Neue IP-Regie auf PLAZAMEDIA-Campus

PLAZAMEDIA investiert am Standort Ismaning in neue Infrastruktur und konnte zuletzt die neue IP-basierte Regie 2 in Betrieb nehmen. Ausgeschriebenes Ziel ist es, Campus übergreifend Studios, Technik und Regien flexibel miteinander verbinden zu können und Hardware für eine einfache Wartung zu zentralisieren. mebulive hat sich die neue Technik am Rande der Personality-Show-Produktion „Ringlstetter“ für den BR angesehen.

26
Neue IP-Regie auf PLAZAMEDIA-Campus
Michael Bobenstetter, Head of Studio Operations der PLAZAMEDIA GmbH

Bei der PLAZAMEDIA gibt es seit vier Jahren einen Zeitraum der technologischen Erneuerung. Die Neustrukturierung der allgemeinen Produktionsweise und der Schritt Richtung SMPTE 2110 hat dazu geführt, dass jetzt auch das Engineering und das Shading von den einzelnen Produktionsregien abgekoppelt wurden. “Im ehemaligen Bereich der Regie 2 ist eine zentrale Bildtechnik entstanden”, erklärt Michael Bobenstetter, Head of Studio Operations der PLAZAMEDIA GmbH. Dort sind Arbeitsplätze für bis zu vier Bildtechniker untergebracht, die alle Produktionen, die in den TV Regien durchgeführt werden, von dort aus aussteuern können. Zudem war es der PLAZAMEDIA auch wichtig, ein zentrales Engineering in einem Raum zusammenzuführen. “Dort sitzen bis zu zwei Produktionsingenieure, technische Leiter der Produktion, die die Systeme der Produktionsumgebungen gut im Auge behalten können und das Ganze von dort aus administrieren”, so Bobenstetter. 

Direkt angeschlossen an die neue Bildtechnik ist die ebenfalls neue, UHD- und HDR fähige Regie 2. Laut Bobenstetter wurde im Vorfeld mit vielen Herstellern Technik evaluiert, die den Schritt auf IP ermöglichen können. Für das Multiviewing konnte sich die Firma LAWO durchsetzen, die den DMV beisteuern konnte. “Ein sehr innovatives Produkt”, findet Bobenstetter: “Das dezentral funktionierende Multi-Viewing-System ist hoch skalierbar, das sowohl zwischen den einzelnen Recheneinheiten als auch von ankommenden Signalen komplett auf IP basiert.” Für den Bildschnitt hat man sich bei PLAZAMEDIA für einen Mischer der Firma Sony, den XVS 8000, entschieden. Dieser ist auch schon komplett mit 100 Gigabit IP-Boards angebunden. Auch das Intercom-System ist komplett IP basiert und kommt von der Firma Clear Com. Kameraseitig verlässt man sich ebenfalls auf Technik von Sony – eingesetzt wird das Modell HDC 3500 in Kombination mit der HDCU 3100 Basisstation. 

“Der einzige Ort, an dem wir noch noch auf Baseband setzen, sind unsere Shading-Plätze in der Bildtechnik. Hier ist es wichtig, dass die Kollegen den Monitor sehr schnell und oft umschalten müssen. Da ist der Auf- und Abbau von Streams einfach noch zu träge und deswegen setzen wir auf eine kleine Messkreuzschiene. Aber auch die wird schon heute über Streams gefüttert”, erklärt Bobenstetter.

“Ringlstetter”-Produktion mit der neuen Regie 2 

Den ersten Einsatz hatte die neue aufgebaute Regie für die Superfilm Filmproduktions GmbH und deren im BR Fernsehen ausgestrahltes Personality-Show-Format “Ringlstetter”. “Die erste Sendung haben wir im September letzten Jahres durchgeführt. Und seitdem produzieren wir eigentlich mit einer kleinen Winterpause wöchentlich am Mittwoch für den Donnerstag sehr erfolgreich die Sendung”, freut sich Bobenstetter. Die PLAZAMEDIA produziert auf dem Mediencampus neben dem “Ringlstetter” eine bunte Mischung unterschiedlicher Formate – für Werbekunden aber auch große Sport-Shows. Zu den Kunden im Sportbereich zählen unter anderem DAZN und Magenta TV, die bei PLAZAMEDIA unter anderem Fußball-, Eishockey- und Basketball-Formate abdrehen. 

Um möglichst vielfältige Kundenwünsche erfüllen zu können, betreibt die PLAZAMEDIA zudem ein Sendezentrum, mit dem verschiedene lineare Produkte abgewickelt werden. “Wir haben auch eine gut ausgerüstete Postproduktion, in der wir viele Non-Linear-Kunden beheimaten. Gerade schneiden wir auch viel für den BR”, so Bobenstetter. 

Mediencampus von PLAZAMEDIA

Hinzu kommen insgesamt 7 Studios auf dem Mediencampus – Studio 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 11. Das größte Studio auf dem Campus ist mit knapp 1.000 Quadratmetern das Studio 7. Das kleinste Studio, Studio 11, hat nur rund 40 bis 50 Quadratmeter. “Dort ist eine Greenbox integriert und das Studio ist eher für Web-Produktionen gedacht”, sagt Bobenstetter. Die Studios 6,7 und 8 werden zudem als Event-Locations vermarktet. “Das hat sich bewährt. So können wir regelmäßig große Events für Business-Kunden durchführen. Im Studio 6 wurde zuletzt auch das viel beachtete Mixed-Reality-Set gemeinsam mit ARRI aufgebaut. (Link) “Das war ein klasse Projekt, bei dem wir viel Know-How aufbauen konnten. Und die Technik dazu ist bei PLAZAMEDIA schon vorhanden. Nur die LED-Wände haben wir damals gemietet. Hier sehen wir uns aktuell noch nach dem passenden Produkt um.” In diesem Jahr wurde im Mixed-Reality-Studio zum Beispiel für AlphaTauri, die Premium-Fashion Brand von Red Bull, eine neuartige Kampagne in hybrider Produktionsweise realisiert. 

Neben der Recherche für passende LED-Wände testete man bei PLAZAMEDIA zuletzt auch die neue Großformatkamera Sony HDC F5500, verrät Bobenstetter – alles um die Full-Service-Ausrichtung von PLAZAMEDIA weiter voranzutreiben und einen voll vernetzten Mediencampus der Zukunft zu schaffen. “Wir möchten unsere Ressourcen bestmöglich zentralisieren und von überall auf dem Campus über unser Netzwerk darauf zugreifen können. Das ist das Ziel und ich denke, wir sind auf einem sehr guten Weg”, so Bobenstetter.

Relevante Unternehmen