nur die HD-Produktion. Gemeinsam will man im Estadio Mineiro in Belo Horizonte auch 4K-Tests bei Aufnahmetechnik und Distribution durchführen. Drei Spiele am 17., 22. und 26. Juni 2013 sind dafür vorgesehen. Regie führt dabei Ben Miller. „Der Test betrifft die technischen und kreativen Aspekte mit Blick auf künftige 4K-Sportproduktionen. Die Bilder werden nicht öffentlich zu sehen sein“, sagt Tellier.

Und FIFA-TV-Direktor Ericson erklärt: „Der FIFA Confederations Cup bietet uns die perfekte Gelegenheit, neue Technologien und Produktionsweisen für 4K zu testen. Wir erwarten, dass dieses Turnier dazu beiträgt, die Zukunft des Sportfernsehens neu zu bestimmen.“ Die IFA bemühe sich, immer Vorreiter in technologischen Dingen zu sein. 2006 wurde die WM in Deutschland die erste Fußball-WM komplett in HDTV produziert und übertragen und zur WM 2010 in Südafrika wurde die 3D-Produktion gestartet. Die WM 2014 könnte nun die erste sein, die mit einer 4K-Produktion aufwartet. Doch das soll laut Tellier erst nach dem Confed Cup 2013 entschieden werden.

Die Produktionstechnik für die 4K-Tests in Belo Horizonte stellt der britische Ü-Wagen-Dienstleister Telegenic mit seinem von Sony ausgestatteten neuen 4K-Ü-Wagen. Er verfügt über sechs PMW-F55 Kameras, die RAW 4K-Signale an BPU-4000 Base Band Processor Einheiten übermitteln, die wiederum vier HD-SDI Streams ausgeben können und auch einen down-konvertierten HD-Output bieten. Ein an der F55 angebrachter Adapter zur Signalübertragung (CA-4000) bietet die bekannten CCU-Bedienungsoptionen und Talkback mit dem Operator. Aufgezeichnet wird mit SR-R1000 Speicher-Einheiten die zwei 4K-Streams (insgesamt 8x HD) verarbeiten können oder einen für Aufnahme und einen für Wiedergabe. Die F55 bietet ferner Multi-Codec-Unterstützung und verarbeitet auch Sonys neues XAVC MPEG-4 AVC/H.264 Format, den SR-Codec (MPEG4 SStP) und den HD-Codec 4:2:2 XDCAM bei 50 Mbit/s. Das interne Recording geschieht via SxS Pro+, Sonys neuer SxS Support, womit XAVC-HD-Inhalte aufgenommen werden können mit hoher Bildrate, bei 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Vier Streams HD-SDI 60p laufen auf Sonys MVS 8000x Bildmischer. Im Replay-Bereich arbeitet Sony mit EVS zusammen. Die XT3-Server sind bereits bei diversen Sportevents auf ihre 4K-Workflow-Tauglichkeit hin getestet worden, so zum Beispiel auch von TopVision beim Champions League-Halbfinalspiel FC Bayern gegen FC Barcelona in München. Der Produktionsworkflow wird vom EVS IP Director im Bereich Ingest, Metadaten-Management, On-the-fly-Editing und Playout kontrolliert.

Bei den Optiken setzt man unter anderem auf das neue kompakte Fujinon-4K-Weitwinkelobjektiv Premier PL 14-28mm. Ein spezieller Konverter erlaubt es ferner Standard 2/3’’-Box-Optiken mit dem Super 35mm Sensor der F55 zu nutzen.

