Gelungener Start der FIFA WM 3D-Produktion

Peter Angell, 3D-Produktionsdirektor des FIFA WM Hostbroadcasters HBS (Host Broadcast Services) ist mit dem bisherigen Verlauf der 3D-Produktion der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika sehr zufrieden. Bereits zu Beginn des Turniers konnten 3D-Workflows und Kamera-Positionen weiter optimiert werden.

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Gelungener Start der FIFA WM 3D-Produktion

„Trotz der sehr kurzen Zeitspanne vom Projektbeginn bis zum Start der Fußball-WM sind wir mit den bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden“, erklärt Peter Angell, 3D-Produktionsdirektor von HBS. „Vor zwei Monaten wäre ich noch sehr skeptisch gewesen, wenn jemand erzählt hätte, dass wir heute diese Qualität liefern können“, sagt er.

In einer schwierigen Testphase habe man einige technische Änderungen vornehmen und neue Lösungen finden müssen. Angell: „Um alle 3D-Komponenten, insbesondere die 3D-Prozessorboxen von Sony zu optimieren, haben wir sehr eng mit Sony zusammen gearbeitet. Ich bin sehr froh, dass alles bis vier Wochen vor unserer Abreise nach Südafrika gut funktioniert hat. Vom ersten Spiel an konnten wir deshalb ausgezeichnete 3D-Ergebnisse verzeichnen. Je mehr Spiele wir produzieren, um so eher erkennen wir aber auch, wo wir noch weitere Verbesserungen einbauen können.“

Neben der Führungskamera auf der Tribüne wurde in Höhe der Mittellinie eine Close-up-Kamera positioniert und auf der Ebene des Spielfeldes wurden vier Kamerapärchen positioniert, davon drei neben den Toren in Höhe der 16 Meter Linie und eine neben der Trainerbank (siehe 3D Produktions-Plan in der Bildergalerie). Mit den Kameras am Spielfeldrand lassen sich nun alle Bereiche des Spielfeldes besser abdecken und zugleich bessere 3D-Eindrücke generieren.

Angell: „Die niedrigen Kameras nutzen wir jetzt viel öfter. Hierdurch können wir den 3D-Effekt verstärken. Dabei müssen wir aber immer darauf achten, dass das redaktionelle Konzept erhalten bleibt. Schließlich wollen wir ja auch noch die Geschichte vom Spiel erzählen. Fußball ist nun mal ein taktisches Spiel. Und um Taktik zu verstehen, muss man häufig auch das gesamte Spielfeld zeigen. Nur mit Close-up-Sequenzen kann man ein Spiel nicht erklären. Auf die weitwinklige Totale kann man also nicht verzichten. Wir haben aber nach den ersten Spielen aber einen besseren Mix zwischen den Totalen und den Close-ups gefunden.“

Neu ist vor allem, dass sich Kameras auf den Querseiten (Torseiten) des Spielfeldes gegenüber stehen. Bei Umschnitten von der einen auf die andere Kamera besteht die Gefahr, dass der Zuschauer die Orintierung verliert.
Angell.” Live-Kameraaufnahmen von gegenüberliegenden Seiten des Spielfelds haben wir in 2D deshalb noch nie gemacht. Für die 3D-Live-Berichterstattung ist das nun eine echte Innovation. Wir gehen davon aus, dass bei 3D der Zuschauer mit der Achsenverschiebung klar kommt und erkennen kann, wenn wir mit dem Bild auf die andere Seite wechseln. Das haben wir jetzt bei einigen Spielen schon so gemacht und bislang keine Beschwerden erhalten.”
Laut 3D-Produktionsdirektor Angell können aktuell zehn Rundfunksender die WM-Spiele in 3D übertragen. Dazu wurden von der FIFA noch 15 Public Viewing Lizenzen für 3D-Liveübertragungen vergeben. 400 Kinos weltweit zeigen die 3D-Live-Bilder der WM. “Bis Ende der Fußball-Weltmeisterschaft rechnen wir damit, dass die Zahl noch auf 700 bis 900 Kinos steigt”, erklärt Angell.
Im 3D-Produktionsbereich von HBS sind rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, im 2D-Produktionsbereich über 700. (MB 06/10)

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