Musikhochschule Detmold baut Digitalarchiv

Die Hochschule für Musik Detmold ist dabei, ihre Sammlung an Konzertmitschnitten zu digitalisieren und in einem digitalen Zentralarchiv zur Recherche und Nutzung verfügbar zu machen. Zum Einsatz kommt dabei die Archivlösung media:fabric Discovery der Bochumer Firma SCISYS.

13
Musikhochschule Detmold baut Digitalarchiv

Die Hochschule für Musik Detmold verfügt über eine Sammlung von wertvollen Konzertmitschnitten, die neben dem künstlerischen Aspekt einen bedeutenden Teil der Geschichte der Aufnahmetechnik abdecken. Diese Mitschnitte können musikalisch und wissenschaftlich interessierten Menschen seit neuestem einfach und gezielt recherchierbar zur Verfügung gestellt werden.

Dieser Aufgabe stellte sich die Hochschule für Musik gemeinsam mit der Firma SCISYS aus Bochum.

Die Aufnahmen, die bisher auf verschiedenen, zumeist analogen Tonträgern in Form von Bändern vorlagen, werden von Mitarbeitern und Studenten der Hochschule digitalisiert. Neben dem Vorgang der Digitalisierung der Essenzen werden auch Metadaten und Zusatzinformationen zu den Mitschnitten in verschiedenen Schritten erfasst und zur Recherche zur Verfügung gestellt. „Dafür wurden gemeinsam Oberflächen entwickelt, die ideal zu den Bedürfnissen der Archivare passen und eine unkomplizierte Suchfunktion bieten.“, so Felix Tomczak, Projektleiter bei SCISYS.

Die Rechercheergebnisse lassen sich direkt und schnell datenreduziert abhören und, sofern die entsprechenden Rechte vorhanden sind, im Original downloaden.

Aufbau und Installation der Infrastruktur führte die Hochschule selbst durch. Auf dieser Infrastruktur agiert das Content-Management-System der Firma SCISYS zur technischen Digitalisierung und inhaltlichen Erschließung von Medienbeiträgen.

Der Kern des Systems besteht aus einer Datenbank zur Metadatenverwaltung und einem Modul zur Audiodatenhaltung, die miteinander gekoppelt sind. Hieran lassen sich browserbasierte Clients für Erfassung, Recherche und Datenpflege-Aufgaben verbinden.

Die Professoren Dr. Aristotelis Hadjakos und Dr. Steffen Bock vom Zentrum für Musik- und Filminformatik der Hochschule für Musik Detmold und der Hochschule OWL sind sich einig: „Die Idee, ein digitales Archiv für wertvolle Tondokumente der Hochschule für Musik auf die Beine zu stellen, schafft eine enge Verbindung zwischen Forschung und gesellschaftlichem Nutzen.“

Die technische Umsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen beiden Parteien sowohl in der Konzeptionsphase als auch bei der Realisierung der Anforderungen reibungslos. „In einer so partnerschaftlichen Zusammenarbeit können wir uns weitere Projekte mit Hochschulen oder ähnlichen Einrichtungen sehr gut vorstellen.“ merkte der Geschäftsfeldleiter der SCISYS, Dr.-Ing. Ralf Warstat, an.

Die Möglichkeit einer Anbindung des Musikarchivs an die bestehende hochschuleigene Veranstaltungsdatenbank ERICH und an das Bibliotheksystem der Hochschule für Musik ist vorgesehen.

Die Digitalisierung der Bänder aus den Jahren 1948 bis 1958 findet zurzeit statt. Langfristig ist beabsichtigt die gesamte Sammlung in das digitale Musikarchiv zu überführen. (3/15)