Der Telegenic Ü-Wagen konzentriert seine Arbeit in Belo Horizonte ausschließlich auf die 4K-Tests. „HD- und 4K-Produktion sind komplett voneinander getrennt. Wenn wir aber den Austausch von Feeds oder Up- und Down-Konvertierung testen können, dann werden wir das möglicherweise machen. Aber das ist gegenwärtig nicht Teil des Plans. HBS fokussiert sich auf die HD- und Sony auf 4K-Produktion. Natürlich helfen wir uns dabei gegenseitig“, sagt der HBS-CEO. Besonders interessant sei zudem, dass NHK mit einem eigenen Ü-Wagen nach Brasilien komme, um 8K-Tests durchzuführen. „NHK wird einige Partien in 8K produzieren, darunter auch zwei in Belo Horizonte. Wir haben dann dort gleichzeitig HD-, 4K- und 8K-Produktionen laufen. Das wird spannend“, meint Tellier.

Die Entscheidung, ob die Fußball-WM 2014 in 4K produziert wird, ist auch eine Frage des Geldes. Die 3D-Produktion bei der WM 2010 hatte Sony weitgehend aus eigener Kasse bestritten. Gut acht Mio. Euro soll das Ganze gekostet haben. Für die 4K-Produktion zur WM 2014 suche man nun nach weiteren Sponsoren, heißt es.

Dazu gibt es noch viele weitere Probleme zu klären. Das weiß auch Mark Grinyer, Sonys Leiter Business Developement 3D [&] 4K und Programm-Manager für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Er warnt davor, „den Sprung in die wunderbare Welt der 4K-Live-Produktion“ allzu unüberlegt zu wagen. „Bevor man den Wechsel zu 4K in Angriff nimmt, muss man sich einen ganz grundlegenden Unterschied zwischen 4K- und herkömmlichen Kameras klar machen“, erläutert er. „4K-Kameras sind Einzelchipmodelle, Broadcast-Kameras dagegen haben einen Sensorblock aus drei CCD-Sensoren für Rot, Grün und Blau und bieten viel mehr Tiefenschärfe, was für Live-Produktionen wie die Fernsehserie „Top Gear“ ideal ist. Mit einer Broadcast-Kamera kann man also wesentlich leichter eine große Tiefenschärfe erzielen als mit einer 4K-Kamera.“

Die Tiefenschärfe hängt mit der Lichtmenge und der Blendensteuerung zusammen. Dazu Grinyer: „Man muss erst lernen, wie man mit einer Einzelsensorkamera eine vergleichbare Wirkung erzielen kann. Der Kameramann und der Produzent oder Regisseur müssen wissen, wie man – bei 4K-Einzelsensorkameras – mit Objektiv, Fokussierung und Belichtung umgeht, um eine ähnlich Tiefenschärfe wie mit einer Broadcast-Kamera zu erreichen.“

Ein weiterer entscheidender Aspekt bei 4K ist die Positionierung der 4K-Kameras. Diese will gut überlegt sein, damit man mit den detailreichen, immersiven Bildern ein Maximum an Wirkung erzielt. „Man muss sich fragen, ob es sich lohnt, mit 4K-Kamera genauso aufzunehmen wie in HD, oder ob man die Sache bei 4K ganz anders angehen sollte“, gibt Grinyer zu bedenken. „Bei 4K ist noch nicht klar, mit welchen Strategien man die besten Bilder bekommt und wo man die 4K-Kameras in einem Stadion platzieren muss, damit die Aufnahmen möglichst gut wirken. Das Problem ist das gleiche wie bei 3D. Man muss die besten Kamerapositionen finden.“

„Die zusätzliche Auflösung ist gut für Weitwinkelaufnahmen. Das heißt, man sollte eine Kamera für Weitwinkelaufnahmen des gesamten Stadions einplanen. Vielleicht zeigt sich aber auch, dass eine Kameraposition ganz nah am Geschehen – wie bei 3D-Kameras – bei 4K ebenfalls gut funktioniert. Das müssen wir erst noch austesten“, fügt er hinzu. Live-Produktionen in 4K seien absolutes Neuland und man müsse in all diesen Detailfragen Erfahrung sammeln, genau wie seinerzeit bei 3D. Sony sei zurzeit an verschiedenen 4K-Testproduktionen beteiligt, bei denen die besten Kamerapositionen für möglichst eindrucksvolle Aufnahmen ermittelt werden sollten. „Bei diesen 4K-Tests wollen wir die optimalen Positionen austesten“, so Grinyer. „Sony führt gerade eine Reihe von Tests für die FIFA und den FIFA Confederations Cup 2013 durch. Dabei haben wir die besten Chancen herauszufinden, wie das alles funktioniert“, meint er.

Ob 4K-Bilder der WM 2014, so sie dann produziert werden, auch gesendet werden ist trotzdem sehr fraglich. Dazu fehlt es dann wohl noch an den nötigen Übertragungs- und Empfangsmöglichkeiten. Es wird aber bereits darüber nachgedacht, WM-Spiele 2014 live in 4K in Kinos zu übertragen. Im nächsten Jahr sind laut Branchenschätzung schließlich weltweit schon rund 90.000 Lichtspielhäuser mit 4K-tauglichen Projektoren von Barco, Christie, NEC oder Sony ausgestattet.

Doch soweit ist es noch lange nicht. Erst einmal gilt es die Herausforderungen der HD-Produktion zum Confed Cup zu meistern. Dazu kommen auch noch viele weitere Tests.

Zur FIFA Fußball WM sollen die Rechtehalter zum Beispiel mit einem erweiterten Multiscreen-Angebot bedient werden. Die entsprechenden Workflows werden laut Tellier beim Confed Cup getestet aber nicht kommerziell genutzt. „Die Broadcaster sind eingeladen, uns zu besuchen und sich schon einmal mit den neuen Angeboten vertraut zu machen“, sagt er. Erste Einblicke, was HBS in Sachen Multiscreen vorhabe, habe man schon im Mai auf dem World Broadcaster Meeting in Rio de Janeiro gewinnen können. Dort habe sich auch gezeigt, dass viele Sender dem Thema Second Screen bei der FIFA WM 2014 großen Stellenwert einräumen.

Auch 3D-Produktionen sind noch nicht ganz vom Tisch, auch wenn sie derzeit nicht geplant sind. Tellier: „Wir hatten interessante Diskussionen mit einigen Broadcastern wie CCTV, Al Jazeera, ESPN und Sky Italia, die noch 3D-Kanäle anbieten. Wir werden deshalb mit der FIFA nach dem Confed Cup auch besprechen, ob wir 3D-Produktionen machen sollen. Im Moment ist noch alles offen.“ Der Confed Cup finde jedenfalls ohne 3D statt. HBS hat beim Confed Cup drei Produktion Crews, die zwischen den Spielorten hin und her reisen, im Einsatz. Als TV-Regisseure wurden Thomas Sohns aus Deutschland, François Lanaud aus Frankreich und Grant Philips aus England angeheuert. Das Confed-Cup-Team von HBS besteht aus rund 600 Mitarbeitern. Bei der WM 2014 werden es dann um die 3.000 sein. Tellier ist zuversichtlich, dass das am Ende alles klappt. „Es wird eine großartige FIFA WM geben ebenso wie einen guten Confed Cup“, meint er. „Bei Schwierigkeiten wächst oft der Zusammenhalt. Uns so spüren wir auch diesmal großen Teamgeist beim Organisationskomitee, der FIFA und bei HBS selbst.“ Es gelte jedoch noch die Beziehungen zu den gastgebenden Städten zu verbessern. „Sie müssen verstehen, dass man nicht alles im letzten Moment fertig stellen kann, wenn wir noch unseren Part pünktlich erledigen sollen“, sagt er. „Das Image des ganzen Landes wird leiden, wenn die Vorbereitungen zum Confed Cup nicht termingerecht abgeschlossen werden. Um das zu verhindern, müssen wir alle kämpfen.“
Eckhard Eckstein
(MB 06/13)

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